Volltext Seite (XML)
ittwoch, den ich in Puls t Dresden", von Mittag : Vornahme en anwesend, aus Kamenz. irkauf! neuen mas- und Wiese, Verhältnisse und günst- 10,000 übernehmen, serten unter üenäank", D. 9933.) mf! a.d. Röder, erkaufen. um Verkauf. ein fettes ^ags srMv an FlMch- ^ertstrah^r - ssöM« senhsin ick. eifc^, eife, Vernich - mreinigkeiten eine reine, ng L Stück MorN enkrampf, schmerzen, l, Magen- Würmer Hämorr- silch. Be- S offenen 'rhitze und Appetit ommission: ulsnitz, a >rul! lebten treu den Kirch- ed Zirkel Ruhe ge- zu danken n schmerz- hetlnahme Dank dem und dem c die Herz er Stätte; chneider, -öckendors, sie unserm igjährigen päter und Getreuen Beistand für den das zahl- tätle des Frieden geweiht; i !it! ngen, t, npfangen, bescheert! offenen. Mockenblutt für Pulsnitz, Königsinilck, Radrbcrg, Radrbing, Moritzburg und MngrgeA Erscheint: Vtittwoch» und SonnadenbS. Abonnementspreis: ikiischlitßlich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntagsblattes) Bierteljahrlich l Mk. 85 Pfg. Inserate werden mit tO Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Uulsniß. Fünfunddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstelle» sür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Hassenstein L Vogler u. Jnvalidendanl. Leipzig: Rudolph von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumcrando-Zahlung durch Briefmarke« oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen? mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpkäliivN Ü68 ^Mi8blLUst* 16. Juni 1883 Sonnabend. Nene Schwierigkeiten unserer inneren Lage. Daß unsere gesammte innere Politik in ihrem Wollen und Können, Streben und Schaffen stark von dem Kirchenkampfe beeinflußt worden ist und es noch ist, bedarf für keinen Parteistandpunkt noch irgend eines näheren Hinweises, dies ergiebt sich schon für jeden Un parteiischen aus der einfachen Thatsache, daß es im Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhause eine conservative oder liberale Mehrheit nicht giebt und des halb die Centrumspartei in den meisten Fällen die Ent scheidung über ein Gesetz in den Händen hat. Liegt in diesem Verhältnisse schon eine Hauptschwierigkeit für eine einheitliche und feste Gestaltung unserer inneren Politik, so ist in der mannigfaltigen Zerklüftung der Parteiverhältnisse noch die zweite zu bedauern. Einen wichtigen Schritt zum Frieden und zur Aus söhnung auf dem Kirchenkampfgebiete und damit zur Beseitigung der erstgenannten Calamität glaubte nun offenbar die Regierung durch ihre neueste kirchenpolitische Vorlage gethan zu haben, doch schon die ersten Berath- ungen derselben im preußischen Abgeordnetenhaus haben bewiesen, daß dieser Schritt gerade von der Centrums- Partei am wenigsten gewürdigt wird. Trotz der Auf hebung mehrer Kirchengesetze und der Erleichterungen der katholischen Seelsorge und trotz der offen zu Tage liegenden Absicht der Regierung in allen anderen kirchen- Politischen Streitsragen mit möglichster Milde und Schon ung zu verfahren, erklärten die Redner der Centrums- Partei sich doch durchaus unbefriedigt mit der Vorlage Und der Abgeordnete Windhorst nannte dieselbe eine neue Besiegelung der Kirchengesetze, dieselben müßten aber alle fallen und der katholischen Kirche ihre vollste Freiheit zurückgegeben werden. Was wird danach wohl das Re sultat der neuen kirchenpolitischen Vorlage und der Nach giebigkeit der Negierung werden? Die Centrumpspartei wird dieselbe votiren als eine kleine Abschlagszahlung, aber hinterher wird sie sich so unbefriedigt wie zuvor erklären, immer nur von der unwürdigen Stellung der katholischen Kirche in Preußen und Deutschland reden und so lange kämpfen bis kein Titelchen von den Gesetzen mehr vorhanden ist, welche der Staat zur Stütze feiner Autorität der katholischen Kirche gegenüber sür noth wendig erachtet hat. Wo bleibt da die Aussicht auf eine wirkliche Versöhnung, wenn der Staat auf Alles verzichten soll? — Und wie schwer es Politikern der Versöhnung wird, unter diesen Verhältnissen noch zu wirken, das zeigt die plötzliche Mandatsniederlegung des Herrn v. Bennigsen, des Führers der Nationalliberalen im Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhaus«. Mit seltener Ausdauer hatte Bennigsen stets an einem Ausgleiche der schroffen Gegensätze