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4» 135. 15. Juni luio. Nichtamtlicher Teil. Börjcnblatl f. d. Dtschtt. Buchhandel. 7101 Diesen 18 Sendungen sei eine Übersicht über die Bezüge des vorangegangenen Jahres gegenübergestellt. Für 1908 bezogen 9 Firmen die Schulbücher jede sür sich. Hiervon hatten 2 Firmen allein 54 Sendungen für die übrigen 7 Firmen nehmen wir etwa 64 „ für die Wiederverkäufe! (1909 35 Sendungen) nehmen wir etwa 20 „ So waren also insgesamt notwendig 138 Sendungen. Es ergibt sich also, daß statt wie 1908 138 Sendungen, jetzt für 1909 nur 18 Sendungen notwendig waren, statt 9—12 Verrechnungen war nur eine notwendig. Als direkten Verlust für die Firma Teubner müssen wir den Gewinn ansehen, den die Auslieferungsstelle erzielte aus dem Verkauf der Lehrbücher an die Wiederverkäufer mit vermindertem Rabatt. Der Gewinn hieraus beträgt 95 21 H. Außerdem hatte die Firma Teubner auch noch über einige Verluste zu klagen, die durch große Rücknahmen solcher Schulbücher entstanden, die wenig oder gar nicht gebraucht wurden. Ferner muß besonders hervorgehoben werden, daß von seiten der Firma Teubner alles getan wurde, um den gemeinsamen Bezug zu ermöglichen, und daß sie durch sofortige und schnellere Beschaffung der neuesten Auslagen besondere Mühewaltung gehabt hat. 2. u. 3. Stand sür die Auslieserungsstelle. Es waren zu erledigen: 17 Sendungen von B. G. Teubner, die zu vergleichen und zu lagern waren, 35 „ an die Wiederverkäufer, 179 „ an die vereinigten Sortimenter, 231 Sendungen insgesamt. Zu den 179 Sendungen sür die vereinigten Sortimenter ist zu bemerken, daß sich hierunter 23 Sendungen befinden, die von der Auslieserungsstelle bei einzelnen zurückgeholt wurden. Zu den 35 Sendungen der Wiederverkäuser ist zu erwähnen, daß diese nur von 4 von den auf der Wiederverkäuferliste stehenden 17 Fir- men getätigt wurden. Die Ausgaben der Auslieserungsstelle beliesen sich auf: Ausgaben Bestellgeld und Telegramme 16 4l 85H Roll-, Fracht- und Portospesen einschl. Rücksendung. 92 „ 65 „ Anfuhr mit Botengängen 5 „ — „ Packmaterial 4 „ — „ Vergütung für die Arbeit 250 „ — „ 368 üt 50 H Einnahmen. Portoverglltung > ^ Porto sür Eil- und Postsendung 28 4t 60 H Einnahme aus dem Verkauf an die Wiederverkäuser 95 „ 21 Überschuß durch Freiexemplare 11 „ 34 Durch Umlage auf den Gesamtnettoumsatz 4 Prozent vom Nettobetrag 5818 4l 89 H 232 75 Ausgleich zu gleichen Teilen erhoben 2 „ 60 368 H L, 4. Stand sür die Sortimenter. Das" Ergebnis für die vereinigten Sortimenter muß als gut bezeichnet werden, wenn sie auch aus dem Schulbüchergeschäft keinen direkten Gewinn ziehen. Da die Bücher ja nur mit 25 Pro zent geliefert werden und hier im Rheinland die Geschäftsspesen bis zu 25 Prozent vom Umsatz betragen, so bleibt doch eine ganz erhebliche Summe, die er zur Verminderung seiner Spesen ver einnahmte. Für die Firma, die den größten Umsatz hatte, blieben von dem Gesamtordinärumsatz 21>/> Prozent; sür die Firma, die den zweitgrößten Umsatz hatte, 20 Prozent und sür die Firma, die den kleinsten Umsatz hatte, 22 Prozent übrig. Man muß an- nehmen, daß im Vorjahre ein gleich gutes Ergebnis nicht vorlag, denn tatsächlich blieben sür die Firma H. im Jahre 1908 nur 18>/r Prozent übrig. Eingabe des Vorstandes des Börsenvereins an die zuständigen