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Zeitereignisse. Pulsnitz, 7. Januar. Mit Schluß des vorige» Jahres legte Herr Karl Gottlob Schöne in Lichtenberg sein Amt als Gemeindevorstand nieder. Herr Schöne hatte 18 Jahre dieses Amt treu verwaltet und war stets bemüht gewesen, das Wohl der ihm anvertrauten Ge meinde in jeder Weise zu fördern und zu heben, und daß dies von allen Seiten anerkannt wurde, bewies die Gemeinde Lichtenberg durch das sinnreiche Geschenk, welches ihm bei seinem Abgänge von dem nunmehrigen Gemeindevorstand Herrn Leipold mit Worten des herz lichsten Dankes überreicht wurde. Pulsnitz. Mit der Postanstalt in Bretnig wird vom 15. Januar ab, eine „Telegraphenbetriebsstelle" vereinigt werden. Großröhrsdorf. Am 13. Januar d. I. feiert in unserm Orte ein braver Arbeiter das fünfzigjährige Jubiläum seiner unausgesetzten Thätigkeit in einem und demselben Fabrikgeschäft. Es ist dies Herr Ernst Bal thasar, welcher am 13. Januar 1831 in das damals noch kleine Geschäft des Begründers der Firma C. G. Boden L Söhne eintrat und demselben mit Fleiß und Treue seine Dienste widmete. Der noch recht rüstige Jubilar hat gleich zwei Festtage hintereinander zu be gehen ; denn am 12. Januar vollendet er sein 70. Lebens jahr. Möge es dem von Jedermann geachteten Greise, — welcher noch in seinem hohen Alter neben seiner Be- rufsthätigkeit gar manches hübsche Gedicht zu Familien- fcstlichkeiten sowohl für seine Prinzipaütät, als auch für befreundete Familien gefertigt hat, — vergönnt sein, noch recht lange mit Kraft und Gcfundhnt seine Thätig keit als Packmeister ausüben zu können. (G. U.) Großnaundorf, 4. Januar. In dieser Kirchfahrt ergeben sich für das Jahr 1880 folgende Kirchen-Nach richten: Geboren wurden 24 Kinder, und zwar 15 Knaben und 9 Mädchen (darunter 1 todtgeb. Mädchen.) — Confir- mirt wurden 14 Kinder, und zwar 6 Knaben und 8 Mäd chen. — Aufgeboten wurden 7 Paar, getraut 2 Paar — Gestorben sind 16 Christen und zwar 2 Kinder, 2 Jüng linge, 1 ledige Greisin, 3 Ehemänner, 5 Wittwer und 3 Wittwen. — Communicanten waren gegen 680, darunter 1 Haus-Communion. — Im Jahre 1879 sind 24 Kinder Ueberschreitung der türkischen Grenze durch die griech ischen Truppen unmittelbar bevorstehe, hier authentischen Orts als grundlos bezeichnet wird. Der Krieg gilt aller dings als unvermeidlich, jedoch erst im Frühjahr. Auch auf der hiesigen griechischen Gesandtschaft wird ein Nach geben Griechenlands schon aus Furcht vor einer Revo lution im Innern als unmöglich bezeichnet. London, 5. Januar. Dem „Standard" zufolge wäre von der Admiralität eine Reduktion der Flotten- mannschasten (jetzt? Red.) beschlossen worden. — Wie verlautet, wäre am Montag Abend vier Mal der Ver such gemacht worden, die Liverpooler Docks mittelst Petroleum in Brand zu stecken. (B. T.) schien, um suchen. er Abreise : still be- cesco war ie ihm die gegenüber, )er las in i Leid um e Minnie, re er doch der gegen rancesco's alten Sie es gethan richt nicht t es, daß nicht ge- Lerdachts- Ergebnisse : gesorgt." e sie kurz. es nicht llutter so- chen stolz, ufkommen Welt ver- ß, werde g folgt.) Die Streitkräfte Griechenlands. Nachdem sowohl das griechische Cabinet, wie die Pforte den Von Frankreich angeregten Gedanken der Ein setzung eines europäischen Schiedsgerichts unzweifelhaft zurückgewiesen haben, so daß derselbe als begraben be trachtet werden kann, scheint die Auseinandersetzung zwischen der Pforte und Griechenland wegen der streitigen Gebiete nur noch auf dem Wege der Waffen erfolgen zu sollen. Schon seit längerer Zeit macht das kleine Griechenland