forderlichen Kosten seien sämtlich von den Kreisen, Ge meinden, Genossenschaften usw. aufgebracht, so daß das Reich dazu keinerlei Mittel aufzuwenden gebraucht habe. Der Freiwillige Arbeitsdienst habe aber noch eine andere wichtige Aufgabe. Selbst wenn wir keine Arbeitslosen hätten und keine Kultivierungsarbeiten zu leisten brauchten, würde man ihn einrichten, denn man müsse dafür sorgen, daß die gesamte nachwachsende Generation von vornherein so er zogen wird, daß die durch den Marxismus so verschärften Klassengegensätze und der Standesdünkel gar nicht mehr auftreten könne. Deshalb müsse jeder junge Mensch, ganz gleich, woher er komme, diese Schule durchmachen, damit die geringste Ar beit wieder zu Ehren komme und die verlorengegangene Verbindung zwischen Mensch und Boden wieder hergestellt werde. Und in diesem Augenblick erwacht in der Jugend ganz von selbst wieder der Wille, für Volk und Vaterland zu arbeiten und dafür zu kämpfen. Nicht vor dem Wehr sport habe das Ausland so große Angst, sondern vor dem Wehrwillen. Der fehlende Wehrwille habe uns auch im Weltkriege vernichtet. Diesen Wehrwillen durch die Ver bindung mit der Scholle zu wecken, das sei der tiefere Sinn des Freiwilligen Arbeitsdienstes. An die mit lebhaftem Beifall aufgenommenen ausgezeich neten Ausführungen des Staatskommissars schloß sich eine Aussprache, in der noch unter anderem auf die Fragen der Kurzarbeitersiedlung und der Stadtrandsiedlung eingegan gen wurde. Als Korreferent sprach dann Diplom-Garten bauinspektor Weigold-Berlin. Die wichtigste Aufgabe der DGfG. müsse die Schaffung einer deutschen Garten kunst sein. In der Führung des Arbeitsdienstes, der nach einem Worte des Ministerpräsidenten Göring der höchste Ausdruck des deutschen Sozialismus sein solle, müsse auch der deutsche Gartenbauer Berücksichtigung finden. In der bisherigen Form der Stadtrandsiedlung seien sehr große Fehler gemacht worden. Sie werde daher in dieser Form künftig nicht mehr als Siedlungsform benutzt werden. An ihre Stelle werde in weitem Maße die Kurzarbeitersiedlung treten. Darnach hielt der gegenwärtige Schriftleiter der Zeitschrift „Gartenkunst“ Regierungs-Baumeister a. D. J ensen- Hannover ein ausführliches Referat über das aktuelle Thema „Zeitgemäße Aufgaben der Zeitschrift Gar tenkunst“. Verschiedenen Anregungen aus Mitgliederkrei sen folgend, ist der Vortrag in dieser Nummer wörtlich ab gedruckt. Der anregenden Sitzung des Vormittags folgte wiederum eine Kraftwagenfahrt, die zunächst nach der in den letzten Jahren erbauten Gartenstadt Kleefeld mit ansprechenden Haus gärten und einheitlichen Straßenpflanzungen führte und sodann den Teilnehmern einen Eindruck von älteren Stadt teilen mit dem Rathaus und dem von Trip angelegten Masch park und den neueren Teilen der Südstadt mit neuzeitlichen Grünplätzen und Schmuckanlagen vermittelte. Nach Besich tigung des gartenkünstlerisch interessanten Engesohder- Friedhofs und des als Schulbeispiel neuzeitlicher Friedhofs gestaltung geltenden Friedhofs an der Seelhorst fand die Tagung im Tiergarten einen stimmungsvollen und fröhlichen Abschluß. Am DIENSTAG, DEM r. AUGUST, fanden sich etwa 50 Teil nehmer zu einer Bäderrundfahrt zusammen, die leider vom Wetter nicht begünstigt war. Besichtigt wurden Bad Nenn dorf, Bückeburg mit Schloß und Golfplatz, Bad Eilsen und besonders Bad Pyrmont. Gartendirektor Dirks führte per sönlich durch den ihm unterstellten Kurgarten, der wegen seiner monumentalen Alleen, seiner gartenkünstlerischen Gestaltung und seines überreichen Blumenflors von alters- her Ruf und Ansehen genießt. Jensen