Ministerien der deutschen Bundesstaaten. Leipzig, den 26. Mai 1910. An das Staatsministerium zu Dem Staatsministerium beehrt sich der Unter zeichnete Vorstand das Folgende ganz ergebenst zu unter breiten : Bei der Benutzung von Schul- und Lehrbüchern wird vielfach von den Lehrern und Schulbehörden mit großer Strenge daraus gehalten, daß von den Schülern nur die allerneuesten Auflagen der eingeführten Schul- und Lehr bücher benutzt werden. Ohne gegen die Richtigkeit dieses Grundsatzes im all gemeinen etwas einwenden zu wollen, glauben wir doch, daß dessen Durchführung im einzelnen vielfach gemildert werden und die Benutzung von verschiedenen Auflagen eines Lehr buches überall da gestaltet werden könnte, wo diese sich nur unwesentlich voneinander unterscheiden. Dies gilt insbesondere von den sogenannten Stereoiyp- auflagen, die von Platten gedruckt werden, also im Text buchstäblich miteinander übereinstimmen und sich nur durch die Auflageziffer und Jahreszahl auf dem Titelblatt von einander unterscheiden. Es dürfte aber immerhin auch gelten für Auflagen, bei denen nur geringfügige Änderungen vorgsnommen sind. Es ist nicht zu vermeiden, daß derartige Änderungen auch bei altbewährten Lehrbüchern oorgenommcn werden müssen, sei es, daß ein immer noch stehen gebliebener Druckfehler oder ein dem Verfasser zugestoßener Lapsus zu verbessern ist, sei es, daß neue Ereignisse im Text zu berücksichtigen oder kleine methodische Vorteile einzufügen sind, deren Zweckmäßigkeit sich im praktischen Gebrauch des Buches ergeben hat. Wenn Auflagen, die sich nur durch derartige Änderungen von einander unterscheiden, nebeneinander benutzt werden, so dürsten sich wohl schwerlich nennenswerte Unzuträglichkeiten für den Unterricht ergeben. Andererseits sührl es zu einer nicht unerheblichen Schädi gung des Buchhandels, wenn die Benutzung nur der neuesten Auflagen rigoros verlangt wird. Denn säst zu jeder Schul buche zeit bleiben dann Sortimentern und Verlegern eine größere Anzahl' Schulbücher unverkäuflich liegen, dis später nicht mehr verwertet werden können. Da es sowohl für den Verleger wie sür den Sortimenter unmöglich ist, den tat sächlichen Bedarf vorher genau zu Überschlagen, so wird es sich nicht vermeiden lassen, daß auch während der Schul bücherzeit neue Auflagen erscheinen, wenn der Bedarf die Schätzung seitens des Verlegers übersteigt. Gerade solche Auflagen aber werden in den meisten Fällen schon darum nur ganz geringfügige Änderungen ausweisen, weil gar keine Zeit sür ausgiebigere Veränderungen bleibt. Trotzdem werden rn solchen Fällen sehr häufig die älteren Auflagen ohne weiteres von den Schulen zurückgewiesen, wodurch dem Buch handel die oben eiwähnten Nachteile erwachsen. Es wird ferner als ein großer Übelstand empfunden, daß die Buchhandlungen eines Orts häufig trotz wiederholter Bitten und Anfragen von den Schulleitern keine rechtzeitige Auskunft darüber erhalten, welche Bücher im neuen Halb jahr bei der betreffenden Anstalt gebraucht werden. Die Folge hiervon ist, daß die Buchhändler trotz größter Umsicht leicht erhebliche Verluste erleiden, da dis Verleger den Be darf nicht rechtzeitig zu übersehen und daher dem Erscheinen einer neuen Auflage mitten im Schulbüchertermin rncht vor- SLO Börf-MaU lllr dm Teilrschul Buchhandel. 77. Jahrgang.