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Nockenblutt e billiger, ergerplatz r." achten! tter, mtter l I t«,'. rbfe«, >ler. für Pulsnitz, Kimigslmilii, Radrbkrg, Radeburg, Moritzburg und UmgcgeB Erscheint': Mittwoch» und Sonnabend«. Abo » nementspreis: (einschließlich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntagsblattes) Vierteljährlich 1 Mk. 85 Pfg. Inserate werden mit tO Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Ktadtrathes zu Dulsniß. FttnfnnddreWgster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. GeschäftssteLE sür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenfteia L Vogler u. Jnvalidenkanl. Leipzig: Rudolph Ross» r. L28. aettq Nr. 23? öll empfiehl MM auf ultt markt. iS- Auswärtige Annoncen-Aufträge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken -dar Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPkMilM äk8 ^Mt8dlLtiSS. Mittwoch. 31. Oktober 1883. Bekanntmachung, den Wochenmarkt betr. / H / / Wegen der Tonnabend, de« IO. November d. I., statlfindenden Lnthcrfeier wird der aus diesen Dag fallende WocheMiaE ans den Tag vorher Freitag, den 0. November d. B-, verlegt. Pulsnitz, am 30. October 1883. Der Stadtrath. Schubert, Brgrmstr. zur Feier der Erinnerung an die vor 400 Jahren erfolgte Geburt Dr. Martin Luthers. Sonnaben-, -en LV. November: 1 ., llHmnittags SchulactuS sämmtlicher Schulen der Parochie in den zu diesem Zwecke erwählten Sälen der einzelnen Ortschaften. 2 .^ Äachmittags von 1 bis 2 Uhr Einläuten des Festes mit sämmtlichen Glocken. . 3 , Abends 6 Uhr liturgischer Gottesdienst in der erleuchteten Kirche. 4 ., Abends 8 Uhr Fackelzug nach dem Markte, daselbst Ansprache und Gesang des Liedes: „Ein feste Burg ist unser Golt" rc. ' Sonntag, den si November: 5 ., Vormittags 9 Uhr Festzug vom Schützenhause, resp. vom Neumarkte nach der Kirche. 6 ., Vormittags V2IO Uhr Festgottesdienst. Nach dessen Beendigung Collette zur Gründung einer Lutherstiftung sür die Chorknaben. 7 ., Nachmittags 2 Uhr Zug der Schulkinder aus der Stadt und die elngepsarrten Gemeinden vom Schützenhause nach der Kirche, daselbst KindergotteS- dienst. 8 ., Nachmittags 3 Uhr Pflanzen einer Lutherliude aus dem Platze bei der Kirche. 9 ., Abends 8 Uhr freie Versammlung im „Hotel zum grauen Wolj", bei welcher Gesangsvocträge mit Prolog und Ansprachen abwechseln werden. Entree zum Besten der Lutherstiitung. Pulsnitz, am 25. October 1883. 8eüudert, Bürgermeister. klr088iNÄUN, Diaconus. >er d. I , ehörige», Wege gc' nen Pak' zu mach' verkauft! : Grund' scher. 'M auerndck gahnba» eubel Mund. MU gröberen uf Land- n unter! Vogler erbeten. V ! dauern- straße. il, Stach eln blau ***W»WI Zeitereignisse. — Am Freitag Nachmittag ist der 26 Jahre alte Sohn des Gutsbesitzers Hoyer aus Leppersdorf, welcher im Begriff war, eine Fuhre Neibig in das Gut seiner zukünftigen Schwiegereltern im benachbarten Seifersdorf einzusahren, infolge unverhofften Zurseitespringens des angeschirrten Pferdes so unglücklich vom Wagen ge fallen, daß ihm die Näder desselben über Brust und Unterleib gingen. Der Unglückliche, welcher sehr schwere Verletzungen erlitten, starb ehe ärztliche Hilfe ihm zu Theil werden konnte. (R. Z.) — Die Einstellung der Rekruten wird bei der deutschen Armee in diesem Herbst genau in dem Zahlen- verhältniß wie schon seit einer Reihe von Jahren erfolgen. Die Einstellung der ein- und drei- resp. vierjährig Frei willigen wie der Oekouomie-Handwerker hat bereits am 1. Oktober stattgefunden, die der gesammtcn anderen Mannschaften steht in der Zeit vom 5. bis 10. Novem ber bevor. Pirna, 24. Oktober. Der „Pirn. Anz." berichtet über eine blutige Familienscene, die sich in dem nahen /Vogelgesang gestern zugetragen hat. Der 30-jährige Spitzmaurer Hartmann, dessen um 10 Jahre ältere Ehe frau in genanntem Orte ein Häuschen besitzt, lebte mit der letzteren in Unfrieden und vorgestern war auch vor dem hiesigen Amtsgerichte ein Ehescheidungstermin an beraumt worden, zu welchem aber Hartmann nicht er schien, da, wie er meinte, er sich auf gerichtliche Inter vention hin von seiner Frau nicht trennen werde. Gestern Nachmittag nun, als Hartmann mit seiner Ehefrau allein in der Behausung war, verriegelte er die Thüren, brachte ein geladenes Gewehr und ein Veil in die Stube, setzte sich auf daö Sopha, nahm die Mündung des Gewehres in den Mund nnd bedeutete seiner Frau, da er nicht mehr mit ihr leben möge, das Gewehr abzudrücken, widrigen falls er ihr mit dem Beile den Kopf spalten werde. Da Hartmann in der zweideutigen Weise seine Frau fortbe drohte, entschloß sich dieselbe endlich nach dem Willen ihres Mannes und drückte das Gewehr