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Jahrg^ 91. Freitag den 2S. November 1938. Nr 275. «Uu»,*»-»»«»«« IU dl, «,«»ch»w« «jchl,«», Nimm« »t» oonxM^s » Uhr I» dm LeichikÜftülen. D« «Mi» » »>« re mm bn«. MMtm.InuU« Ul 4 4,wrd«» 90mmdrÄImr«>.MWI«,I«kr»^, mUIlchir^.Wl^m^mBMln^m^n loulPnltlIfI« L. «»hl-dst-ff«, U v^ v«»«ina »m Hoh« »m» , »« »«Ilm, m, Imiimd«! Mrlrd««!, Uol«dr«h»nom dm ichlftodrlrlidm d^ne Anlprüch«. p»Nsch«I».N»M»! v,>»>, «k. I2«L - Nini» r Am l. La. » enlhattmd die »mMche» Be»«»»tt»»ch«,^» d« A,t,ha»plmann5 und dw ^U^irviUii * Äezlrdrverband» Schwarzenberg, d« BaigermeiNer zu Srüvhain, Lößnitz, Nmstäbiel und Schneeberg, da ginanzämier in Aue und Schwarzenberg. Sa «erden außerdem vabffenilichi: Brbannimachungin da Awlsäaichk in Aut, Schneebagr Schwarzenberg, Iodanngeorgmstadi, «es vderdllrgermeilla» ,u Aue und da Erst« «ikgermeipa» zu Schwarzrndag. Verla- L. M. Süriner, «ae, Sachse». »ttulaascheneflav«: Au«, Naurus Sammel-Nr. LS4l. Vrahiavfchriftr «olbasreund Aursachsen. Grschäftsfleil««: Lötznik tAml Aue) 2940. Schneeberg S1O und Schwarzenberg SIL4. v« ^«rzm»lr,IIcha w«Ui»Ir«i»»- U,N» auh« Sm» md NUN»» («öl«, d« ^a«! Arm UalnhoNu Aa,«,«, S»warz«»d<ra« AmUa«, mj,>,er) IM Lam »IiW. Bolmloho domo momllich 1^4 «M, haldmonaNI» »M , M«h »I« Poll ^»W. all« »«»mm moxatlla tue AL auolchl.Zoslrlls^Ilhr. alnzalrurimmioÄ». h»r 4»ck,,d, moarlm«« «oorrrlchtor Lchrlllfieck« »s». tdamlmml dl» SarMi^lm« »«ln» L«mlo>»rnma MS Sch«eä-er-« Ka-eh-e» WMWWWW Im Linos äs» klii»cks»«r ^klLvnrnisn»: Bor einer deutsch - franzöfische« Erkl8r««g. Autzeumlnifter v. Ribbentrop reist «ach Paris. gu der Frage der deutsch-französischen Beziehungen wird von unterrichteter Seite gemeldet: Der Führer und Reichskanzler hat i« de» letzte» Jah re« ost Gelegenheit genommen, z» erkläre«, datz zwischen Frankreich »nd Deutschland keine Problem« bestehen, di« «ine« freundschaftlich-nachbarliche« Verhältnis gr»«dsätz- lich entgegenstehen. Rach de« Münchener Abkomme» habe» sich die Wünsch« grtroff«», d«m Strebe« nach einen, solche« Verhältnis konkrete« Ausdruck z» verleihe«. Die Be- di«gu«ge« für eia Uebereinkomm«« zwischen Deutschland «nd Frankreich im Sinne der in Münche« getroffene» B«r- einbarung -wische» Deutschland «»d England haben sich in de« letzte« Woche« al« aüßerordentlich günstig gezeigt. Die deutsch« und di« ftauzösische Regierung prüfe« deshalb gegenseitig ei»« g«m«insam vorbrreit«t« Srkläruvg b«trestead da» «achbarlich« V«rhält»l« d«r beide« Staate« z»«ina»der, und «» steht zu erwarten, datz sich der Relcha- miuister des Auswärtige», v. Ribbentrop, in, d«u nächsten Tage« »ach Paris begibt, um mit dem fraazösische» Außen. Minister Georg« Bonuet -« «in«» Abschlntz dieser vor- bereitete» Erklärung zu gelange«. Lebhaftes srayB Zu der deutsch-französischen Erklärung schreibt der „Paris Emr", ei« Abkomme« mit De«tschla«d sei ein«, der wenige« Dinge, die di« fraazösische öffentlich« Meinung wirklich inter- effiere und in Aufregung versetzen könne. Man freue sich, man sei beunruhigt, man beglückwünsche sich und man rate hin und her. Auf alle Fälle sei es mehr wert, ein Abkommen zu schließen, als das Gegenteil zu tun. Es werde in erster Linie von den Franzosen und den Deutschen selbst abhängen, ob diese Erklärung eines der großen Denkmäler der Geschichte werden, oder nur ein toter Buchstabe bleiben soll. „Temps" bezeichnet die gemeinsame Erklärung als einen Akt von be- achtlicher Bedeutung. Vertrauensvollere Beziehungen zwischen Paris und Berlin seien unentbehrlich, wenn man wolle, daß das Verfahren der Versöhnung nützliche Ergebnisse zeitige. Die französisch-deutsche Erklärung, die die deutsch-englische