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daß dieselben aber von jetzt ab bis zum 1. Juli noch auf den Dokumenten, welche den amerikanischen Konsuln im Exportlande zur Beglaubigung vorzulegen sind, spe- ciftzirt sein müssen, damit sie der amerikanische Importeur bei der zollamtlichen Behandlung vom Gesammtwerthe in Abzug bringen taffen kann." — Die 17. ordentliche Generalversammlung des Landwirthschastlichen CreditvereinS im Königreich Sachsen eröffnete der Vorsitzende Herr Bankdirektor Mehnert mit Begrüßung des anwesenden König!. Kommissars Herrn Geh. Reg.-Rath Vodel und der erschienenen 180 Mit glied«» und trug hierauf, zum ersten Gegenstanv der Tagesordnung übergehend, den Geschäftsbericht auf das Jahr 1882 vor. Aus demselben sei folgendes hier kurz mitgetheilt. Das abgelaufene Geschäftsjahr 1882 ist im Allgemeinen für den Verein ein günstiges, für die land- wtrthschaftlichen Grundbesitzer aber ein ungünstiges ge wesen, indem diese die Hilfe des Vereins fehr in Anspruch haben nehmen müssen; die Mitgliederzahl ist auf 8468, das Vereinsvermögen durch die Stammantheile auf 6,560,924 M. gestiegen; der Bestand der Spareinlagen betrug Ende 1882 5,336,015 M., welche sich auf 6498 Personen vertheilten. An Darlehnen find im Ganzen 8,037,391 M. gewährt worden und davon an landwirth- schastliche Grundbesitzer tilgbare 3,404,300 M-, kündbare 1,681,784 M., an Gemeinden tilgbare 646,200 M. und außerdem 2,305,107 M. Vorschüsse. Die gesammten Außenstände betrugen 43,700,375 M., davon kommen auf 2138 landwirthschaftliche Grundbesitzer 21,156,375 M. an tilgbaren, auf 1247 landwirthschaftliche Grundbesitzer 11,046,387 M. an kündbaren, auf 588 Stadt- und Land gemeinden 9,745,225 M. an tilgbaren Darlehüen und 2,305,107 M. auf Vorschüsse. Durch Ausloosung von Kredit- und Pfandbriefen sind die Tilgungsfonds auf 492,665 M. und bez. 607,195 M., sonach im Ganzen auf 1,099,860 M. angewachsen. Der Effektenbestand betrug 2,162,600 M., der Umsatz an Effekten 24,364,800 M., der Verwaltungsaufwand einschließlich 20,045 M., Staatssteuern 91,869 M., der Reingewinn 494,081 M., der Reservefond 222,579 M., der Gewinnüberschuß früherer Jahre 654,399 M. und wenn von den vor stehenden 494,081 M. ca. 454,000 M. zu 7°/» Dividende und zu Abschreibungen auf Immobilien rc. verwendet werden, so können wieder 40,000 M. zu der Gewinn reserve geschrieben werden. Diese günstigen Verhältnisse, bemerkte der Herr Vorsitzende, wären ganz besonders mit der Thätigkeit der Herren Vertrauensmänner zu ver danken, die er deshalb auch für die Zukunft um ihre Unterstützung bat. Hierauf erstattete der Vorsitzende der Revisions-Kommission Herr Bankier Kuntze Bericht über die Revision der Kasse und der Bücher und theilte mit, daß die Kommission die Prüfung in allen Richtungen vorgenommen und die Bilanz mit dem Hauptbuch in Uebereinstimmung und sonst Alles in Richtigkeit gefunden habe, weshalb er auch die Justification der Inventur und Bilanz beantragte. Die Generalversammlung nahm diesen Antrag einstimmig an. Sodann wurde auf Vor schlag des Vereinsvorstandes sowohl die Gewährung einer 7°/» Dividende, als die Eröffnung einer VIII. Serie verloosbarer Pfandbriefe mit 4°/<> Zinsen und die Ausgabe neuer kündbarer Pfandbriefe zu 4"/o genehmigt und zum Schluß wurden die ausscheidenden Mitglieder des Verwaltungsraths und der Revisions-Kommission wiedergewählt. Hiermit war die Tagesordnung erledigt, und nachdem sodann noch Herr Richter aus Mauersberg namens der Wafferkalamitosen des Obererzgebirges für, die denselben im vergangenen Jahre theils aus den" Mitteln des Vereins gewährten, theils durch dessen Sammlungen aufgebrachten Unterstützungen, deren Höhe der Herr Vorsitzende ergänzend auf 6000 M. angab, dem Verän ebenso aufrichtigen Dank ausgesprochen, wie den Herren Mitgliedern des Direktoriums und des Verwalt- ungsratbs für ibr« lü» ko» s. »>>o erfreuliche Thätigkeit, schloß Herr Direktor