Volltext Seite (XML)
Unsere Photos zeigen Beispiele über die Aufstellung von Kübelpflanzen auf Gartenterrassen. Fast alle Zimmerge wächse, die im Winter mit ihrem frischen Grün unsere Räume beleben, sollten im Sommer ins Freie gebracht wer den. Sie sind dann sehr viel widerstandsfähiger, als wenn sie immer nur im Raum stehen. Für die kleineren Töpfe (Kakteen und dergl.) läßt sich an geeigneter Stelle ein Kasten im Garten aufstellen, in denen diese eingepflanzt oder mit dem Topf in die Erde eingelassen werden. Die großen Kübelpflanzen aber bilden eine willkommene Ge legenheit den sommerlichen Sitzplatz am Hause zu beleben, und sie hier als bescheidenen Sonnenschutz aufzustellen. Neuzeitliches Beispiel für die Verwendung von Pflanzen schmuck auf Terrassen und Baikonen der Wohnhäuser. Ein weiteres charakteristisches Beispiel dieser Art zeigt die Abbildung auf Seite 69 vom Wohnsitz Architekt Lürken, Aachen WARUM NATURSCHUTZ? VON GARTENARCHITEKT WALTHER TODT, OBERURSEL/T. Der Naturschutz wird bisher von weiten naturliebenden Kreisen aus rein ideellen Beweggründen gefordert. Die Gegenwart zwingt zu immer weiteren Einschränkungen im öffentlichen und privaten Haushalte. Die Frage nach der Notwendigkeit und dem Sinne des Naturschutzes muß dar um gestellt werden. Die bisherige Begründung lautete: Die Erhaltung der ursprünglichen Landschaft in ihrem geo logischen Aufbau, ihrer Flora und Fauna und in ihrer histo risch-wirtschaftlichen Struktur. In einer Zeit, in der ratio nales Denken vorherrscht, in der umfassende Organisation und stärkste Ausnutzung das Leitmotiv ist, in der eine Um gruppierung größten Ausmaßes alle Kräfte anspannt, in einer solchen Zeit schlägt eine derartige Begründung nicht durch. Diese Art des Naturschutzes führt zu einem Museums charakter, durch welchen er dem Menschen bald fremd wird. Trotzdem ist dieser Gedanke der vorherrschende in Natur schutzkreisen, wie allein schon die große Zahl einzeln ge schützter geologischer Punkte, Tier- und Pflanzenstandorte, usw. zur Genüge dokumentiert. Trotzdem wird jeder Natur schutzfreund sich eines Tages nicht der Erkenntnis ver schließen können, daß geschützte Natur verschwunden ist, weil die inneren Lebensbedingungen sich änderten. Auch ohne Eingriff des Menschen ist die Natur stetem Wechsel unterworfen. Klimaverschiebungen, geologische Einflüsse formen ständig am Erdbild. Wieviel stärker sind diese Ver änderungen in den Gebieten, in denen die Menschenhand formend eingreift. Es brauchen nicht nur zerstörende, ge waltsame Eingriffe zu sein, schon jede kleine, sich der Land schaft einfügende Änderung durch Menschenhand verändert die Struktur. Dem Willen, Naturschutz zu treiben, steht die Tatsache gegenüber, daß wir in einem übervölkerten Raume leben, welche zwangsläufig dahin führt, daß wir jeden Raum teilausnützen müssen. Diesem Zwange gegenüber läßt sich ein Naturschutz, der lediglich konservierend ist, nicht mehr ver treten. Die nächste und für die Zukunft wichtigste Aufgabe des Naturschutzes ist es, an Stelle des musealen, konservierenden Naturschutzes einen solchen zu setzen, der wir Ischaftliche Not wendigkeiten für sich einsetzen kann. Die bisher herrschende Wirtschaftsanschauung, deren Bestreben darauf gerichtet war, mit dem geringsten Aufwand den höchsten Gewinn zu erzielen, und die deshalb die Natur nur von der technischen Möglichkeit her sah und ohne Verständnis für ihren bio logischen Charakter, wird vielfach nicht mehr als gültig an erkannt. Ihre immer sichtbarer werdenden Schäden führen