die gewaltigsten Anstrengungen, um ein Heer in's Feld zu stellen, vermöge dessen es seine An sprüche aus die ihm in der Berliner Conferenz zuge- gesprochenen Gebiete von Janina, Larissa u. s. w. durch zusetzen vermag und diese militärischen Vorbereitungen wie der von der griechischen Deputirtenkammer genehmigte Antrag der griechischen Regierung auf Aufnahme einer Anleihe von 120 Millionen Francs zu Heereszwecken zeugen von dem Entschluß des griechischen Cabinets, an die Entscheidung der Waffen zu appelliren, so daß dem nach die griechisch-türkische Grenzfrage ihre Lösung nur durch das Schwert finden zu sollen scheint. Tritt nun aber dieser Fall ein, so ist es jetzt schon von Wichtigkeit, die Streitkräfte und die Chancen der Neuhellenen in einem Kriege mit der Türkei kennen zu lernen. Das griechische Heerwesen entbehrt, wegen der noch unsichern staatlichen Zustände, immer noch der inneren Festigkeit und einer eigentlichen Organisation. Bis vor Kurzem war der Friedenspräsenzstand des griechischen Heeres ca. 10,000 Mann, außerdem noch 2300 Mann Gendarmerie, wozu allerdings die zahlreiche, aber schlecht equipirte und wenig geübte Nationalgarde kommt. Den Anstrengungen der Regierung gelang es, bis Ende Nov. des vorigen Jahres ein Heer von 45,000 gut ausge rüsteter, aber schlecht eingeübter Truppen aufzustellen, das zetzl ewe Hhhx vM 80,000 Mann (?) erreicht haben soll. Für oce Verhältnisse eines Landes wie Griechenland er scheint ewe Armee von 80,000 Mann schon als eine ganz reipectable Streitmacht, aber wenn auch in den Reihen dreier Truppe xin glühender Enthusiasmus für die griechische ^sache herrscht, so fehlt es doch ganz und bar noch an der noth^en Disciplin, dem Hauptersorder- niß einer Armee, Stege erfechten will und den meisten Mannschaften mangelt es noch an der nöthigsten Aus bildung. Außerdem aber besitzt Griechenland keinen Heerführer, der es, Wie Napoleon I., verstände, undis- ciplinirten und unausgevu^ten Massen den nöthigen Geist einzuhauchen und auch an subalternen Officieren und tüchtigen Unterosficieren herrscht großer Mangel. Ferner ist auch das Verpflegungswesen in der griechischen Armee sehr mangelhast und was den Train anbelangt, so ist em solcher fast gar nicht vorhanden. Wie ein solches Heer der kriegsgeübten türkischen Armee, besonders wenn dieselbe, wie verlautet, von Moukthar Pascha, dem bedeutendsten Strategen der türkischen Armee, angeführt würde, Erfolge erringen soll, ist eine schwer zu beant wortende Frage. Besser sieht es mit der griechischen Marine aus, MotimMaü für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Rabeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwochs und Sonnabends. Abou nementsprcis: (einschließlich de« ' nd-Nummer beiliegenden S.-."- Vierteljährlich I Di». /S Pfg. Inserate verden mit i0 Pfennigen für den >iaum einer gespaltenen Cvrpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags » Uhr hier aufzugebey,. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Aulsnitz und Königsbrück. Dreinnd-reitzigster Jahrgang. Buchdruckcrei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasen st ein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Mosse. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. ""N uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder f ri NlHr Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag beiliegen oder nicht. ^XPklllRON ^Ml8blLlik8. Sonnabend. 3. 