Volltext Seite (XML)
Wockcnbl.itt für Pulsnitz, Kiinigslinikl;, Rädrbcrg, Ratzclmrg, Mmitzluirg und UmgkgrnL Erscheint: Mittwoch« und Sonnabend«. Abonn cm e ntsprei s: leinschließlich des jeder Sonnabend'Nummer beiliegenden Sonntagsvlatte«) Vierteljährlich I Mk. L5 Pfg. Inserate werden mit tO Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstag? und Freitags Vormittag- » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Ztadtrathes zu Autsnih. GeschäftssteAe* siir Königsbrück: , bei Herm Kaufm. M. Tschersich. Tcchsunssrcisiigster Jahrgang. Dresden: Annoncen-BureauS Haajenstein L Vogler u. Jnvalidendaut. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz, Verantwort!. Nedacteur Alwin Endler in Pulsnitz. Druck und Verlag von Panl Weber's Erben in Pulsnitz. Leipzig: Rudolph Moss» von ""2 unbekannten Finnen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke« «dir <414^14-144141^ <441414k1i441i^<4Usl4U^4 Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPKÜiiivN ÜK8 ^Mi8dlLikS^» ö. Januar 1884 Sonnavend M d)orn) in Brettnig wird, .-dem der in dem PergleflhungS- 3 bestätigt ist, hierdurch Fufgehoben. Das termine voin Pulsnitz, den 31. December 1883. Königliches Amtsgericht, vr. Krenkel. Bekanntmachung Hundesteuer betr. Unter Hinweis auf Z 3 des Gesetzes vom 18. August 1868, die allgemeine Einführung der Hundesteuer betreffend, werden alle diejenigen hiesigen Einwohner, welche Hunde halten, bei Vermeidung der auf Hinterziehung der Hundesteuer gesetzten Strafen hiermit aufgefordert, spätestens bis 10. Januar d. I. das ganze Jahr bis spätestens bis S t a d t r a t h. e r Schubert, Brgrmstr. jeweilig Pulsnitz, am 3. Januar 1884. ings- ^zu Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. von 6 Mark für einen einzelnen Hund und 9 Mark von jedem weiteren Hund auf Februar d. I in hiesiger Stadtkasie jeden Vormittag von 8 bis 12 Uhr zu entrichten ist. Pulsnitz, am 3. Januar 1884. schriftlich allhier anzuzeigen, welche Hunde sie besitzen. Gleichzeitig wird darauf aufmerksam gemacht, daß der volle Steuerbetrag Bekanntmachung das diesjährige Musterungsgeschüft delr. Alle in hiesiger Stadt aufhältlichen militärpflichtigen Personen, welche entweder ») im Jahre 1864 geboren oder b) bereits in früheren Jahren zur Stammrolle augemeldet, aber zurückgestellt worden sind, werden in Gemäßheit Z 23 der deutschen Wehrordnung vom 28. September 1875 aufgefordert, in der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar 1884 unter Vorzeigung ihrer Geburtsscheine und bez. der im ersten Gestellungsjahre empfangenen Loosungs- und Gestellungsschelve behufs Eintrag stammrolle auf hiesiger Rathsexpedition—Neumarkt Nr. 304, 1 Treppe, sich anzumelven oder durch ihre Eltern, Vormünder^ Lehr-, Brod- odck lassen. Gleichzeitig werden die Letzteren aufgefordert, ihrerseits Sorge zu tragen, daß ihre militärpflichtigen Söhne, Commis von hier abwesend sind, während der oben angegebenen Frist zur vorschriftsmäßigen Anmeldung gelangen. Wer die vorgeschriebene Anmeldung zur Stammrolle unterläßt, wird mit Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. rbsgehülfcti uw rbencn Herrn Redactez« Paul Wetzer geb. Müller neuen Firma s'- ctzcr wird die alleinige men; nur diese zeichnen, auf das zu treffen nnd für Rcchnnng der einzunehmen. mter der Firma i bv» lchdruckerei-Gcschä 1 weiter zu führe Seitens der Fran Kina ve a. e. ve betriebene elder, sei er des Nachla Hochachtnngsvoll Webers Grben^ g des Geschäfts übernom- tigt, obige Firma zu eschäst^zügliche