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der BierunddreWgster Jahrgang 44 Sonnabend 3. Juni 1882 Dresden, den 26. Mai 1882. Pulsnitz, am 30. Mai 1882. Der Stadtrat h. Schubert, Bürgermstr. Amtsötatt der Königlichen Gerichtsbehörden und städtischen Aehörden zn Auksnitz und Königsbrück. Die in heimathlichen Verhältnissen lebenden Militär-Anwärter, welche im Besitze de? Civilanstellnngs- oder CivilversorgungSscheines sind, werden daran erinnert, daß sie 1) so lange, als ihnen noch keine Anstellung zu Theil geworden und sie eine solche wünschen, die Anzeige hiervon bei dem Landwehr-Bataillon, in dessen Bezirk sie sich aushalten, jährlich zum 1. Juni und I. December zu erneuern und 2) dem vorbezeichneten Landwehr-Bataillon jeden dauernden Wechsel ihres Aufenthaltsorts," auch nach dem Ausscheiden aus jedem Militär-Verhältnisse, bis zu wirklich erfolgter Anstellung zu melden haben. wesen, welche das deutsche Volk Wiedergeburt davon abgehalten wohnende ungeheure Intelligenz Buchdruckers von Ernst Ludwig Förster in -Pulsnitz. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. stecken und hierbei das ganze Odium auf sich zu laden, welches an dem Worte „Gründer" und „Gründung" in folge der vielen verunglückten Unternehmungen nach 1871 und den folgenden Jahren haftet. — Sind denn nun aber unsere inneren Verhältnisse in der That so trost- Geschästsstelle« lür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Moss«. stärkeren Vermehrung seiner Nahrungsquellen zuzuwenden. Wir zweifeln nicht, daß das deutsche Volk zu der Erkennt- niß gelangen wird, wie wenig diese politischen Kämpfe geeignet sind, das Gemeinwohl zu fördern, aber je eher es zu dieser Einsicht kommt, desto besser ist es für die gesunde wirthschaftliche Weiterentwickelung Deutschlands. Die Anregung zu einem thatkräftigeren Emporrassen des deutschen Capitals und Unternehmungsgeistes darf man jedoch nicht allein von der Reichsreglerung erwarten, auS dem Schooße der Bevölkerung selbst muß die Initiative hierzu hervorgehen und Niemand wird bestreiten, daß es bei uns in Deutschland mehr als hinreichend Kräfte giebt, die befähigt und geeignet sind, solche Gründungen hervorzurufen, welche die Nahrungsquellen Deutschlands vermehren könnten. Daß wir hierbei nicht eine neue Auflage der schwindelhaften Unternehmungen der ver flossenen Gründer-Periode im Auge haben, ist selbstver ständlich, aber wir wollen nur auf die meilenlangen Moore in Oldenburg, in Hannover, in Bayern, auf die Haidestrecken in Schleswig-Holstein u. s. w. Hinweisen, hier eröffnet sich noch ein weites Feld für neue „Gründ- Königliches Amtsgericht, vr. Krenkel. Kriegs-Ministerium, von Fabrice. Bekanntmachung, Impfung betr. Die öffentlichen Impfungen und Jmpsrevisioncn, welche uncntgeldlich durch den hiesigen verpflichteten Jmpfarzt Herrn vr. mvä. Richter vorgenommen werden, sollen in hiesiger Stadt im hiesigen RaWaus, 1 Treppe, vorgcnommen werden wie folgt: I. Impftermin Dienstag, den 1». Juni 1882, von Nachmittags 4 bis « Uhr, I. Jrnpfrevisionstermin Montag, den IS. Juni 1882, von Nachmittags 4 bis 8 Uhr, IS. Impftermin Mittwoch, den 7 Juni 1882, von Nachmittags 4 bis « Uhr, II. JmpfrevistonStermin Mittwoch, den 14 Juni 1882, von Nachmittags 4 bis « Uhr Es werden hiernach die Eltern, Pflegcltern und Vormünder der nach Z 1,1 des Neichsgesetzes vom 8. April 1874 impfpflichtiger Kinder bez. Mündel unter aus drücklicher Verwarnung von den in z 14, Abs. 2 gedachte» Gesetzes angedrobten Strafen aufgefordert, mit ihren impfpflichtigeu Kindern bez. Mündel in die oben anbe- raumten Impf- und Revisionsterminen, zu welchen mittelst Patents noch besonders vorgeladen werden wird, behufs der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen, oder die