Erklärung ergänze, sei geeignet, eine günstige Atmosphäre zu schaffen. Ma« könne sich nur beglückwünsche«, daß die Etat- g««g über de« Wortlaut der französisch-deutschen Erklärung am Vorabend der Anknnst der englischen Minister erfolgt sei. — Information" erblickt.in der Erklärung ein Element der Beruhigung und der internationalen Entspannung. Es sei nicht zu unterschätzen, wenn Paris und Berlin ihren gegen seitigen Willen bekundeten, gutnachbarliche Beziehungen zu unterhalten. Damit aber das deutsch-französische Abkommen wirklich Vorteile bringe, müßten beide Partner einander gegenseitige Achtung bezeugen. Allerdings könne das auf- kommende Morgenrot wieder von Wolken verhüllt werden, wen« sich in Frankreich nicht ei« machtvoller Wille zur Wie- deraufrichtung aus alle« Erbiete« ku«d tue. Allein von der eigenen Energie hänge das Schicksal Frankreichs als Groß- macht ab. ' . * Abschluß der französisch-englischen Besprechungen. Pari», 24. Nov. Der Quai d'Orsay gibt über die fran- zöflsch-englischen Besprechung«« folgend« amtliche Mitteilung aus: „Der Besuch des britischen Ministerpräsidenten und des englischen.Außenministers in. Pari« hat den französischen Ministern die Gelegenheit einem Meinungsaustausch mit ihren britischen Kollegen Über die hauptsächlichsten Fraaen geboten, die ein gemeinsames Interesse für oeide Länder haben, einschließlich der Fragen, die die Landesverteidigung und die diplomatische Aktion betreffen. Die heute stattge- fundenen Besprechungen haben erneut die völlige Ueber- einstlmmung der Konzeption in der allgemein«« Orientierung der Politik beider Lander hervortreten lassen, die von der gleichen Sorge um die Aufrechterhaltung und Festigung des Frieden» inspiriert ist." Botschüft Shamberlaias an da» frarrzofische Volk. Pari», 2V. Nov. Ministerpräsident Ehamberlßi« hat fol- gende Botschaft an da» französische Volk gerichtet. Der Friede ist mehr wert als der Krieg scheine es logis^, alten Gegnern und noch dazu N Völkern,, die keine direkten Beziel „Ich kann Paris nicht verlassen, ohne meiner tiefen Rührung über den Empfang Ausdruck zu geben, der meiner Frau und mir ebenso wie Lord und Lady Halifax zuteil ge worden ist. Wir sind aufrichtig dankbar für die zahlreichen Aufmerksamkeiteck, die unsere Pariser Freunde für uns hatten. Wir nehmen Erinnerungen mit, die uns immer gegenwärtig sein werden, und wir haben Vertrauen, daß die Freundschaft zwischen unseren beiden Ländern durch den herzlichen Aus tausch der persönlichen Ansichten, so wie wir den Vorzug hatten, ihn bei dieser Gelegenheit zu pflegen, verstärkt und mächtiger gestalten wird." . Ueber die Besprechung«« selbst gab Chamberlain folgende Erklärung ab: „Wir waren vollständig einig mit den französischen Mi- nistern über die allgemeine Richtung unserer Politik, die darauf abaestellt ist, den Frieden aufrecht zu erhalten. Wir sind entschlossen, alle Maßnahmen zu ergreifen, um dieses Ziel zu erreichen. Wir haben die Fragen der Landesverteidigung und die Probleme unserer allgemeinen diplomatischen Mtion besprochen. Aber für uns ist die Landesverteidigung eine der Etappen zur Sicherung und Festigung des europäischen Friedens. Auf die bevorstehende deutsch-franzöfische Erklärung an spielend fuhr Chamberlain fort: „Wir kmben «ine besondere Genugtuung darüber empfunden, daß Frankreich i« der Lage gewest« ist, Vereinbarungen mit Deutschland zu treffen, weil wir darin eine weiter« Etappe zu dem gleichen Ziel sehen, das ich vor Auge hatte, al» ich da» Abkommen von München unterzeichnete. Ich glaube, daß es besonders wertvoll für die beiden Regierungen ist, die Gelegenheit gehabt zu haben, sich in ziemlich nahe aufeinanderfolgenden Zeiträumen