Mehnert die Generalversammlung mit dem Dank für die dem Ver einsvorstande bisher von allen Seiten zu Theil gewordenen Unterstützung und mit dem Wunsche, daß auch das lau fende Geschäftsjahr dem Vereine wieder viele neue Mit glieder zuführen möge. — Der Deutsche Kaiser hat der in Großzschocher lebenden Therese Haubenreißer, welche dem im Gefecht bei Kietzen am 18. Juni 1813 schwer verwundeten Theodor Körner als 10jähriges Mädchen die erste Hilfe brachte und ihn mit vor den Feinden retten half, am 70jährigen Jahrestage ihrer patriotischen That, da sie in bedürftigen Verhältnissen lebt, die Mittheilung machen lassen, daß ihre Lage durch eine monatliche Unterstützung gebessert werden solle. — Wegen vorsätzlichen Verlassens einer hilflosen Person ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 17. April d. I., nicht nur derjenige aus § 221,1 des Strafgesetzbuchs zu bestrafen, welcher gesetzlich die Obhut über den Hilflosen hat, sondern auch derjenige, welcher vertragsmäßig die Obhut über eine fremde hilflose Person übernommen hat. Diese gesetzliche oder vertragsmäßige Obhut wird dadurch nicht aufge hoben, daß der Hilflose sich weigert, unter dieser Obhut zu bleiben, vielmehr hat der zur Obhut Verpflichtete unter Umständen mit Zwangsmittel, soweit solche den Zustand des Hilfslosen nicht gesährden, seins' Obhut durchzuführen. — Wie die „K. Z." hört, soll demnächst mit der Ein- und Umschmelzung von 3 Millionen Zwanzig pfennigstücken in verschiedenen Münzstätten gleichzeitig vorgegangen werden. Amtliche Erhebungen haben fest- gestellt, daß etwa 4 Millionen der erwähnten Münze, die wiederholt umgesetzt wurden, nach einiger Zeit wieder bei den Centralstellen einliefen, wodurch die Abneigung der Bevölkerung gegen diese Münze Ausdruck gefunden hat. Hirschberg, 22. Juni. Langsam beginnen die Flüsse zu fallen, so daß man den ungeheuren Schaden erkennen kann, den das plötzlich hereinbrechende Hochwasser ange- stistet hat. Bei der großen territorialen Ausdehnung, die das Unwetter gehabt hat — sind doch 10 an die Sudeten grenzenden Kreise betroffen worden — ist die Zahl der eingestürzten Häuser, Mauern und Brücken enorm. Noch immer treiben Balken, Pfosten, Zäune, Thore, Dachstühle u. dergl. die Flüsse hinunter. Groß ist der Schaden, den die Landwirthschaft erlitten hat. Tausende von Centnern Heu, die auf den Flußwiesen lagen, sind spurlos verschwunden, Aecker, Wiesen und Felder sind entweder zerrissen oder versandet, die Gärten sind verwüstet; die Ernte, auf die man sich so sehr ge- Ostsceküstc. darauf stehen- > Hintergrund,' O. M Mockenblutt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und UmgegcM Erscheint: Mittwoch» und Sonnabends. Abonnementspreis: (einschließlich des jeder Sonnabend-Nummer „ beiliegenden Sonntagsblattes) Bierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- -eile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » «hr hier aufzugeben. Amtsölatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsnitz. Fünfunddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. GeschäftssteKe» fiir Königsbrück: bei Herrn Kaufm, M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidcndanl. Leipzig; Rudolph Ross«. 9tn^uifirtinl* voll uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder «44^/4V 444^T44)^ <444444,441^44-<4Uf 44144)4« Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beilicgen oder nicht. ^XpeMiON Ü68 ^Ml8blLi1vK- Mittwoch. 51. 