Befreiung vor dem Impftermine durch ärztliches Zeugnitz bei dem verpflichteten Jmpfarzt vr. meä. Richter, bez. dem unterzeichneten Stadtraty nachzuweisen. Pulsnitz, am 22. Mai 1882. und hoffnungslos, daß sie ein noch längeres Darnieder liegen der Thätigkeit auf dem Gebiete der gesammten Nationalwirthschaft Deutschlands rechtfertigen? Wir glauben diese Frage mit einem entschiedenen „Nein" be antworten zu dürfen, denn ein Land, das sich solcher natürlichen Reichthümer an Kohle, Eisen u. s. w. und einer solchen intelligenten und arbeitskräftigen Bevölker ung erfreut und das zudem in politischer Beziehung — wenigstens nach Außen — eine so glänzende Rolle spielt, ist nimmermehr dazu angethan, in dem großen friedlichen Wettstreit der Völker zurückzutreten und wirthschaftlich zu versumpfen. Bis jetzt sind es die großen, zum Theil fruchtlosen, ja höchst gemeinschädlichen Parteikämpfe ge- nach seiner politischen haben, die ihm inne- und Arbeitskraft der Erscheint: Mittwoch» und Sonnabend». Abonnementspreis: leinschließlich des jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden Sonntagsblattes) Vierteljährlich I Mk. 85 Pfg. Ansernte werden mit tO Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugeben. "vn uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder II Illj^ Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag befliegen oder nicht. Exposition Ü68 ^Mt8blati68. Jm Handelsregister für de» Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute auf bol. 104 verlautbart worden, daß die Firma C. G. Garten L Söhne in Pulsnitz M. S. künftig Gottlieb Julius Garten firmirt. , v v v 4- v Pulsnitz, am 27. Mai 1882. Das Königliche Amtsgericht. / - Z' vr. Krenkel. Wirthschaftliche Extreme. Seit dem großen „Krach", welcher in Deutschland dem französischen Milliardensegen folgte, liegt bei uns x ^"kernehmungsgeist aus wirthfchaftlichem Gebiete fast gänzlich darnieder und wenn auch in verschiedenen Branchen gewerblichen und industriellen Lebens ein Wieder- ausieben unverkennbar ist, so krankt doch daS wirthschaft liche Leven unserer Nation im Allgemeinen noch immer in bedenklicher Weise an den Folgen jener in unsere gesammten Verhältnisse tief einschneidenden Krisis. Dieser plötzliche Uebergang vom dem Extrem einer unnatürlichen HaE? "l dasjenige cmer langanvauernde» Baisse müßte überraschen, '"sssi nicht das große Mißtrauen be denkt, welche das dmch die Schwindelperiode der ersten Hälfte des vorigen Jahrzehnts tiefgeschädigte Publikum gegen alle größeren industriellen und gewerbliche» Unter nehmungen hegt. Dann kommt noch hinzu, daß seit jener Zeit das „Gründen" naturgemäß eine moralische Aecht- ung erlitten hat, und deshalb wagt man es nur ver alt, größere Capitalien in neue Unternehmungen zu Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht sollen den 5. August 1882 die dem Hausbesitzer Kriedrick Leberecht Hentschel in Ohorn zugehörigen Grundstücke und zwar a) die Häuslernahrung Nr. 37 des Katasters, Parzellen Nr. 110a, Hob und 812 des Flurbuchs, Nr. 49 des Grund- und Hypothekenbuchs für Ohorn Oberlausitzer Seits; d) das Feldgrundstttck, Parzelle Nr. 1135 des Flurbuchs, Nr. 682 des Grund- und Hypothekenbuchs, o) das Wiesengrundstück, Parzelle Nr. 1141 des Flurbuchs, Nr. 775 des Grund- und Hypothekenbuchs und ck) das Wiesengrundstück, Parzellen Nr. 1143 des Flurbuchs, Nr. 778 des Grund- und Hypothekenbuchs für die Stadt Pulsnitz, welche Grundstücke am 20. April beziehentlich 30. Mai 1882 ohne Berücksichtigung der Oblasten und zwar zu a auf 4000 zu b auf 1900 zu e auf 405 / V ' zu 6 auf 500 gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle ckushängenden Anschlag hierdurch bekannt ge macht wird. MoclmMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend