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MackcMatt für Pulsnitz, Königsbrück, Raörbcrg, Radtburg, Moritzburg und Amgrgend. Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. Abonnementspreis: jeiuschließlich de« jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden SonntagSblattes) Bierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. Arrferate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zcile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags s Uhr hier aufzugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Aulsnitz und Königsbrück. Dreiund-reiszigster Jahrgang. Buchdruckerci von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstelle» str Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Mosse. Auswärtige Annoncen-Aufträge von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. LxpöMiON Ü68 ^Mt8blati68. 8. 26. Januar 1881. Mittwoch. B. K ö n i Gemeindevorstand Hornuff in Braun a, Ortsrichter Seifert in Thiemendorf und Gemeindevorstand Gersdorf in Neukirch. Nachdem für die der Stadtgemeinde Pulsnitz als Verwalterin der allgemeinen Armencafse gehörigen Parzellen No. 473 und 1132 des Flurbuchs über die auf der Oberlausitzer Seite gelegene Stadt und Flur Pulsnitz, welche Parzellen bei Anlegung des Grund- und Hhpothekenbuchs ein Folium nicht erhalten hatten, auf Antrag nachträglich ein Folien-Entwurf zum Grund- und Hypotheken-Buche für Pulsnitz vorbereitet worden ist, so wird solches mit dem Bemerken andurch veröffentlicht, daß be sagter Folien-Entwurf für Alle, die daran em Interesse haben, an hiesiger Amlsgerichtsstelle zur Einsicht bereit liegt und daß daher Alle, welche gegen den Inhalt dieses Folien-Entwurfs wegen ihnen an bezeichneten Parzellen etwa zustehender dinglicher Rechte etwas einzuwenden haben, diese Einwendungen binnen einer Frist von Sechs Monaten bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzuzeigen haben, widrigenfalls sie dieser Einwendungen dergestalt verlustig gehen, daß denselben ^egen dritte Besitzer und andere Realberechtigte, welche als solche in das Grund- und Hypothekenbuch eingetragen werden, keinerlei Wirkung beizulegen ist. Pulsnitz, am 12. Januar 1881. Das Königliche Amtsgericht. / - Jahn. liche Amtshauptmannschaft, von Zezschwitz. Bekanntmachung. Zur öffentlichen Kenntniß wird hiermit gebracht, daß die Bezirksversammlung auf dem gestrigen Bezirkstag Herrn Rittergutsbesitzer Reich aus Biehla auf weitere drei Jahre zum Direetor -er Bezirks Arbeits Anstoltz zu Jesau und — Herrn Major z. D. Rittergutsbesitzer von Wiedebach auf Wobla zu dessen Stellvertreter gewählt hat. Kamenz, am 18. Januar 1881. Bekanntmachung. Nach stattgefundener Ergänzungswahl besteht der Bezirksausschuß vom Anfang dieses Jahres an aus folgenden Mitgliedern: c-—M-.. Herrn Bürgermeister Schubert in Pulsnitz, In Folge des eingetretenen Schneefalls werden die Wegebaupflichtigen des hiesigen amtshauptmannschaftlichen Bezirks andurch veranlaßt, bei Vermeidung einer Ordnungsstrafe bis zu 50 alle Communicationswege, welche mit Bäumen nicht bepflanzt sind, ebenso wie die anzulegenden Winterbahnen, sofort mit 2 Meter hohen, an dem oberen Ende mit Reißigbüscheln oder Strohwischen versehenen, gehörig z» befestigenden Stangen von entsprechender Stärke, in regelmäßigen Abständen von höch stens 20 Metern auf beiden Seiten abzustecken und die Absteckung, so lange Schnee liegt, jederzeit in ordentlichem Stande zu erhalten, nicht minder auch den Schnee auf den Communicationswegen unverzüglich auszuwersen, sobald durch solchen.der Verkehr auf letzteren gestört wird. Hierbei har man noch besonders hervorzuheben, daß das Abstecken der Wege mit blosen Reisern oder Büschen durchaus unzulässig ist und ebenso bestraft werden wird, als wenn die Absteckung gar nicht erfolgt wäre. Im allgemeinen Verkehrsinteresse ist die strengste Befolgung dieser Anordnung zu erwarten und wird aus dieser Rücksicht jede zur Anzeige gelangende Zuwider handlung unnachsichtlich mit der angedrohten Strafe belegt werden. Kamenz, den 21. Januar 1881. ' Königliche Amtshaupt Mannschaft. X i. v.: Comm.