Volltext Seite (XML)
MockeMM für Pulsnitz, Königsbrück, Radrsterg, Räürlung, Moritzburg und Umgrgcnd. Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. A b o n n e m e n t s P r c i s. <-inschl>-^ich dc» jev-r S°mi°b°nd-Numm-r beiliegenden S°nnt°gsblattes) Vierteljährlich 1 Mk. ^5 Psg- Zttferate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags V Uhr hier auszugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Aulsnitz und Königsbrück. Dreiunddreitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasen st ein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Mosse. 9tu^niäriit7l* 9tuup von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPkMivN Ü68 ^Mt8blaiik8. Sonnabends 15. 1S. Februar 1881. Auf Fol. 154 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Robert Brückner in Großröhrsdorf und als deren Inhaber Herr Kaufmann Ernft Robert Brückner daselbst eingetragen worden. Pulsnitz, am 16. Februar 1881. Das Königliche Amtsgericht. Jahn. Der Handarbeiter Karl Hennig, gebürtig aus Großröhrsdorf bei Pulsnitz, — zuletzt in diesem Dorfe in Arbeit, — gegen den hier eine Strafsache wegen Betrugs anhängig ist, wird andurch aufgefordert, sich ungesäumt dem Unterzeichneten zu stellen, oder doch seinen derzeitigen Aufenthaltsort anzuzeigen. Es wird ersucht, den pp. Hennig im Betretungsfalle hieraus aufmerksam zu machen und vom Erfolge Nachricht anher zu geben. Pulsnitz, am 14. Februar 1881. DerKöniglicheAmtSanwalt. Wiegand. Nachdem die Einschätzung für die diesjährige Communal-, Kirchen-, Schul- und Armenanlage, sowie Schankqewerbcsteuer erfolgt ist, liegen die bezüglichen Cataster Von heute ab 14 Tage lang an unsrer Bureaustelle zur Einsichtnahme für die Steuerpflichtigen aus, was mit dem Bemerken veröffentlicht wird, daß Reclamationen gegen die eingestellten Steuersätze innerhalb der obengedachten Frist und längstens bis zum 1? März 1881 , bei Verlust des Reclamationsrechtes schriftlich hier anzubringen sind. / - . X Königsbrück, am 19. Februar 1881. Der Stadtrat h. Heinze. Die Eröffnung des Reichstages «nd die kaiserliche Thronrede. Die Eröffnung des Reichstages tn seiner letzten Session der IV. Legislaturperiode hat sich am Dienstag Nachmittag im Weißen Saale des Königlichen Schlaffes zu Berlin in denkbar einfachster Weise vollzogen, da keinerlei Anlässe in der inneren oder äußeren Politik vor handen waren, um diesem Akte der parlamentarischen Curtoifie eine ganz besondere Bedeutung, sei es durch den Inhalt der Thronrede selbst, oder durch die Eröff nung des Reichstages durch unsern Kaiser in Person, zu geben. Die Verlesung der Thronrede fand durch den Stellvertreter des Reichskanzlers, den Grafen von Stolberg- Wernigerode, vor dem versammelten Bundesrathe und ungefähr fünfzig Mitgliedern des Reichstages statt. Die Thronrede kündigte an, daß der Reichshaushalts-Etat, der dem Reichstage unverweilt zugehen werde, die Er gebnisse der seit zwei Jahren begonnenen Wirthschafts- reform übersehen lasse. Darauf bezügliche Zahlenan gaben enthielt die Thronrede nicht, sie glaubt aber in den gewonnenen Resultaten der Finanzresorm die Auf- sorderung zu erblicken, mit den Reformen fortzufahren die zur Vermehrung der Neichseinnahmen und Ent- Emzelstaaten noch weiter erforderlichen Aebe Ünd B?aU ^rch eine Neuordnung der Stempel- stnd^alw ö» erreichen. Stempel- und Brau- Vorlagen mit den^ Session die einzigen Steuer- babenwird,e^ der Reichstag zu beschäftigen w noch „Z EmM», Wärme wendet sich di° erzielt worden ist. Mit A welche der Stacht Hinsch Aufgabe ischen Gebrechen habe. Hi" Heilung der soclalkst- Unterdrückungsmittel, sondern auck "ur durch fördernde Gesetze wirken, es^durch das Volkswohl zunächst dem Bundesrathe ein Arbeiter-UnsaU^N-^ ungsgesetz zugehen lassen, welches Gesetz hoffentlich^im Bundesrathe wie im Reichstage eine princ.piell? Zu chm ung zur Aufbesserung der Lag hul sloser ArbeiL werde. In demselben Stadium wre das Unfallversicher- ungsgesetz befinde sich auch eme Gesetzvorlage betreffend die Stärkung der zersplitterten Gcwerbszweige durch Neubelebung der Innungen. Ferner tagssession die Lücke in der Neichsgesetzgebung ^treffend die Versorgung der Wittwen und Waisen der Reichsbe- amten beseitigt werden. Auch soll, wie schon sicher be kannt geworden ist, die Strafrechtspflege bezüglich be trunkener Personen eme Ergänzur g erfahre^ den letzten Jahren diejenigen Vergehen und Verbrechen, welche von der Trunkenheit ergebenen Personen begangen wurden, in erschreckender Weise vermehrt haben. Aber mals wird auch dem Reichstage eine Vorlage betr. die Abänderung der Reichsverfasiung unterbreitet werden, wonach für die Reichsregierung die Aufstellung zwei jähriger Budgets ermöglicht werden