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—* 148 humoristisches. Allerlei. Das Einsalzen der Heringe. Es ist bekanntlich em einfacher seeländischer fi sche., Namens Wilhelm Benkel (sprich: Bökel) oder Bcukelings gewesen, welcher die welt geschichtliche Erfindung des Einsalzcns der Heringe mit Tccsalz machte. Benkel starb hochgeehrt 1149 und liegt in seinem Gc- burtsort Bicrrliet begraben. Als der Kaiser Karl V. auf seiner niederländischen Reise rotbraunen Juckten zusammengefaßt waren. Neber die Schulter trug sie eine kleine elegante Jagdtasche mit mehreren Reihen Holzpatronen, und am Riemen eine leichte kurze Doppelflinte bon der feinsten Arbeit. (Fortsetzung folgt.) kühlen Blick. „Kommenden Mittwoch ist Hast's Probezeit um, er hat schon erklärt, daß er nicht bleiben werde!" Vorsorge. A.: „Aber Freunder!, wo denn hin in Gala und mit so viel Proviant?" B.: „I hab heut um 11 Uhr Audienz bei Sr. Exzellenz von Wartlaßky und da bab i mir zur Vorsorge gleich s' Mittagessen, Vesper und Nachtmahl mitg'nommcn." nach dem Schlosse zurückzufahren. 8. Das Wetter batte sich wieder auf- gchellt. Ein wunderschöner goldener Herbsttag übcrglühte das reizende Thal von Mauern mitseinen goldenen Lichtern. Im Schloßhof stand ein leichter Jagd wagen mit zwei Braunen bespannt und aus den Fenstern schauten Frau v. Wind meyec und v. Senzau, Fanny und der Lieutenant v. Duisberg, dieser mit ver bundenem Hals und Kopf und einen Krückstock in der Hand, denn er hatte von der Durchweichung eine Halsent zündung und einen Drackenschuß davon getragen. Unten an der Vortreppe aber standen Kaspar und der Förster Knopp mit Gewehren und Hunden, und auf der Treppe hielten die Stistsdame und der Legationsrat und warteten auf Bella, die sich's nicht nehmen ließ, heute die Suche auf die Gesperre oder Wild beuten der Fasanen mitzumachen. „Herr Förster!" rief Herr v. Hirsch- feldt mit einem herrischen Wink. „Der gnädige Herr befehlen?" fragte dieser herantretend. „Hat Ihnen der Rentmeister meinen Wunsch mitgeteilt?" „Wegen meines Adjunktus, gnädi ger Herr? Gewiß hat ers gethan; übrigens ist mir die Mühe der Kündi gung erspart," sagte Knopp mit einem Auslösung der Sharad« in voriger Nummer: Opfer, Oper Grundfarbe ist unten weisslich, oben gclblich- rot mit einer Längsreihe großer schwarz- brauner Rauten, auf deren jeder zwei kleine hellere Flecke sitzen; die Rückenfärbung ist am Halse dunkler, und die Zeichnung geht auf dem Kopfe in unregelmäßige schwarz- braune Flecken über. Sic ist ein träges Tier, welches die feuchten kühlen Wälder an den Flußufcrn liebt, nicht auf Bäume steigt, sondern meist zusammengcrollt am Boden liegt und ihre Beute erwartet, bcson dcrs aber auf dcu Menschen plötzlich und mit erstaunlicher Sprungkraft losschießt und mit ihren starken Giflzähnen schwere Wunden schlägt, welche durch den reichlichen Erguß der Giftdrüsen schnell töten, wenn man nicht alsbald Gegenmittel ergreift. Ihre Lebensweise gleicht ziemlich derjenigen der Klapperschlangen, und sie ist wegen ihrer Häufigkeit namentlich in Guyana eine der giftigsten und gcfürchtctsten Grubenottern, vor welcher man sich besonders auf den Flußfahrten beim Landen mit dem Kahn in Acht nehmen muß, da sie am Ufer am liebsten und häufigsten liegen, sich aber durch Lärm leicht vertreiben lassen. In der Nähe der Pflanzungen ist sie selten. O. M. Die Surucuiu-Schlange oder der Buschmcister. In allen Wäldern des tropischen Südamerika, in Brasilien, Guyana, Venezuela, Peru u. s. w. lebt in der Nähe der Flüsse ziemlich häufig die «urucuju- odcr Surucucu-Schlangc, in Holländisch-Guyana Buschmeister genannt, die Laobuvis muta ibomboata, Oopbia» oder lllotbropri Luruouou der Natur forscher, eine der gcfürchtesten Giftschlangen und noch für gefährlicher geltend als die Klapperschlange. Sie erreicht eine Länge von neun Fuß und bis weilen die Dicke eines Mannesschcnkels und zeichnet sich durch ihren herz förmigen Kopf und dünnen Hals aus. Ihre Silbenrätsel. Aus nachstehenden 19 Silben find 5 Worte jU bilden, welche io unter einander ju stellen find, dafi die AnsanaSbnchstaben von oben nach unten und die Endbuchstaben von unten nach oben geleien gleiche Worte, nämlich eine Naiurericheinung. dagegen die Anianasbuchstaben