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werden mit Raum einer zeile berechne Dienstags un » Uhr — 4 Alle Mitglieder der Familie umringten nun Robert, wie vorher den in's Vaterhaus zurückgekehrten Sem und sprachen ihm ihre wärmsten und innigsten Danksagungen aus für sein heldenmüthiges Handeln. Es ist selbstredend, daß Robert somit ein ebenso will kommener Gast in dem Farmhause war als Sem selbst. Die liebevollste Aufnahme ward ihm von allen Seiten zu Theil und er hätte sich in der That keine andere Heimath wünschen können, wenn nicht die verzehrende Sehnsucht nach Della all' sein Denken beschäftigt haben würde und ihn nirgends Ruhe finden zu lassen drohte, so lange es ihm nicht ge lungen war, sie aufzufinden. Spät Abends nach ihrer Ankunft in dem Farmhause saßen die beiden Männer vor demselben unter der Veranda. Ein sanfter Wind wehte den lieblichen Duft der Rosen und Orangenblüthen des Gartens zu ihnen her. „Nun sagen Sie mir aber auch, mein Freund," brach Sem ein minutenlanges Schweigen, „wie kam es, daß Sie gerade in dem gefährlichsten Moment auf dem Kampfplatze erscheinen konnten, um mich aus den Händen der elenden Schurken zu befreien und welchem Zufalle ich Ihr muthiges Einschreiten zu verdanken habe?" Robert lächelte. „Es war kein Zufall," sagte er, „sondern Absicht." Der Andere sah ihn verwundert an. „Absicht!" forschte er, „wie soll ich Ihre Worte ver stehen ?" „Ich wollte Sie schon in New-Orleans aufsuchen," entgegnete Robert, „nachdem Sie sich in der letzten Vor stellung von dem Publikum verabschiedet hatten, aber Sie waren schon abgereis't. Ich eilte Ihnen nach, aber auch in Alexandria traf ich zu spät ein. Sie hatten den Dampfer bereits verlaßen und waren wenige Minuten vorher in einem kleinen Boote stromaufwärts gefahren. Von meinem rechtzeitigen Zusammentreffen mit Ihnen hing jedoch Ihr Leben ab: deßhalb nahm ich ein mit vier tüchtigen Ruderern bemanntes Boot und folgte Ihnen so rasch als möglich. Ich danke Gott, daß es noch nicht zu spät war, als ich Sie endlich erreichte." Auf Sem's Befragen, auf welche Weise er von dem gegen ihn geplanten Schurkenstreich erfahren hatte, erzählte Robert dem erstaunt aufhorchenden Thierbändiger, welches Gespräch er in der Taverne in New-Orleans belauscht hatte und daß er sich sogleich entschlossen habe, das über dem Haupte Sem's schwebende Unheil durch energisches Ein schreiten abzuwenden. Der Thierbändiger schloß seinen Retter an seine Brust und sprach ihm nochmals seinen Dank aus. „Werden Sie Ihren Beruf als Thierbändiger aufgeben?" fragte Robert nach einer kurzen Pause. „Gewiß. Sie haben es schon von den Piraten gehört," erwiderte dieser; „ich gebe das abenteuerliche Zirkusleben auf und werde ein Pflanzer. Und doch," fuhr er fort, in dem er sich in seinem Sessel zurücklehnte und den duftigen Rauch seiner Havanna langsam von sich blies; „eines Um standes willen thut es mir leid, meinem Beruf als Thier bändiger zu entsagen. Ich hatte in der letzten Zeit eine einzige Rivalin, die mir gleichkam und mit der zu wetteifern mir ein eigenartiges Vergnügen gewährte. Jetzt gehört ihr der Ruhm allein und sie trägt ihren Namen mit Recht, die stolze Della!" Bei der Nennung dieses Namens zuckte Robert, wie vom Blitz getroffen, zusammen. Was bedeutete der wohlbekannte Name in dem Munde dieses Mannes? Es mußte jene Della sein, nach der Ro bert seit so langer Zeit geforscht hatte? Die Aufregung, in welche Robert die Nennung dieses Namens aus dem Munde Sem s versetzt hatte, überwältigte ihn derart, daß es dem Letzteren nicht entgehen konnte. „Was ist Ihnen, mein Freund?" fragte er überrascht. „Sie nannten soeben einen Namen, der in mir Er innerungen an meine Heimath wachruft," entgegnete Robert möglichst ruhig. „Dort trat vor langer Zeit eine Künstlerin auf, welche diesen Namen führte, — Della, die Zirkus königin !" „Es war dieselbe, mit der ich monatelang wetteiferte," entgegnete Sem. „Die schöne, unüberwindliche Zirkus königin! Vor etwa einem Jahre produzirte sie sich in einer süddeutschen Residenz, welche sie jedoch aus eigenthümlicher Veranlassung verlassen haben soll. Sie ging nach Süd amerika und kam von dort nach den Vereinigten Staaten." Robert glaubte, der Himmel thue sich vor ihm auf. Sie war es, die sehnsüchtig Gesuchte, welcher er, wie einst sein Leben, seine eigene Existenz, sowie die Minnie's und deren Mutter geopfert hatte! Und seltsam! Jetzt, da er endlich die erste Spur von ihr aufgefunden hatte, da der Augenblick nicht mehr fern sein konnte, in welchem er ihr gcgenübertreten und die durch seine im Kampf mit dem Tiger erworbenen Anrechte an sie geltend machen würde, regte sich ein leises Gefühl von Reue in ihm, daß er für sie so unendlich Vieles dahin gegeben und ihr planlos gefolgt sei, denn zeugte ihre Flucht aus der deutschen Residenz von Liebe zu ihm? Hatte sie ihm nicht vielmehr damit erklärt, daß sie seine Gefühle nicht theile und ihn fliehe, weil er durch den im Kampf mit dem Tiger errungenen Sieg ein Anrecht an sie erworben hatte, durch welches sie sich ihm zu eigen gab, ihm, dem Manne, dessen Liebe sie nicht erwiderte? (Fortsetzung folgt.) Welke Karöen. Welke Farben — auch mein Liebchen Du trittst mir damit entgegen? Sah'st Du je am welken Stamme Eine Rose blüh'n und pflegen? Welke Farben, — soll'» sie deuten, Daß mein Liebeslenz könnt' blassen, Eb' der Rose Kelch erschlossen? Sie ein Sturm könnt' wild erfassen? Oder soll ich d'ran erkennen, Daß in unsern Gründertagen, Selbst die Herzen müssen welken, Weil das Erz die Lieb' erschlagen? Sieh' das Mütterchen am Stabe, Schau des Alters Silbergarbe, Ein paar Jahr noch und — wir Beide Werden selbst zur welken Farbe. Schmücke Dich mit frischem Kranze, D'rin Vergißmeinnicht gewoben: Könnt'st Du welken, wo zur Sonne Meines Daseins Du erhoben? Keine Mode kann es geben, Die den Frühling wird veralten? — Bis die Träume leis' entschweben, Liebchen! laß' uns Farbe halten! Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Ausw So«! Au chtenau kü Pp Im und als der Pu De: Strafsache t anzuzeigen. Es 499 nach Dresde Die A Bo - Am ve Volkswirthsch durch den In seiner Er die Gründe ^ogen hätten Schaffung d gang ge> schaftlichein , der Fürst, ung die Bild abgeschlossen die Einrichtm der kürzeste 8 den Reichöins Reichskanzler ihrer harren! schaftsrathe s ungsgesetz un bereits die G Berathung u