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44 H. Haberstroh: Die Fabrikgebäude. 900 Maschen/qem höchstens 10%, auf einem solchen von 5000 Maschen/ qem höchstens 30 % Rückstand und soll nach einer Erhärtungsdauer von 28 Tagen mindestens 16 kg/qcm Zugfestigkeit und 160 kg/qcm Druckfestigkeit besitzen. Seine Farbe ist grünlichgrau, sein spezi fisches Gewicht 3,12—3,25. Er fühlt sich scharf an. „Abgebunden“ hat Zement, wenn die Oberfläche einem leichten Druck mit dem Fingernagel widersteht. Er erhärtet an der Luft und unter Wasser. Die höchste Festigkeit erlangt er erst nach Jahren. Ursache der Er härtung bildet die chemische Bindung des Wassers, daher muß er während der Erhärtung vor Austrocknung durch Wärme, Wind usw. geschützt sein. Zement wird durch längere Lagerung langsam bindend und volumenbeständiger. „Schnellbinder“ verwendet man nur bei großem Wasserandrang und reinen Zement nur ausnahmsweise, wenn er dauernd unter Wasser oder in feuchter Erde zu liegen kommt. Der zugesetzte Sand soll rein und scharf körnig sein, am besten von gemischtem Korn. Bei Beton müssen die zugesetzten Steine rein und lehmfrei sowie hart sein. Schon abgebundener Zement darf nicht wieder angerührt werden. Zement und Sand werden trocken gemischt, dann wird möglichst wenig Wasser zugesetzt und kräftig durch gearbeitet. Zementkalkmörtel (verlängerter Zementmörtel) ist billig, erhärtet rasch, ist hydraulisch, fest und wetterbeständig. Beton besteht aus Zement (1), Sand (3—4) und Kies oder Klein schlag (bis 6) in Größe von Hühnereiern. Erst nach längerem Stampfen und Einschlagen soll sich Feuchtigkeit auf der Oberfläche zeigen. Beton fußböden erhalten oben eine 1,5 — 2 cm starke, fettere Mörtelschicht. Romanzement wird nicht so fest und dicht wie Portlandzement. Schlackenzemente (Eisenportlandzemente) zeigen dagegen oft eine ganz bedeutende Festigkeit. Der Traß wird in der Rheingegend vielfach angewandt, nament lich auch zu Wasserbauten, und hat sich in Verbindung mit Wasser kalk vorzüglich bewährt. Er stellt sich verhältnismäßig billig, ist dicht, raumbeständig, lange verwendbar und leidet nicht durch Frost. Wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften hat der Portlandzement sowie jeder andere gute Zement nicht nur als Mörtel und Putz, sondern auch zu den vielfachsten anderen Zwecken die weiteste Ver breitung und Anwendung gefunden wie zur Herstellung von Bau ornamenten, Dachplatten, Fliesen, zu Kunststeinen, Kanalisations artikeln usw. Das Gleiche gilt vom Beton, der sich leicht in alle möglichen Formen stampfen läßt, und dessen Füllstoffe, Sand, Kies oder Steinschlag, fast überall leicht zu haben sind. Nicht nur Fun damente, Pfeiler, Mauern, Säulen, Deckenfüllungen, Treppenstufen lassen sich mit Vorteil daraus fertigen, sondern auch Wasser- und Gasbehälter, Stütz- und Futtermauern, Talsperren, Brücken u. dergl.