zu treffen, denn di« Lage ändert sich ständig. Es ist ein Glück für unsere beiden Länder, uns durch solche persönlichen Fühlungnahmen davon zu überzeugen, daß wir vollständig übereinstimmen und die gemeinsame Linie unserer besonderen Mtion festlegen." * Ministerpräsident Daladier gab heute abend eine Rund- funkerklärung ab, in der er betonte, daß die Unterredungen im Geiste völliger Offenheit geführt worden seien. Während der Besprechungen seien die wichtigsten internationalen Probleme angeschnitten worden. Der englische Botschafter in Paris gab, am Donnerstag abend zu Ehren des britischen Ministerpräsidenten und Außen- Ministers ein Essen, an dem neben dem Ministerpräsidenten sämtliche Mitglieder der französischen Regierung teilnahmen. Pari», 25. Nov. Zu dem Abschluß der französisch-eng- lischen Besprechungen schreibt „Petit Paristen", der Beschluß stehe in keinem Widerspruch zu der Politik der Entspannung und des Friedens. Die englischen Minister hätten ihren fran zösischen Kollegen nicht verheimlicht, daß England Frankreichs Unterstützung um so mehr fühle und es umgekehrt um so be- reiter s«i, Frankreich z« helfen, j« mehr Frankreich geeint «nd auf politischem, finanziellem und sozialem Gebiete stabilisiert sei. Die Macht setze eben den inneren Zusammenhalt voraus. — „Epoque" findet.am wichtigsten den Beschluß zur Dyrstär- kung der Verteidigunasmaßnahmen, während Journal" er- fahren haben will, daß man zur spanischen Frage beschlossen habe, einen französischen Handelsagenten als Vertreter Frank- reich» nach Burgos zu entsenden, um General Franco ge- wissermaßen für die noch nicht erfolgte Anerkennung als krieg- führende Macht zu entschädigen. — „Ordre" glaubt, England und Frankreich würden sich bemühen, ihre Kriegsrüftüngen einander anzugleichen. — Havas berichtet, das hauptsächlichste Gesprächsthema des Donnerstags sei die bevorstehende deutsch- französische Erklärung gewesen. Ehamberlafn habe die leb hafte Genugtuung der bratschen Regierung zu dem Gelingen dieses Werkes zum Ausdruck gebracht. Auch die Laa« i« Fern«« Oste« sei angeschnitten worden, doch konnte st« infolge der den Ministern zur Verfügung stehenden kurzen Zeit nur oberfläch- lich behandelt werden. — „Paris Midi^ steift fest, der Fried« sei mehr wert al» der Krieg. Frankreich habe ost genug seine Entschlossenheit versichert, sich nicht in die inneren Angelegen heiten anderer Mächte einzumischen. Aber Frankreich wünsche der Herr über sein eigenes Schicksal zu bleiben. Im übrig«« scheine es logischer und notwendiger, daß man Frieden Wischen alten Eignern und noch dazu Nachbarn schafft statt zwischen Völkern, di« keine direkten Beziehungen und keine Reibung-' flächen miteinander höben. Graset daher «»v«rÄ»dlich »nd »na«n«L«bar, daß «in stanzöstsch-sowjetrnflisÄer Pakt der s». genau«»« Freundschaft »nd de» etwaig«» Beistand«- ans «i»« tzstematisch« S abmag« der i»»ere» »»d ä»ß«r«« fmmzöfische» Politik d»ich die Sowjet» hinanslanf«. Im gleichen Maße aber sei es wünschenswert, datz Frankreich und D«utschland, der«n König Earol <nlf dem Berghof. Berchtesgaden, 24. Rop. König Larol II. von Rumänien stattete heute, begleitet von seinem Sohn, dem Kronprinzen Michael, dem Führer und Reichskanzler auf dem Lbersalzberg ei««« privat«« Besuch ab »«d weilte zu« Früh- stück auf de« Berghof. A« de« B«sprech»«gea ««d de« Früh- stück «ah« Reichsaußenmiuister ,. Ribbentrop teil. Sauleitersitzung bei Ehring. B « rli«, 24. Nov. Ministerpräsident Eeneralfeldmar- schall Söriug hatte heut« di« Sa«l«it«r d«s R«iches zu «i««r Besprechung über aktuell« Wirtschastsfragen, di« sich au» d«« Aufgaben de, Bierjahresplane, ergebe«, «ach Berli« z«. sammenberufeu. gemeinsame