los. Sofort nach der Entladung des Schusses flüchtete Frau Hartmann durch das Fenster, da, wie sie sah, das Gewehr gesprun gen und der Mann nicht todt, sondern nur in Gesicht und Mund verletzt war. Vor Schmerz und der Sprache unmächtig, stürmte nun Hartmann ebenfalls ins Freie, wo er später wieder nach seiner Behausung zurückgebracht wurde. Eine gestern noch auf dem Schauplätze dieser unsinnigen That mit einem Arzt erscheinende Gerichts- kommifsion ließ den immer noch sprachlosen Mann ver binden und da sein Transport nach dem hiesigen Kran kenhause unthunlich, in seiner Behausung in Pflege neh me», während die Frau noch gestern Abend verhaftet und in das hiesige Amtsgesängniß überführt wurde. — In Grumbach bei Annaberg hat am 23. d. M. der 40 Jahre alte Fleischer nnd Handarbeiter Wilhelm Bernhard Hähnel in seiner Wohnstube im Armenhause seine Frau mit einer Radehacke erschlagen. — Dem Vernehmen nach wird die erfreuliche Steiger ung der sächsischen Staatseinnahmen in der letzten Zeit, in Verbindung mit einem geringeren Ersordcrnih sür die Verzinsung der Staatsschulden die Füglichkeit gewähren, nicht nur den 20-procentigen Zuschlag zur Einkommen steuer von der nächsten Finanzperiode ab in Wegfall zu stellen, sondern auch neben einer Ermäßigung der Eisen bahngüter - Tarife die Aushebung des Chausseegeldrs mit Ablauf des Jahres 1884 in Aussicht nehmen. Für die Entschließung der Negierung, letztere Maßregel, welche von der 2. Kammer wiederholt beantragt worden ist, in Vorschlag zu bringen, dürste maßgebend sein, daß der Ertrag der Abgabe in Folge der veränderten Verkehrs- Verhältnisse gegen früher wesentlich gesunken ist, daß beim Fortbestehen derselben zur Beseitigung der jetzt vorhan denen Ungleichheiten eine Neuregulirnng der Angabe, ins besondere eine anderweitige Vertheilung der Erhebungs- steüen nicht zu umgehen sein würde, und endlich, daß die Aufhebung des Chausseegeldes hauptsächlich von den Landwirthen angestrebt wird lind es opportun erschien, dieselbe gleichzeitig mit der beabsichtigten Ermäßigung der Eisenbahntarife eintreten zn lassen, von welcher die Landwirthschaft weniger Nutzen erwartet und welcher deshalb auch ein großer Theil der Landwirthe feindlich gegenübersteht. — Die „Gartenlaube", welche sich so lange Jahre im Besitz der Familie Keil in Leipzig befunden hat, ist in den Besitz der Firma Gebrüder Kröner in Stuttgart übergegangen. — Zu den 8 Rittergüter», welche bereits die Stadt Leipzig besitzt (Taucha, Grasdorf mit Cradefelv, Peletitz, Cunnersdorf mit Panitzsch, Lindenau, Leutzsch, Connewitz, Thonberg und Stötteritz unteren Theils), hat der Rath ein neuntes, das Rittergut Lösnig mit dazu gehöriger Dampfziegelei angekauft. Dasselbe grenzt an die Connewitzer Flur und gehörte einer Aktiengesellschaft, welche jedoch mit der Ziegelei nicht die erwarteten Ge schäfte machte. — Sr. Maj. der König von Sachsen und der Prinz Georg, sowie der Kronprinz Rudolf von Oester reich werden Anfang November zu den kaiserl. Jagden nach Berlin kommen. — In Bezug aus die Aufstellung von Normal statuten für die Einrichtung der Arbeiterkrankenkaffen nach dem Versicherungsgesetze, wie sie von Seiten der Reichscentralbehörde angeregt worden ist, wird, dem Vernehmen der „M. A. Ztg." nach, ein neues Verfahren eingeschlagen werden. Die Schwierigkeiten für die Aus arbeitung eines solchen Entwurfes sind deshalb sehr groß, weil es, genau genommen, den Gemeinden oder den Gemeindeverbänden obliegt, die Ausführung zu voll ziehen; es machen sich hierbei nicht nur regionale, son dern auch örtliche Einflüsse und Gewohnheiten geltend, die man nicht unberücksichtigt lasten kann. Aus Grund dieser Verhältnisse und Erscheinungen ist man im Bun- desrathe zu dem Entschlusse gelangt, von den hauptsäch lich betheiligten Bundesstaaten besondere Entwürfe von Normalstatutcn ausarbeiten zu lasten und diese Vorlagen dann wieder dem Bundesrathe zur entgiltigen Beschluß fassung darüber zugehen zu lasten. Es wird daher wohl noch längere Zeit darüber vergehen, ehe in dieser Sache ein endgiltiges Ergebniß seststeht. — In Ermersleben, wo bekanntlich zahlreiche Per sonen an der Trichinosis darniederliegen, .sind wiederum 8 Personen der genannten Krankheit erlegen, so daß zu sammen jetzt daselbst 17 Personen gestorben sind. In Deesdorf sind bis jetzt 7 Personen der Krankheit er legen, in Gröningen 2, zusammen demnach 26 Personen. Von den nächsten Verwandten des betreffenden Fleischer (Behrens) sind bereits 5 Personen gestorben. Wenngleich bei einem Theile der Schwererkrankten einige Besserung zu verzeichnen ist, so liegen doch noch viele darnieder, an deren Genesung man zweifelt.