von unten nach oben und die Endbuchstaben von oben nach unten gelesen ebenfalls gleiche Wiirter, nämlich den Namen eines VollSstammeS ergeben: borg, äs, «Isa, (io, (Iran, s, vl, sr, tri, x^l, i, ls, Ion, NOS, gl, PO, rdo, ri, SU, I) Eine aus dem troj. Krieg bekannte Heldin, »1 ein artig. B,schlecht in Schweden, Ss ein weibl. Vorname, 4) eine muhamedanische Sekte, b> «ine Pflanze. Auslösung solgt in nächster Nummer der uns folgt," sagte sie zu dem Stallknecht, welcher den Wagen gewendet hatte. — „Herr Hast," fprach sie dann leise und winkte ihm zum Schlage heran, — „hier ist Ihr Rock; ich danke Ihnen aufrichtigst, und wünsche nur, daß Sie nicht krank werden mögen." „Seien Sie außer Sorgen, gnädiges Fräulein! ich bin kein Weichling," erwiderte er lächelnd, und Bella sah trotz der wachsenden Dämmerung sein leichtes Erröten und seinen sr<udig funkelnden Blick. „Und ich darf wohl von Ihnen erwarten, daß Sie des Auftritts von vorhin vergessen und sich nicht an Herrn v. Duisberg rächen werden, nicht wahr?" „Sie werden mich hoffentlich keines Bubenstücks fähig halten, meine Gnädige?" entgegnete er, ergriff die kleine, kalte, bebende Hand, die ihm aus dem Schlage geboten ward, und drückte sie innig an seine Lippen. Einige Minuten später war er am Waldsaume verschwunden; Edwin kam watschelnd den lehmigen Feldweg herab, und war sehr vergnügt, daß ihn Bella einlud, mit ihr Mensch nicht wieder mit seiner gewöhnlichen Impertinenz au meine Mündel andränge, — verstehen Sie?" „Ganz wohl, gnädiger Herr! hat übrigens keine Not; der Ad- junktus hat heute alle Hände voll zu thun, und ich werde die Augen offen haben." „Und ich werde es erfahren, wenn Sie meinem Willen zuwider handeln und ein Verhältnis begünstigen, welches ebenso unsinnig als unerfüllbar ist," sagte Herr v. Hirschfeldt mit einem stechenden Blicke. „Jenen jungen Mann umwittert ein Geheimnis, in welches Sie ein geweiht sind — Sie brachten ihn hierher!" Von dem ehrlichen, breiten, sonnegebräunten Gesicht des alten Försters war alle Farbe gewichen, aber der Legationsrat bemerkte es glücklicherweise nicht, denn in diesem Augenblicke trat Fräulein Bella aus dem Hause mit einer reizenden holden Verschämtheit und halben Verlegenheit in den anmutigen Zügen. Es war etwas Ivie kindlicher Frohsinn in ihrem Wesen, wie eine elastische Spannung, als hätte sie sich lange auf diesen Moment gefreut. Ein leichtes rundes Strohhütchen mit einem nach hinten wallenden Reiherschops saß keck auf ihren hellbraunen Flechten. Eine Art Tunkia von dunkel grünem Sammet zeigte die schlanken harmonischen Formen ihrer zierlichen Gestalt; eine dunkelgraue Robe von weichem Wollenstoff war hock aufgeschürzt und ließ weite türkische Beinkleider von gleichem Stoffe sehen, welche über den zierlichen hohen Schnürstiefelchen von „Sehr freundlich von ihm — der junge Mann merkt, daß seines Bleibens hier nicht ist — zumal da seine Zeugnisse nicht cingetrosfen sind. Und er ist wohl heute auch von der Partie?" „Ei natürlich, gnädiger Herr! wir können ihn nicht entbehren, denn er weiß, wo die Fasanen liegen; er hat sie schon vor Tage verhört und bestätigt!" „So werden Sie doch wenigstens dafür sorgen, daß sich dieser im Jahr 1546 an d.e flandrisch sccländischc Küste kam, fubr er mit seiner Schwester, der Königin von Ungarn and seinem ganzen glänzenden Hofstaate noch Bierrlict, verspeiste auf dem Grabe des schlichten Fischers einen Hering und leerte auf dessen Andenken ein Glas Wein. Br. — .Herr Doktor, ich habe Sie rufen lassen, aber ich muß Ihnen offen gestehen, daß ich gar kein Vertrauen zur Homöopathie habe!" — „O, das macht gar nichts, gnädige Frau! Der Ochse hat ja auch kein Vertrauen zum Bctcrinärarzt — und der kuriert ihn doch!" Das Ehrenmitglied. Man fing einmal in Irland einen famosen Spitzbuben. Der Hauptmann der ganzen Bande saß bereits im Gefängnisse. Der Richter consronticrte beide und fragte den letzteren: „Gehört dieser zu Deiner Bande?" — „,Ja," antwortete der Hauptmann gelassen, „aber ich glaube, er war nur Ehrenmitglied." »>l>,r «ochtrn« »»« dem gu»«lt »leckte» »irb Sr«fr-chM« »"bslsr Verlag von Paul Weber, Buch- und Sieinbrnckerci in Pulsnitz. Redaktion von «. A. Pfeifst, in Stuttgart. Druck von Greiner L Psetfs«, in Stuttgart.