Volltext Seite (XML)
3892 Künftig erscheinende Bücher. ^ 101, 3. Mai 1904. 8 8 8 8 frieärich Aotbbai'tk irr München. S Ich versandte folgendes Zirkular: ^^on 2Uitte Mai ab erscheint in meinem Verlage eine elegante, literarisch vornehme hlonatsschi-ift unter dem Titel „funken". Dem Titel entsprechend, der etwas kurz Aufleuchtendes, Sprühendes andeutet, wird der Inhalt hauptsächlich aus knappen, geistvollen Skizzen erzählender Art, aus Essays, Plaudereien, Lharakteristiken, scharf gezeichneten Zeitbildern und Satiren, alles das untermischt mit Gedichten, Sinnsprüchen, und dergl., bestehen. Bei der sorgsamsten kritischen Auswahl der Beiträge wird die Redaktion nicht vor den gewagtesten Stoffen rurückschrecken, wenn sie nur künstlerisch dargestellt sind und nicht die niedere Absicht verfolgen, auf die Lüsternheit der Leser zu wirken. Die „Funken" sind kein Blatt kür „kökc>>c Töchter", ebensowenig wie sic ihre Lsserschaft in der kritiklosen, nach dem Nur-Pikanten haschenden, oberflächlichen Masse mancher „jungen Leute" suchen. Die „Funken" sind ein Blatt kür geschmackvolle und gebildete, wcltkundige Dcrren und Damen, denen sie eine prickelnde, stets anregende, wertvolle Unterhaltung bieten. Die „Funken" sind ein Organ verfeinerter Lebenskunst, das ohne Prüderie allem Schönen und menschlich Berechtigten das Wort redet und alles Unschöne und Unberechtigte in Kunst, Politik und Leben mit Schärfe bekämpft. Die „Funken" sind von ersten Künstlerhäiiden mit Buchschmuck versehen. Jede der textlick abgeschlossenen hiummern enthält H bis 8 feuilletonistische Beiträge verschiedener Art, sodaß jedes im elegante» handlichen formal von löx2ö cm erscheinende Heft nicht in ein paar Minuten ausgelesen werden kann, sondern eins längere Unterhaltung gewährt. Nicht zum wenigsten macht dieser Umstand die „Funken" rur Beilelektüre gana besonders geeignet. War es für den literarisch empfindenden, geschmackvollen Buchhändler immer mißlich, den nach leichter, pikanter Zeitschriftlektüre verlangenden Kunden oft mit pornographischen Schmutzblättchen dienen zu müssen, so wird er jetzt ohne Bedenken die „Funken" empfehlen dürfen und sich dafür dauernde Abnehmer sichern. Iderausgcber der „funken" ist der literarisch längst hochgewürdigte Verfasser von „Der Marschallstab", „Gleich und Ungleich", „Das Frühlingsevangelium", „Meerschweinchen", „Dis Sünderin", „Flucht aus der Mietskaserne", „Liedersymphonien" rc. Alaltker Schulte vom krükl. Der Name des Herausgebers bürgt dafür, daß in den „Funken" nicht nur unsere besten in- und aus ländischen Schriftsteller vertreten sein werden, sondern daß auch der Inhalt ein sorgsam gewählter, literarisch wert voller und stets anregender sein wird.