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gefänglich eingezogene Dienstknecht Koch von Dresden ab unter Begleitung von Gendarmerie gefesselt durch Radeberg gebracht, um mit mehreren Personen zur Auf klärung der Situation konfrontirt zu werden, gleiche Konfrontationen erfolgten auch in Großerkmannsdorf und in Langebrück, in welch letzterem Orte er zur Zeit des Mordes anwesend gewesen sein will. — 1882 haben die Straßenalleebäume in Sachsen einen Ertrag von 90,059 ^il geliefert. Die Chaussee- inspectionen Döbeln, Leipzig und Grimma hatten den höchsten Ertrag (11,662, 15,107 und 20,550 ^il) und Annaberg den niedrigsten (66,50 ^l) geliefert. Werdau. Dem Chemnitzer Tageblatt wird unterm 27. Mai aus Werdau folgendes berichtet: In der am 24. Mai stattgefimdenen Sitzung des hiesigen Kirchenvor standes wurde k. vr. Richter in Pulsnitz mit Stimmen mehrheit als Stadtpfarrer und Superintendent gewählt. Berlin, 26. Mai. Die Auswechselung der Rati fikationen des mit Serbien abgeschlossenen Handelsver trages und desgleichen des mit Serbien abgeschlossenen Konsularvertrages hat gestern hier stattgesunden. — Briese, welche dem Briefkasten an Eisenbahnpost wagen entnommen sind, wurden bis jetzt von der Post handschriftlich mit der Bezeichnung des Aufgabeortes versehen. Diese Eintragung fällt nunmehr im Allge meinen fort. Wir machen Diejenigen, welche Briefe in Bahnpostwagen einstecken, auf diese neue Bestimmung aufmerksam, damit nicht auch von deren Seite die unter Umständen gewiß wichtige Bezeichnung des Aufgabeortes weggelaflen wird. In zweifelhaften Fällen kann ja hier nicht der Poststempel zu Rathe gezogen werden. — Carl Braun-Wiesbaden, der Vielgereiste, erzählt, auf allen seinen Reisen sei er nach drei deutschen Parla mentariern gefragt worden; von den Aerzten und Natur forschern nach Virchow, von den Gelehrten und Geschichts schreibern nach Mommsen, von Allen ohne Unterschied nach Schulze-Delitzsch, obwohl ein Ausländer selten den Namen richtig habe aussprechen können. „Man nannte ihn den Freund und Wohlthäter des Volks, man nannte seine Vereine „das zweite Ei des Columbus" und man begriff nicht, daß ein solcher Mann Gegner, ja Feinde haben könnte in Deutschland." Neuwied, 20. Mai. Vorgestern ist in dem hiesigen Gefängniß ein Herr aus Rheinbrohl wegen Entziehung von der Militärpflicht in Haft gebracht worden. Wie verlautet, verfüat der Verhaftete über einige Millionen Mark und ist Theilhaber einer Fabrik in Rheinbrohl. — Anfangs dieses Monats wurde auch ein junger Mann von hier verhaftet, der ebenfalls in dem Ver dachte stehen soll, sich der Militärpflicht entzogen zu haben. (Frkf. Journ.) Köln, 20. Mai. Die stadträthlichc Finanzkommis sion hat den Beschluß gefaßt, bei den zwei untersten Stufen der Klaffensteuer auch die Kommunalsteuer uner- hoben zu lassen und den Ausfall auf diejenigen Bürger im Verhältniß zu vertheilen, welche 6000 Mark und mehr Einkommen besitzen. Während diese also kaum merklich höher belastet werden, finden die minder gut situirten Einwohner eine nicht zu unterschätzende Er leichterung. Metz. Ein großartiges Projekt ist seitens der Re- Wahlkonig , um seine ler anderem er sich eben besonderer lzfah nahm ! soll das?' icncr, „das d der Klage ust war zu icht zu vcr- Br. st, so bitte pstcr einzu- geschossenen i geschnitten Wasser mit atz g'kocht, anz so mit er- uudBut- zubercitct argel. Auf Leise sollen igel ein deli- tcmüsc lic- Mockcnblutt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und UmgegtM Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. Abonnemcntspreis: (einschlieklich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden SonntaaSblatteS) Vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. Inserate werden mit U) Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- -eile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, sowie des Stadtrathes zu Aulsnitz. Fünfunddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstelle* st' Königsbrück: bei Herm Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. JnvalidendnuL. Leipzig: Rudolph Ross» 91111111111^1^11-911l1^1'?kl1t* von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarke» oder " * Postcinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XpeMlON ÜK8 ^Mt8bIcltiSG. Mittwoch, ^1» 43. 