27. Juni 1883. Karl Verok. onst ein tüch" dern hielt sich Ordre hatte- nnt geblieben lheit gebracht. goldene Uhr einen Namen :zogen werden als auch er den, that er, , warf es in zogen wurde, anden wurde. , es ausmerk« mseres Herrn M. L. r, niemanden oarauf kommt ure, der Herr Gestalt einen f der Kriegs« ische erhielten ch sein Tisch- cht und ihm lmerad; „Sie riesen hier so ,e Geschwister diesem Worte Br. ter dem Titel: Lmil Schallopp cteilung an die eiteten Bronce- i in gediegenen Klubs, einen ommen wurde. ht, die Figuren me der Rochade e Zuge, welche ) 3) 8 o 8—o 6. denselben keine S. L. rfolgt. ilsnitz. Bekanntmachung. Mit dem am IS. Juli d I. fällige« zweite« Lermi« der Einkommensteuer ist laut Verordnung des Königlichen Finanzministeriums zu Deckung des Verwaltungsaufwandes für die Handels- und Gewerbekammer zu Zittau ein Zuschlag von vier Pfennigen auf jede Mark desjenigen Steuersatzes mit zu erheben, welcher nach der im Einkommensteuergesetz enthaltenen Skala auf das in Spalte ck des Einkommensteuercatasters eingestellte Einkommen enthält, was den betreffenden Gewerbtreibenden hiermit bekannt gemacht wird. Pulsnitz, am 22. Juni 1883. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Zeitereignisse. — In Bezug auf das Baden und Schwimmen ver öffentlicht ein Berliner Arzt folgende Nathschläge: Das Baden und das Schwimmvergnügen wird von den Knaben häufig im Uebermaß getrieben und an manchen Tagen zwei und mehrere Male gebadet. Das Schwim men ist zwar eine der besten gymnastischen Hebungen, indem es dem Körper Kraft und Gewandtheit giebt und ihn gegen Witterungseinflüffe und raschen Temperatur wechsel gehörig abhärtet, aber auch hierin muß Maß gehalten werden, weil bekanntlich, was zu viel getrieben wird, oft mehr schadet als nützt. Die Erfahrung haben denn auch bereits viele Väter gemacht, denen die plötz liche Verstimmung, Ermattung, starke Blässe des Kna bens aufsiehl, bis dann diese Erscheinungen in dem über mäßig vielen Baden ihre Wurzeln fanden. Der Arzt sagt deshalb: Der Schwimmunterricht darf bei Knaben nicht vor Ende des 9. Lebensjahres beginnen; er setzt einen gewissen Grad muskulöser Kraft voraus, welcher am besten durch turnerische Uebungen erreicht wird. Schwimmunterricht darf nur dann stattfinden, wenn die Temperatur des Wassers 16 Grad Reaumur erreicht. Kinder dürfen nicht ins Wasser gelassen werden, bevor sie nicht ordentlich abgekühlt sind, Athem oder Puls ruhig, ihre Haut frei von Schweiß ist. Der Aufenthalt im Wasser darf 15 Minuten nicht überschreiten und bei starkem Frostgesühl muß das Bad bezw. der Schwimm unterricht sofort unterbrochen werden. Verlassen des Wassers und Aufenthalt an der Luft mit entblößtem Körper, in der Absicht, das Bad wieder aufzunehmen, darf nicht geduldet werden. Ist das Bad verlassen, so muß das Ankleiden schnell erfolgen, nachdem der Körper mit einem Tuche gehörig abgetrocknet ist. Nach dem Bade ist ein langsamen Schrittes vorzunehmender Spaziergang anzuempfehlen, jedoch nur dann, wenn der Wind nicht stark weht. Vom Schwimmunterricht find fern zu halten nervenkranke, mit Epilepsie oder mit Veitstanz behaftete Kinder, ferner Herzkranke und insbe sondere solche Kinder, die, wenn auch nur vorübergehend, an katarrhalischen Einwirkungen auf die Athmungswerk- zeuge leiden. — Folgende von dem königl. Ministerium des In nern an die Handels- und Gewerbekammer Zittau bez. des neuen Zolltarifs der Vereinigten Staaten von Nord amerika gemachte Eröffnung ist für Exporteure nach Amerika von besonderem Interesse. „Während bisher die für Verpackung und für Transport nach dem be treffenden Exporthafenplatz entstandenen Kosten bei der Verzollung im amerikanischen Bestimmungsorte mit auf den Preis der impornrten Waare geschlagen worden sind, ist seit der Kongreßakte, welche den neuen amerika nischen Zolltarif enthält, und zwar mit Wirksamkeit vom Datum der bezüglichen Verordnung des Finanzdeparte ments (dem 12. März d. I.) ab, gesetzlich bestimmt, daß diese Beträge von der Verzollung in Amerika nicht be troffen werden, was eine Kostenverminderung von 5 bis 25 Dollars pro Sendung zu Gunsten des deutschen Ex porteurs, sowie des hiesigen Importeurs, bildet. Dabei ist zu beachten, daß vom 1. Juli d. I. ab, dem Tage des Inkrafttretens des neuen amerikanischen Zolltarifs, die Verpackungs- und Transportkosten nicht mehr auf der Faktura bezw. der Deklaration zu erwähnen sind;