Bild8 Bildg. Rasenbepflanzung verfehlt! Aus der Gartenstadt Welwyn in England 90 plätzc und andere Sportanlagen geben dem schon an sich lockeren Stadtgefüge einen ungemein großzügigen Charak ter, der allerdings vorläufig durch manche unvollendete Bezirke noch nicht zur vollen Geltung kommt. Stellt man nun die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der Gartenstädte, so muß man zugeben, daß die in der Ent- stebungszeit tragbare Aufwendigkeit in den Zeiten wirt schaftlicher Depression nicht mehr fortzusetzen war. Dieses trifft jedoch nur für die öffentlichen Gebäude, Läden und Geschäftshäuser zu, die Wohnbezirke sind nach wie vor in dauerndem Wachstum begriffen. Der Grund, daß die Garten städte keine zahlreichen Nachfolger gefunden haben, lag einmal in der Schwierigkeit neuer Arbeitsbeschaffung, aber hauptsächlich an dem Fehlen der ungeheuren Schwungkraft und erforderlichen Mittel, solche Werke in kurzer Zeit durch zuführen. Die schnelle Fertigstellung des Kernes einer solchen Neugründung ist für ihre ganze Wirtschaftlichkeit von großer Bedeutung. Viel leichter war es, Garten-Vorstädte von einer be stehenden Stadt aus zu errichten. Heute sind fast alle eng lischen Großstädte von einer Reihe von Gartenvorstädten umzogen. In ihrem Aufbau unterscheiden sie sich wenig von den Wohngebieten der Gartenstädte. Selbst ausgespro chene Arbeitersiedlungen weisen erstaunliche Weiträumig keit auf. — Im übrigen verraten sie auch mancherlei kon tinentale Anregungen. Träger der Arbeiter- und Angestellten-Siedlungen sind im allgemeinen die Städte selbst, zu ihnen gesellen sich, ähn lich wie in Deutschland, gemeinnützige Baugesellschaften. Die Häuser können gekauft oder gemietet werden. Auch die Wohnhäuser für den Mittelstand werden selten vom Be sitzer errichtet, in größtem Maße werden sie von Einzel- Unternehmern oderUnternehmer-Gesellschaften in größeren Abschnitten erbaut und dann katalogmäßig verkauft oder vermietet. In ihrer künstlerischen Qualität sind diese Wohn bezirke des Mittelstandes oft geringer zu bewerten als die schlichten Arbeitersiedlungen. Betrachten wir nun die einzelnen Gestaltungsprin- zipien der englischen Wohnsiedlungen. Ihre städtebauliche Gestaltung ist im Gegensatz zu der deutschen Entwicklung in den letzten Jahren immer aufgelöster und malerischer geworden. Die alten Arbeitersiedlungen waren rein schematische, geradlinige Anlagen mit endlos langen Häuserreihen. Auch nach dem Kriege sind noch solche ent standen. Heute neigt man zum gegenteiligen Extrem und verursacht häufig eine Unübersichtlichkeit und Zerstücke lung des Geländes, die sich besonders bei der Zuschneidung der einzelnen Grundstücke bemerkbar macht. Der Teil bebauungsplan von Welwyn (Abb. 3) und der Plan von Weoly, einer Vorort-Neugründung der Stadt Birmingham aus dem Jahre 1931 (Abb. 4) zeigen dieses deutlich. Dabei ist zu betonen, daß der Plan von Birmingham noch als un bedingt übersichtlich und diszipliniert anzusprechen ist gegenüber manchen gleichzeitigen Anlagen der Stadt Man chester, die ebenfalls vom Verfasser besichtigt werden konnten. Auffallend ist die stets wiederkehrende Auflösung der Straßenfronten durch seitliche Einbuchtungen in Form platzartiger Erweiterungen oder durch Abzweigung kurzer Stichstraßen mit abschließenden Wendeplätzen. Man hat diese Wohnstraßen und -plätze in den verschiedensten Formen und Verhältnissen ausgebildet. Ihre reizvolle Gestaltung ist gleichzeitig mit einer Verbilligung der