in unserem politischen Leben gearbeitet, aber heute ist ihm nach dieser Richtung jeder Erfolg vergällt und auch seine Anhänger theilen nicht mehr voll seine Meinung, deshalb zog er es vor nur dem parlamentarischen Leben zu scheiden und hat dadurch der gemäßigte, regierungsfreundlicheLiberalismus rinrn unersetzlichen Verlust erlitten. Wahrscheinlich wird sich nach dem Scheiden Bennigsen's aber auch die Schaar der oppositionslustigen Liberalen vermehren und neue Verschiebungen und neue Wandlungen in unserem poli tischen Leben werden wohl dann so lange vor sich gehen bis entweder eine Partei oder zwei verbündete eine brauchbare Regierungsmajorität bilden werden. Zeitereignisse. Pulsnitz. Von verschiedenen Seiten wird Klage geführt über den Schaden, den frei herumlaufende Hunde r Getreidefeldern anrichten. Diese Klagen sind, wie nn Gang durch unsere so üppig stehenden Fluren lehrt, durchaus berechtigt, ebenso leicht ist aber auch bei ei nigem guten Willen diesem Uebelstande abzuhelfen. Die Hunde laufen mit Vorliebe durch die hohen Halme fahren im Zickzack in den Kornfeldern umher und treten alles, was ihnen im Wege liegt, nieder. Man führe daher bei einem Spaziergange durch die Felder die Hunde an der Leine oder lasse sie zu Hause. - Die Jagd pächter haben das Recht, jeden fremden Hund, den sie auf ihrem Revier frei umherlaufend antreffen, ohne wei teres niederzuschießen, den Feldbesitzern steht dieses Recht der Selbsthülse nicht zu, um so mehr ist es daher Pflicht der Eigeuthümer solcher Thiere dafür zu sorgen, daß dem Landwirthe nicht derartige oft recht empfindliche Ver luste zugesügt werden. In Z 303 des Reichsstrafgesetz buchs ist das Begehen der Sachbeschädigung mit einer Geldstrafe bis zu 1000 oder mit Gefängniß bis zu 2 Jahren bedroht; es können also unter Umständen aus der Nichtbeachtung dieser Warnung sehr ernste Verlegen heiten entstehen. — Bei der am 28. —30. Mai in Hoyerswerda stattgefundenen Thierschau und landwirthschaftlichen Aus stellung sind aus unserer Stadt und unserem amtshaupt mannschaftlichen Bezirk folgende Aussteller prämiirt wor den: Fabrikbesitzer E. Berger (Vorm. Gräsner u. Comp.) für Leistungen im Maschinenbau, Wagenbauer G. Löhnig sür Kutschwagen, Maschinenfabrikant L. A. Thomas in Großröhrsdorf für Wäsch-Mangeln und Häckselmaschinen, Mühlenbauer Franke in Oberlichtenau für Mühlen-An lagen, Riemermeister Carl Nicolaus in Kamenz für Kulschgeschirre, Sattler und Wagenbauer A. Rylski für saubere Ausführung von Kutschwagen, Peitschenfabrikant Ernst Baumgarten in Kamenz sür gute Arbeit an Fahr- und Reitpeitschen, Rittergutsbesitzer Hensel in Liebegast für Pferde, Maschinensabrikant F. W. Mütze in Bisch heim für Wäsch-Mangeln und landwirthschaftliche Ma schinen, Thonwaarensabrikant L. A. Boden in Elstra für aus gutem Material hergestellte gutgebrannte Thon röhren, Maschinenbauer Kümmerer in Bischheim für gute Arbeit an Buttermaschinen. Außerdem erhielt auch die „Margarethenhütte" bei Bautzen eine Prämie für Thon- und Chamottewaaren. — Seit ca. 3 Wochen treibt ein Schwindler, welcher sich Halm nennt, in den kleineren sächsischen Städten sein Unwesen, indem er Abonnenten auf die Zeitschrift „Vom Fels zum Meer" sammelt, sich den Quartalspreis von 3 vorausbczahlen läßt und Lieferungen der betreffenden Hefte durch eine Dresdner Buchhandlung verspricht. Die geprellten Abonnenten erwarten natür lich vergebens das Eintreffen der bezahlten Heste. Königsbrück, 11. Juni. Au, dem gräflich Wilding'- schen Forstreviere zwischen Zietsch und Rohna sind gestern von Vorm. 10 Uhr bis Nachm. in die 3. Stunde ca. 130 Klaftern Scheitholz und 30 Klastern Reißig im Werthe von etwa 1500 Mk. durch einen Brand ver nichtet worden. Der schnell herzu kommenden Hülfe aus den in der Nähe gelegenen Ortschaften ist die Verhütung größeren Schadens zu danken. Als Entstehungsursache wird Fahrlässigkeit angenommen. Kamenz. Am 11. Juni fand unter Vorsitz des Herrn Amtshauptmann v. Zezschwitz die 2. diesjährige Sitzung des Bezirksausschusses statt. Auf der Tages ordnung befanden sich 22 Gegenstände, worunter 2 Ge suche um volle Gasthossgerechtigkeit und 2 Gesuche um Genehmigung zum Bier- und Branntweinschank, welche sämmtlich, weil bereits bestehend, genehmigt wurden; von 12 Gesuchen um Dispensation