8. Januar 1881. ner Cigarrenkiste habende Caffette von wurde in der Nacht vom 24. zum 25. December 1880 aus einem Gartenhause hiesiger Stadt eine gelb angestrichene, die Eisenblech mit einem Geldinhält von ungefähr 10 Mark. Sachdienliche Spuren zur Habhaftwerdung des Thaters und Wiedererlangung des Gestohlenen bitte ich mir mit Königsbrück, am 4. Januar 1881. Der Königliche Amtsanwalt. Feine. Die von dem Erlöse der im Jahre 1880 hier ausgestellten Jagdka hoben werden. Es empfieblt sich, die Erhebung dieser Gelder mit der auf den Diejenigen Beträge, welche bis zum 20. Januar 1881 nicht erho Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 31. Dec n t m A ch u n g. l-fnr dlr-Mreffenden Ortsarmenkassen entfallenden Anthsile können bei hiesiger Caste er- zanuar gesetzlich festgesetzten Abholung der Huudesteuermarken zu verbinden. wordrn..stnd, werden den Herren Gemeindevorständen auf deren Kosten übersendet. 1880. von Zezschwitz. Zwar zählt dieselbe nur 19 Schiffe, meistens Holzschiffe, und ist soinit der türkischen Flotte der Zahl nach nicht gewachsen, aber die griechischen Seeleute rechnet man zu den besten der Welt und die griechische Seewehr ist über haupt ihrem inneren Werthe nach dem Landheere weit überlegen. Es heißt darum auch, daß die Türken einen Handstreich Griechenlands zur See befürchten und daß sie deshalb in aller Eile die Befestigungen, welche die Einfahrt in die Dardanellen vertheidigen mit den schwersten Geschützen armiren. Uns will es aber be- dünken, als ob vielmehr die Griechen vor einem türk ischen Handstreich zur See auf der Hut sein sollten, denn gerade Griechenland bietet durch seine reichen Küstenglieder, durch die vielen tief einschneidenden und leicht zugäng lichen Buchten und Häfen einer feindlichen Flotte Ge legenheit zur schnellen Ausführung eines Handstreiches und die Griechen sind mit ihrer kleinen Flotte nicht im Stande, schnell jeden bedrohten Punkt ihrer langen Küste zu schützen. Die Aussichten der Griechen im Falle eines Krieges mit der Türkei sind also vorläufig gerade keine günstigen zu nennen, zumal auch keine der Mächte sonderlich Lust zeigt, den Nachkommen der Helden von Thermophlä und Marathon activen Beistand zu leisten, eine Kriegserklär ung Griechenlands an die Pforte könnte darum leicht zu einer für das erstere Land verhängnißvollen Katastrophe führen. Tagesgeschichte. Paris, 4. Januar. „Temps" hofft nach den letzten ihm zugegangenen Mittheilungen über den Stand der griechischen Frage, der Sultan werde der Vernunft Ge hör geben. Die gestern aus Konstantinopel und Wien eingetroffenen Depeschen hätten über die wahre Haltung der Pforte Illusionen Raum geben können. In Wahr heit wären der französischen Regierung von der türkischen noch keine Vorschläge behufs Einberufung der Delegirten der Mächte, sowie der Türkei und Griechenlands zur Regelung der Streitfrage gemacht worden. Paris, 4. Januar. Gegenüber den pessimistischen Voraussagungen gewisser Journale, schreibt oer „Temps", das Jahr 1881 werde weder einen Krieg, noch die Kommune sehen. Frankreich sei Herr seiner selbst und wünsche den Frieden nach Außen, welchen das gute Ein vernehmen der Mächte aufrecht zu erhalten wissen werde. Wenn die Pforte sich bisher geweigert habe, ein Schieds gericht anzunehmen, so ließen doch die neuesten Nach richten hoffen, daß die gesunde Vernunft schließlich den Triumph über das anfängliche Zaudern des Sultans davon tragen würde. Für eine friedliche Regelung der Angelegenheit komme es indessen darauf an, daß Griechen land seine kriegerische Haltung aufgebe. Die Mächte seien einig darüber, Griechenland von einer abenteuer lichen Politik abzurathen. Rom, 3. Januar. Ich kann versichern daß das von der „Riforma" verbreitete Gericht, wonach eme