3<). Mai 1883. Von dem unterzeichneten Amtsgerichte soll Sonnabend, den SS. Mugnst 1883, das Adolf Gustav Seifert in Oberlichtenau zugehörige Hausgrundstück Nr. 871) des Katasters, Parzellennummcrn 258, 459 t und 4591 des Flurbuchs, Fol. 85 des Grund- und Hhpothekenbuchs für Oberlichtenau Meißner Seits, welches Grundstück am 17. Mai 1883 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3400 Mark — Pfennige ortsgerichtlich gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den a» hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Pulsnitz, am 22. Mai 1883. . Königlich Sächsisches Amtsgericht. vr. Krenkel. Eschenbach, Res. mtschtttz. Kommissär: i doch ein . Da hat :cn die Milch rt werden weil sie gc- ist. Könnt' n keine reine icfcrn?" — „Wir könn- n, aber wir nit." — Kommissär: a nicht?" — „Weil der Ns Verwalter tent drauf ch er reine liefert, und s's ihm ja achmachcn!" jen: „Was tten haben, m so geben o schreien!' Zeitereignisse. Pulsnitz, 28. Mai. Ein großer Feuerschein wurde gestern Abend von hier aus in der Richtung nach Kamenz wcünal des zu wahrgenommen. Wie wir hören, sollen in Jesau 2 Spalte eine Bauergüter abgebrannt sein. Wie bedeutend der Feucr- eraulassung schein gewesen ist, erhellt daraus, daß derselbe auch in u lernen. Radeberg gesehen worden ist. Pulsnitz. (Post.) Bezüglich des m voriger Nr. cist-rtourm-r erwähnten PostauftragsverfahrenS zwischen Deutschland m Nürnberg und Oesterreich-Ungarn wird bemerkt, daß der Zeitpunkt für die Einführung desselben vom 1. Juni auf den kwyork, dea 1, Juli d. I. verlegt worden ist. — Wie wir aus sicherer Quelle hören, findet Sonn tag, den 10. Juni, in unserm Nachbarstädtchen Elstra die Fahnenweihe des dortigen Militärvereins statt. Die malbutflabm. Einwohner rüsten sich schon jetzt tapfer um den alten °"uu"n na» Soldaten von auswärts einen freudigen Empfang zu <>^. o,«, i>-°. bereiten. Auch der hiesige Militärverein wird dieser Weihe beiwohnen und wäre es zu wünschen, daß recht 'Br°nd-nbu^ viele Kameraden sich daran betheiligten «u. N) T.ne — Ueber die Pflege der Augen schreibt der in Schlesien erfolgreich wirkende Professor Dr. Förster: „Die enorme Verbreitung der Kurzsichtigkeit ist lediglich dem Umstande zuzuschreiben, daß die Kinder beim Lesen und Schreiben ihre Augen dem Buche zu nahe bringen. Eltern und Lehrer könnten hier ungemein segensreich »ig«. wirken, wenn sie mit äußerster Konsequenz darauf hielten, daß die Kinder beim Lesen und Schreiben gerade säßen, rulsnitz. mit den Augen stets in einer Entfernung von mindestens 12 Zoll (30 Ctin.) vom Buche blieben, und daß eine schlechte gebückte Haltung mindestens eben so streng ge rügt würde, als wie eine schlechte Schrift oder eine falsche Addition." —n. Königsbrück, 27. Mai. Heute Nachmittag 2 Uhr sand hier die 3. Vorturnerstunde des Turngaucs der nördlichen Oberlausttz statt, in welcher zunächst die für das Gauturnfest bestimmten Freiübungen unter Leitung des Herrn Gauturnwart Senf-Großröhrsdorf im Saale des Gasthauses zum Adler von 28 Vortur- des Gaues mit Musikbegleitung musterhaft darge- stellt wurden. Wenn sich die Vereine die sorgfältigste Einübung derselben zur Pflicht machen, dürfte dieser AM. Theil zu den Glanzpunkten des Festes zählen. Hieraus wurde von dem Königsbrücker Turnverein eine Gruppe Freiübungen und in 2 Riegen am Reck und Barren geturnt. Diese Vorfuhrungcfi und besonders die dabei obwaltende äußere Ordnung fanden viel Beifall und muß es lebhait