zu Dismembrationen über das zulässige Dritttheil wurden 9 genehmigt, 3 abge wiesen; die beantragte Einziehung des steuerfreien Weges Nr. 911 des Flurbuchs von Lichtenberg als öffentlichen Weg, wurde nicht genehmigt, die Erhebung einer Ab gabe zur Armen- und Gemeindecaffe zu Spittel bei Be sitzveränderungen aber befürwortet. Kamenz, 11. Juni. Einen allseitig befriedigenden und glücklichen Verlauf nahm das gestrige Fahnenweih fest des Militärvereins zu Elstra, welches früh 5 Uhr durch eine Reveille eingeleitet wurde. Im Lause des Vormittags rückten die zahlreichen Vereine und Festgäste in die prächtig geschmückte Stadt ein. Nachmittags 2 Uhr gruppirten sich dieselben um die auf dem Markte errichtete Tribüne, deren zunächst die Ehrengäste, bestehend aus den städtischen Behörden, den Rittergutsherrschaften und Gutsvorstehern der Umgegend, Vertretern der Schützengesellschaft rc., sowie eine große Anzahl Ehren jungfrauen Aufstellung nahmen. Der Weihact begann mit einem Gesänge des Männergesangvereins, darauf Begrüßung durch den Vereinsvorstand Herrn Jentsch und Uebergabe der Fahne durch die Festjungfrauen. Die nun folgende Weihrede Les Herrn Pastor Mietschke charakterisirte in ergreifenden Zügen die Bedeutung des Kriegerstandes und seine Verdienste und Opfer um die erkämpfte Macht Deutschlands, der Militärvereine sowie des heutigen Festes und mahnte zum Festhalten an der wahren Liebe zu Gott, der Treue zum König und Vater lande. Der geehrte Redner, der besonders dabei seine Eigenschaft als Vereinsmitglicd und „Kamerad" hervor hob, endete seine zündende Rede mit den Weihworten über die enthüllte Fahne, welchen sich ein Weihgesang des Gesangvereins anschloß. Das erste Wehen der schönen Fahne galt Sr. Maj. dem König Albert, seiner den Behörden, dem Verein und den Gästen. Darauf überreichte Herr Amtshauptmann v. Zezschwitz das von Sr. Maj. dem König gespendete Geschenk: einen werth- vollen Nagel und Schleife. Die Ehrenjungfrauen und verschiedene Corporationen der Stadl widmeten gleichfalls Bänder, die Frauen der Mitglieder ein schönes Bandelier. Herr Rittergutsbesitzer Obendorfer ssn. auf Rehnsdorf, welcher aus diesem Anlaß aus seinem jetzigen Wohnort Dresden gekommen, überreichte, „in herzlicher Liebe und Treue zu seinem altgcschätzten Nachbarorte Elstra," eine Schleife mit Nagel. Nunmehr betraten der Reihe nach die Vertreter der verschiedenen Vereine die Tribüne, um unter je entsprechenden Worten und Wünschen Bänder oder Nägel zu überreichen: Militärverein Bautzen, Bi schofswerda, Bretnig, „Saxonia"-Bretnig, Burkau, „Deutscher Kriegerverein"-Dresden, Frankenthal, Gers dorf, Großröhrsdorf, Hauswalde, Militärverein Kamenz, Kriegerverein Kamenz, Königswartha, Lichtenberg, Ober lichtenau, Obersteina, Ohorn, Oßling, Pulsnitz, Putzkau, Panschwitz, Schwepnitz (in Vertretung durch den Bezirks vorstand), Uhyst. Als „Schlußstein" des Actes wurde durch den Bez.-Vorst, ein Hoch auf Deutschlands Helden kaiser Wilhelm gebracht, das den begeistertsten Widerhall sand. Die Feierlichkeit auf dem Markte fand ihren Ab schluß mit herzlichen Dankesworten des Vereinsmitgliedes Herrn Pastor Stange in Prietitz und dem Schlußgesange des durch Herrn Rector Opitz dirigirten Gesangvereins. Nun setzte sich der Festzug, unter Vorantritt der Ehren jungfrauen und Ehrengäste, mit zahlreichen schönen Fahnen und 9 Musikchören in Bewegung, nahm seinen Weg durch verschiedene herrlich geschmückte Straßen, überall von Bewohnerschaft und Publikum durch Blumen spenden rc. sympathisch begrüßt, und löste sich schließlich auf dem Schützenhause auf, aus dessen Platze und Re- stauratiouSzelten mehrere Stunden lang herzliches und gemüthliches Begegnen und Zusammensein stattsand, bis gegen Abend nach und nach die Vereine unter klingendem Spiel Abschied nahmen und die Heimath aufsuchten. Abend 8 Uhr fand der Einzug und auf dem Markte der officielle Festfchluß statt. Das ganze Fest verlief in un gestörtester und erfreulichster Harmonie, fern von irgend einem Mißton, und sei noch hesonders anerkennend her vorgehoben das liebenswürdige Entgegenkommen der Be hörden Elstra's und seiner Bewohnerschaft und deren musterhafte Haltung, die allen Besuchern zum wohlthu- enden Eindruck gereichte. (K. W.) Bautzen, 12. Juni. (Berufs-Sitzung der II. Straf-