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GRÜNDUNG DER „DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR GARTENKULTUR E. V.« Unter Hinweis auf den Artikel von Gartenarchitekt Allinger auf Seite I34 Grundziele der neu gegründeten Gesellschaft. Am i4. 8. 1933 wurde im Hotel Kossenhaschen in Erfurt im festlich durch den Führer der Fachgruppe Samenbau, Waldemar Heinemann, geschmückten Saal die „Deutsche Gesellschaft für Gartenkultur E. V.“ gegründet. Einstimmig wurde die Satzung angenommen, die nach dem Führer prinzip aufgebaut ist. Die Gesellschaft besteht aus körperschaftlichen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern. Letztere werden auf Vorschlag des Führerbeirats vom Führer ernannt. Der Führerbeirat setzt sich aus den Vorsitzenden der 3 Abteilungen und dem Ge schäftsführer zusammen, die vom Führer ernannt werden. Der Führer selbst wird auf 3 Jahre von der ordentlichen Mitgliederversammlung gewählt, die alljährlich im 3. Ka lendervierteljahr zusammentritt. Führer und Führerbeirat einschließlich des Geschäftsführers arbeiten ehrenamtlich. Zum Führer wurde einstimmig Pg. Joh. Boettner d. J., Frankfurt a. d. O., gewählt, der zu seinem Stellvertreter Pg. Gartenarchitekt Gustav Allinger, Berlin, und zum Ge schäftsführer Pg. Prof. Dr. Ebert, Berlin, ernannte. Durch die Wahl von Pg. Boettner und die Ernennung von Pg. Prof. Dr. Ebert ist eine Personalunion und ein Hand-in-Hand-Ar- beiten mit der Führung der berufsständischen Spitzenorgani sation des Gartenbaues, dem Reichsverband des deutschen Gartenbaues E. V., gewährleistet. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkultur ist im übrigen selbständig, also nicht dem Reichsverband angeschlossen, wie auch ihre Mitglieder als selbständige Vereinigungen bestehen bleiben. Die Gesellschaft gliedert sich in folgende 3 Abteilungen: Abteilung 1 umfaßt solche Mitglieder, die sich mit der Gartenkunst, Gestaltung und Verschönerung des Stadt- und Landschaftsbildes beschäf tigen, Abteilung 2 umfaßt solche Mitglieder, die sich in wissen schaftlicher, ideeller oder sonstiger Bezie hung mit den Pflanzen in Heim und Garten beschäftigen, Abteilung 3 umfaßt die Mitglieder, die sich mit dem Studium und der Pflege einzelner Pflanzen gattungen oder -arten bzw. von Gruppen solcher beschäftigen. Zu Vorsitzenden wurden ernannt: für Abteilung 1: Gartenarchitekt G. Allinger, Berlin (Präsi- BÜCHE Neuzeitlicher Obstbau von Obstplantagenbesitzer Hans Schmitz- Hübsch. Gartenbauverlag Trowitzsch & Sohn, Frankfurt/Oder. 90 Seiten Text mit 69 Abbildungen und Zeichnungen und 4 zweifarbigen Sorten tafeln. Preis kartoniert RM. 3,60. Das ist kein Buch, das man überfliegt, sondern das man oft zur Hand nehmen muß. Jeder Obstanbauer und Obstfreund wird seine helle Freude daran haben, zumal sich in dieser vorbildlichen Arbeit die praktische Er fahrung eines Obstzüchters widerspiegelt, der offen kritisiert, der aber auch Wege weist, wie man es besser machen kann. In kurzer, klarer Dar stellung gibt der oft genannte Verfasser viel neues wertvolles Material be kannt und behandelt endlich einmal die obstbaulichen Fragen unsrer Zeit offen, einleuchtend und bestimmt. Wie wird und wie soll eine Plantage bringen wir im folgenden eine kurze Darstellung der Organisation und dent der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst), für Abteilung 2: Geh. Reg.-Rat Ministerialrat Breuhahn (Präsident der Deutschen Gartenbau- Gesellschaft), für Abteilung 3: Baumschulenbesitzer Gl. Müllerklein jr., Eußenheim. Das Eintrittsgeld wurde auf RM. 10,— festgesetzt; der Jahresbeitrag beträgt RM. 10,— je Mitglied der beitreten den Vereinigung. Die Aufgaben der „Deutschen Gesellschaft für Gartenkul tur E. V.“ umreißt § 2 der Satzungen wie folgt: „Die Gesellschaft“ hat die Aufgabe, alle Bestrebungen zu unterstützen, die geeignet sind, den deutschen Menschen mit der Heimat und dem deutschen Boden enger zu ver binden und Verständnis zu wecken für die Aufgaben und Arbeiten des Gärtners und des Bauern. Dazu gehören: Förderung deutschen gartenkünstlerischen Schaffens; Förderung aller Bestrebungen zum Schutz und zur vor bildlichen Gestaltung des Stadt- und Landschaftsbildes im heimatlichen Sinne. Förderung der Blumen- und Pflanzenpflege in Schule, Heim und Garten; Unterstützung aller Bestrebungen, die darauf gerichtet sind, von wissenschaftlicher Grundlage ausgehend das Leben gärtnerischer Pflanzen aller Art zu erforschen und kennen zu lernen; Förderung aller Maßnahmen, der deutschen Blume die ihr im kulturellen Leben des Volkes zukommende Be deutung zu verschaffen; Unterstützung aller Maßnahmen, die den bevorzugten Ler brauch deutscher Gartenbauerzeugnisse zum Ziel haben. Die Gesellschaft wird sich dem „Kampfbund für deutsche Kultur“ anschließen und hat dessen amtliches Organ „Deutsche Kultur-Wacht“ als ihr Verkündungsblatt für die Mitglieder ausersehen. Alle Vereinigungen, die sich mit den vorgenannten Aufgaben der Gesellschaft oder einem ihrer Teile beschäftigen, werden aufgefordert, sich schnellstens mit ihr zu gemeinsamer Arbeit in Verbindung zu setzen. Die Geschäftsstelle befindet sich Berlin NW 4o, Kronprinzenufer 27. RSCHAU angelegt werden? W elche Kronenform ist rentabel, welche Sorte wirklich brauchbar? Soll ein Buschbaum, Hochbusch, Halb-oder Hochstamm ge pflanzt werden und welche Unterlagen sind zu wählen? Und noch viele andre zeitgemäße Fragen über das Pflanzen, die Pflege, über Ernte und Schädlingsbekämpfung finden im reichbebilderten Text und in ausge zeichneten Tabellen, die zum Teil zweifarbig sind, ganz ausgezeichnet Ant wort. Das ist endlich einmal ein Gartenbuch ohne viel Worte, aber mit um so größerem Inhalt. Der Text ist so überzeugend und verständlich ge schrieben, die Bilder, Tafeln und Tabellen so ungemein einleuchtend und der Preis des einzigartigen Buches so billig, daß seine Anschaffung für jeden, der Obstbäume pflegt, nicht nur besonders zu empfehlen, sondern vor allem auch wirklich lohnend ist.