bedauert werden, daß der so rührige U Verein sich nicht noch größerer Sympathien der Bürger- schäft zu erfreuen hat. Nach einem Turnen der Vor- M turner des Gaues an Reck und Pferd folgte im Gasthause zum Adler eine Besprechung, die sich besonders um das A - Gauturnfest drehte und der wir folgendes entnehmen. Das 3. Gauturnfest des Turngaues der nördlichen Ober- M lausitz wird in den Tagen vom 30. Juni bis 2. Juli in Königsbrück abgehalten und steht bis jetzt folgendes Programm fest. Sonnabend, den 30. Juni: Abend 7—8 Uhr Empfang des Gauturnrathes, Kampfgerichtes und einzelner Turner oder Vereine, 9 Uhr gemeinsame Sitzung. Sonntag, den 1, Juli: 5 Weckruf, 7—8 und 10—11 Uhr Empfang der Vereine. 10 Uhr Wettturnen. 1 Uhr Aufstellung zum Festzug. Umzug durch die Stadt und Festrede des Herrn Bürgermeister Heinze auf dem Marklplatze. Zug nach dem Festplatze am Schützenhause. Freiübungen, Turnen der Musterriegen, Kürturnen, Ver kündigung der Sieger und Decoration derselben durch den Gauvertreter. Turnspiele. 8 Uhr Einzug in die Stadt. 9 Uhr Turnerball im Gasthause zum Adler und auf dem Rathskeller. Während desselben für Nichttänzer Commers im Adler. Montag, den 2. Juli: Vormittag Spaziergang durch den Park nach Stenz. Nachmittag Ausflug nach Gräfenhain und allgemeine Verabschiedung. Kamenz, 25. Mai. (B. N.) Unsere schon im 15. Jahrhundert waltende Schneiderinnung feierte am gestrigen Tage das 200-jährige Jubiläum der verbesserten Hand werksordnung, Eine reiche und fröhliche „Mannschaft" kam zur Feier zusammen und man hatte nach den er haltenen Einladungen glücklich „gemuthet". Auf dem Marktplatze, vor dem Rathhause, wo eine Festtribüne errichtet, begann die freudig bewegte Feier. Es galt zuerst die Uebergabe und Weihe einer freundlichst ge spendeten schönen Fahne, welche von Festjungfrauen über bracht wurde. Unsere städtischen Korporationen und die Spitzen der königl. Behörden nahmen an der Feier An theil und hoher Jubelruf ertönte, als das entfaltete Banner (in den sächsischen Farben) für Se. Majestäl hochgeschwenkt wurde. Nächst der zahlreich vertretenen Bürgerschaft aus allen Gewerken waren auch Festdepu- putirte da von: Dresden, Bautzen, Görlitz, Zittau, Löbau, Bischofswerda, Radeberg, Pulsnitz rc. Im Garten des Schützenhauses, dahin sich der Festzug be wegte, vollzog sich die weitere Feier, die Herr Oberälte ster Großmann mit einer Begrüßung begann. Herr Meister Scholze feierte in einem Prolog die Entwickelung der Trachten in den verschiedenen Zeiten und kam bis zum „Kaisermantel". Herr Meister Wolff brachte die alte Handwerksordnung zur Geltung und es gab die selbe ein interessantes Spiegelbild. Um 8 Uhr Abends, nach vollendetem Gartenconcert, erfolgte im Saale des Schützenhauses die Festtafel. Hierbei brachte der Herr Oberälteste Großmann die Huldigung aus auf Se. Maj. den König. Herr Bürgermeister Oertel sand die rechten Worte zu einer sinnigen Begrüßung und Beglückwünsch ung der Jubel-Innung und Herr Stadtverordneten-Vor- steher Reißmann feierte das ausblühende Gewerbe und die ehrliche Arbeit. Die Jnnungsvertreter der Stadt Bautzen hatten für das schwesterliche Kamenz ein besonderes herzliches Wort und die gewidmete Votiv tafel wurde mit Jubel und Dank begrüßt. Noch man ches wohlmeinende Wort fürs Gewerbe kam zum Vor trage uud ein „Tafelied" bestreifte das Gebiet der Schneiderzunft eingehend und verfehlte seine Wirkung nicht. So schlugen sich die Herzen immer fröhlicher zu und die „Morgensprache" wurde den Bestrebungen der Innung gerecht. Als man für einige halbe „Oertchen" wacker geschmauset und gezecht hatte, schickten sich Terpsichores Chöre zum fröhlichen Reigen und es war Luna nicht vergönnt, dieselben allein nach Hause zu geleiten. Radeberg, 25. Mai. Am Donnerstag wurde der steckbrieflich verfolgte, des Raubmordes am Handarbeiter Schmidt aus Schullwitz dringend verdächtige und jetzt