-Nath Bachmann, Bez.-Ass. Herrn Rittergutsbesitzer Reich auf Biehla, „ Rittergutsbesitzer Major z. D. von Wiedcbach^ts Wohla, „ Fabrikant FtorenS Schöne in GroßroHrshorf, „ Bürgermeister Oertel in Kamenz, Kamenz, am 18. Januar 1881. K ö nck g liche Amtshauptmannschaft, von Zezschwitz. Tagesgeschichte. Wien, 21. Januar. Die „Polit. Korresp." ver öffentlicht djx Skizze einer Unterredung mit einem der hervorragendsten aktiven Staatsmänner Italiens über die tunesische Frage und die Stellung Italiens in der Donau rage, galten sei wert entfernt, Tunis in italienisches Gebiet verwandeln zu wollen, da der Erwerb dieses Besitzes mit unverhältnißmäßigen Gefahren seine Behauptung mit enormen Opfern verbunden wären. Petersburg, 21 Januar. Das „Journal de St. Petersburg" äußert sich über die chinesische Frage in folgender Weise: Der diplomatische Vertreter China's notifizirte dem kaiserlichen Kabinet die Zustimmung seiner Regierung zu den in Petersburg festgesteüten Stipula- jwuen. Diese werden in Form eines Vertrages gebracht dessen Text von beiden Theilen ralisicirt werden ser demnach zu hoffen, daß die Kutdschasrage nunmehr em, befriedigende Losung finden werde Der russig Fmanzmimsier Abaza hat den Muth gehabt, semem^per gegenüber offenherzig zu erklären, daß, um das Miyv„stün0Ntß zwischen den Einnahmen und Ausgaben im Staatshaushalte auszuglerchen, zu nächst mit der Verminderung der Münäimacht zu be ginnen sei. Der Auswand zur das Kriegswesen wird im Jahre 1881 aus 1 SO M^wnen Rubel für bas Lani heer und 28 Millionen für die Marine veranschlagt. Der Finanzminister meint, seine College» vom Kriegs- und Marinedepartement könnten immerhin mit 150 bis 160 Millionen ihre Auslagen finden und dabei doch den Anforderungen der Politik des auswärtigen Amtes ent sprechen, insoweit es sich um die Wahrung der Macht stellung des Reiches handelt. Petersburg, 22. Januar. Die „Agence Russe" erfährt, daß das Petersburger Kabinet geneigt sei, den Vorschlag der Pforte in Betreff der Unterhandlungen über die griechisch-türkische Frage in Konstantinopel an zunehmen. Das Kabinet gehe dabei von der Ansicht aus, daß der Vorschlag der Pforte deren Bereitwilligkeit, über die in dem Rundschreiben vom 3. Oktober v. I. gemachten Konzessionen hinauszugehen, in sich schließe. Es scheine daher auch nicht wahrscheinlich, daß die Mächte beabsichtigten, durch eine Vorsrage in dieser Hinsicht eine besondere derartige Erklärung von der Psortc zu verlangen. London, 18. Januar. Der hiesige „Spectator" klagte lungsi über die unwürdige Selbstsucht der Ameri kaner, wUche sich damit begnügten, Reichthumer zu sammeln, statt ihre ungeheure Macht zu Gunsten der UnlerdlückNn aus dem ganzen Erdball zu verwenden. Ein einziger Schuß aus einer amerikanischen Kanone Würde genügen, Armenien zu besreien, allein dieser Schuß würde nicht abgefeuert. Die New-Parker „Tribüne" beantwortet diese charakteristische Klage mit einer nicht minder charakteristischen Entgegnung. Das Blatt sagt: Gesetzt, wir übernehmen den Polizeidienst für die ganze Welt, was würde unsere erstere Handlung sein? Einfach England ins Loch zu stecken, als den Allerweltskrakehler und Friedensstörer. Wir würden ihm zurufen: Hände weg von Kandahar! Hände weg von Transvaal!! Und wenn wir uns an die Jahrhunderte von Mißregierung, Grausamkeit und Unterdrückung erinnerten in Irland, so würden wir eine amerikanische Flotte in den Georgs- Kanal einlaufen lassen mit dem Befehl: Hände weg von Irland! Würde England dann nicht bitterlich bereuen, daß wir ausgehört haben, uns blos um unsere eigenen Angelegenheiten zu kümmern? Es ist der größte Unter drücker untergehender Rassen und würden wir haupt sächlich mit ihm abzurechncn haben. Die Londoner „Pall Mall Gazette" meint, daß trotz aller Uebertreib- ting die Antwort des New-Dorker Blattes eine Seite der auswärtigen englischen Politik blosstelle, welche die Engländer nur gar zu gern ignorirten. Buenos-Aßres, 20. Januar. Die Chilenen haben Cborwos genommen; die Verluste der Peruaner sind bedeutend. Valparaiso, 20. Januar. Lima ist von den Chi lenen eingenommen.