Dispositionen Wir bAen, das dem seither! l Inhaber des Geschäftes bewiesene Wohlwollen a»H auf die neue Firma ertragen zu wollen. Pulsnitz, den 1. Jannar 1884. bee Im Anschluß an unsere Annonce in Rr. 96 es Blattes vom 1. December vorigen Jahres n wir uns, hiermit anzuzcigen^ Äß wir nns entschlafen haben, das von dem am 8 . November Im neue» Jahre. Die soliden Bürgschaften des Friedens, weiche uns aus dem alten in das neue Jahr begleitet haben, ferner das befriedigende Maß innerer Wohlfahrt, dessen sich die Nation zu erfreuen hat, sollten die Augen aller Der jenigen, die sich am öffentlichen Leben betheiligen, in den ersten Tagen des neuen Jahres einmal mehr als ge wöhnlich auf die Kehrseite unserer inneren Politik lenken, wo seit einigen Jahren das Erbübel der Deutschen, die Streit- und Parteisucht wieder bedenklich emporgewuchert ist. Zwar ruhen die Gebäude des Reiches und der Einzelstaaten auf festen Grundlagen, um durch einige Maulwurfsarbeit in ihren Fundamenten erschüttert wer den zu können und noch wird auch die Mehrheit der deutschen Bürger von einem friedlich und praktischen denkenden Sinne beherrscht und wird sich schwerlich in den Bannkreis der politischen Parteizauberer ziehen lasten. Vieles in unseren inneren politischen Kämpfen ist indessen einer großen Nation so wenig würdig und birgt auch er vereinigte Parteigeist, wenn nicht für die Gegenwart, so doch für die fernere Zukunft Gefahren in sich, daß der Wunsch und das Bestreben aller Patrioten fein muß, im neuen Jahr den allen Parteigeist zu zügeln, ja wenn möglich aus den Kopf zu treten. Wie dies möglich sein kann, läßt sich allerdings nicht durch allerlei Recepte für diesen und jenen Fall vorschrnben, das beste Gegenmittel gegen den leidigen Geist, den verlockenden politischen Ehrgeiz und den Kamps um ehrgeiziger politischer Zwecke willen, besteht vielmehr in einer Veredelung der Gesinnung, überhaupt in einer hochherzigen Denkungsweise, welche dann schon den rich tigen Maaßstab für die politischen Kämpfe und Ziele g währt. Eine veredelte politische Dekungsart weiß sehr wohl, daß man des Strebens halber kritisiren und apponiren muß, aber eben des sachlichen, nicht des ehr geizigen Strebens halber, denn es würde nur zum Un heil des Staates führen, wenn jeder befähigte oder ehr geizige Politiker auch eine leitende Rolle spielen wollte, Ehrgeiz- und Meinungdifferenzen müßten schließlich allen politischen Fortschritt in diesem Falle lahm legen und jedes „Gute" unterbleiben, weil immer viel Andere etwas „Besseres" wüßten, worüber sie sich aber aus Gründen des ehrgeizigen Parteigeistes nicht einigen könnten. Die Leitmotive der politischen Weisheit liegen daher sehr nahe und sind sehr einfach und natürlich zu ver wenden, aber der vom Ehrgeiz und Parteisucht irrege leitete Gent will dies weder sehen, noch zugestehen. Bürger und Parteien einer Nation müßten doch nach Einigungspunkten suchen und nicht nach trennenden Gegensätzen, denn wie soll die gemeinsame Politik bei allen hervorgesuchten oder künstlich erzeugten Gegensätzen gedeihen. Betrachten wir uns auch einen der größten Zank äpfel um die richtige Besteuerung näher, so sehen wir nahe zu ganz blinde Vorwürfe der Opposition. Bei den Zöllen schrie die Opposition über die un gerechte Besteuerung der Reichen! Was ist das für ein seltsamer Widerspruch?? Dabei muß sich doch jeder Ver nünftige sagen, daß einer solchen Opposition es Niemand recht machen und man daraus eine sehr einfache und nützliche Lehre ziehen kann.