soll, um die Schwierigkeiten zu heben, welche das jedes Jahr wieder kehrende Nebeneinandertagen des Reichstages mit den Landtagen verursacht. Hinsichtlich der internationalen Beziehungen Deutschlands steht der Abschluß von Con- sulatsverträgen des deutschen Reiches mit Griechenland und Brasilien bevor, für welche die Reichsregierung die Zustimmung des Reichstages erwartet. Die Thronrede endigt hierauf mit einem längeren Abschnitt über die Beziehungen Deutschlands zu seinen Nachbarstaaten und constatirt, daß dieselben durchaus friedlicher Natur sind. Die Thronrede hebt dann auch noch besonders hervor, daß in Bezug auf die beiden großen Nachbarreiche unsere Beziehungen ganz der Freundschaft entsprechen, welche unsern Kaiser mit den Herrschern jener Reiche verbündet, worin ein Beweis liegt, daß das schmollende Rußland wieder in den fried lichen Ring eingetreten ist, der Deutschlands und Oester reichs politische Freundschaft begründet. Auch an einem indirecten Hinweise auf die Schwierigkeiten im Orient fehlt es in der Thronrede nicht, doch hat unser Kaiser das Vertrauen, daß die Einigkeit der Großmächte auch jede kleinere Friedensstörung verhindern oder doch der artig niederhalten werde, daß Deutschland und seine nächsten Nachbarstaaten davon verschont bleiben werden. Tagesgeschichte. Wien, 15. Februar. (Berl. Tgbl.) Wie aus Kon stantinopel gemeldet wird, erhielten die deutschen Konsu late in der Türkei die Weisung, bei politischen Demon strationen oder Konflicten stets den österreichischen Kolle gen sich anzuschließen und deren Schritte zu unterstützen. Haag, 14. Februar. Der Große Orient der Frei maurer in Holland, in welchem Prinz Friedrich der Niederlande als Großmeister den Vorsitz führt, beschloß, sich an den englischen Orient zu wenden und dessen Bei stand zu Gunsten des Transvaal-Landes anzurufen. Madrid, 15. Februar. Das Kabinet hat beschlossen, sämmtliche im Auslande akkreditirte diplomatische Vertre ter Spaniens aufzufordern, ihre Entlassung zu nehmen. Wie es heißt, würde der Vizepräsident des Senates, gehm"^ v. Bedmar, als Gesandter nach Petersburg Petersburg, 16. Febr. Die russische Macht setzt sich km Lanoe der Teke-Turkmenen trotz aller Lamen tationen der britischen Blätter fest. Die „Mosk. Wjd." meldet, daß das Expeditions-Corps gegen die Tekkinzen Succurs erhalten habe, und daß in Geok-Tepc eine Telegraphenstation errichtet worden sei. Mit der Nach richt des „Standard", daß Geok-Tepe und Dengil-Tepe stark befestigt werden sollen, stimmt im Ganzen auch die Mittheilung des „N. K." überein, der zufolge nach Be endigung der Action im Transkaspiegebiet 8 Bataillone (im Friedensetat) und Kosakenpiquets zurückgelaflen werden sollen. Die Verwaltung des Landes soll vom Kaukasus aus nach dem sogen, „militärisch-nationalen" Principien ausgeführt werden. London, 16. Februar. Der Krieg im Transvaal- Lande dürfte in kürzester Zeit ein Ende nehmen, da die englische Regierung den Boers fast völlige Unabhängig keit zugesteht. Konstantinopel, 15. Februar. (Wolfs Bur.) Der hier wieder eingetroffene englische Botschafter Goeschen empfing gestern vom türkischen Minister des Auswärtigen die Versicherung, daß die Pforte sich nur von friedlichen Absichten leiten lasse. Die gleiche Versicherung ist, gutem Vernehmen nach, aus Athen hier angelangt. Die Bot schafter der Mächte enthalten sich bis zur Ankunft des deutschen Botschafters, Grafen Hatzfeldt, einstweilen jeder Unterhandlung. Konstantinopel, 15. Februar. Die Pforte ist in letzter Stunde davon zurückgekommen, eine genaue Be stimmung der von ihr in der griechisch-türkischen Grenz frage zu machenden Konzessionen in das Memorandum aufzunebmen, welches sie den Botschaftern der Mächte bei Beginn der Pourparlers überreichen wird. Das Memorandum wird sich darauf beschränken, den Stand punkt, welchen die Pforte bisher eingenommen hat, in der ausführlichsten Weise zu begründen. Das Maß der Konzessionen wird die Pforte erst im Laufe der Pour parlers den einzelnen Botschaftern bekannt geben. So weit die mancherlei Anzeichen innerhalb der hiesigen Diplomatie einen Schluß gestatten, gehen die Ansichten der Mächte, ausgenommen die zwischen Deutschland und Oesterreich herrschende Harmonie, augenblicklich noch sehr weit auseinander. Das „B. T." bemerkt hierzu: Wir haben keinen Grund, die Richtigkeit der Information unseres Korrespondenten zu bezweifeln. Danach weicht die Pforte angesichts der Uneinigkeit der Großmächte wieder in ihre alte Verschleppungspolitik zurück und nimmt den früheren Standtpunkt em, sich zu jeder Kon zession bis aufs Blut — drängen zu lassen. Zeitereignisse. Pulsnitz. „Wird in nächster Zeit ein neues Ge sangbuch eingeführt oder nicht?" „Sollen wir deshalb