Grenze ein tausendjähriges Schlachtfeld sei und oie eben die beiden europäischen Mächte seien, von deren Aus gleich der europäische Friede wahrhaft abhängig sei, zu einer Festigung ihrer Beziehungen gelangen, um den wohltuenden Waffenstillstand zwischen ihnen solange wie möglich auszu- dehnen. „Frankreich am Scheidewege." London, 26. Nov. Die Zeitungen berichten, daß der bri tische Luftfahrtminister Sir Kingsley Wood am 2. und 8. De zember in Paris, weilen werde. Reuter legt diesen Besuch dahin aus, daß England und Frankreich auf dem Gebiet der KritgsinduMe engf« Zusammenarbeit wünschten. Der Minister werd« mit dem französischen Luftfahrtmtnister über di« Flug- züigprodultion beraten. — „Times" melde«, daß auch die deutsche Koloniolforderung besprochen worden sek. Zur ge- planten' deutsch.französischen Erklärung bemerkt er, daß man britischerseiks dieser voll zugestimmt habe. — „Daily Herald" schreibt, Frankreich und England seien nicht nur bereit, sondern .bemühten sich auch darum, mit Deutschland in gutnachbarlichen Beziehungen zu leben. — „Daily Mail" ist der Ansicht, daß den Pariser Beratungen bald neue englisch-französische Gene- ralstabsgespräche folgen würden. England werde die Zusammen arbeit seiner Armee mit Frankreich verstärken, während Frank reich im größeren Umfange der britischen Luftwaffe helfen würde. — „Daily Expreß" meint, daß Chamberlain verspräche« habe, i« Kriegsfall« «i« größere» Expeditionskorps «ach Frank- reich zu schicke«. Di« französische «nd die britische Luftwaffe würden unter einem britischen Oberbefehlshaber vereint «er- dem — „Evening News" stellt fest, Chamberlain sei bei seinem Empfang in Paris mit einem großangelegten Streik empfangen worden. Das sei bezeichnend. Frankreich stehe heute vor dem Scheideweg, entweder bleibe es, wenn es eine sehr große An- strengung mach«, «in« Sroßmacht, »der aber es gleite langsam anf den Stand einer zweitrangigen Macht ab. Da» französische Bolk habe die Wahl, «» dürfe aber picht überrascht sein, wenn andere Länder, insbesondere aber diejenigen, di« ihm politisch «nd wirtschaftlich «ahestänben, mit Besorgni« di« Entwicklung der Dinge in Frankreich verfolgten. Es sei gewiß sehr nett, wenn gewisse Leute, die Frankreich schätzen, daran erinnerten, baß Frankreich sich au« Krisen immer wieder aufgerafft habe. Heutzutage aber könnte man dieses wirtschaftliche Wunder nicht einfach durch einen Stimmungsschwung verwirklichen. Das französische Volk müsse einsehen, daß, wenn der Chamberlain, besuch in Paris etwas mehr bringen solle als lediglich einen' Austausch von Höflichkeiten, das Land auch etwas anderes bieten müsse, als da» Schauspiel eines Bottes, das vor d«m wirtschaftlich«« Zusammenbruch stehe und da« obendrein au« rein politischen Gründen anscheinend weder bereit noch fähig sei, die notwendigen Anstrengungen -« mache«, um sich davor zu retten. Besetzung der endgültigen Grenze in der Lschecho-Slowakei. Reichenberg, 24. Nov. Nach der Einigung zwischen der deutschen und der tschecho-slöwakischen Regierung über die Festsetzung der Grenze vollzog sich gestern die Räumung und Besetzung. Um S Uhr wurden auf beiden Seiten die Behörden zurückgezogen und um 10 Uhr marschierten die Formationen zur Uebernahme de» Gebiete« ein. Auf deutscher Seite wurde die Besetzung von der Ordnung-Polizei unter dem Kommando des Befehlshabers der Ordnungspolizei in den. sudeten- deutschen Gebieten, Generalmajor o. Pfeffer-Wildeybruch reibungslos durchgeführt. Bis auf einen. Zipfel in Novd- mähren, in dem die Besitzung am Freitag gbend zum Abschluß kommt, war der Einmarsch bis zum Wend vollzogen.' Nach der Polizei bezog sofort der verstärkte Grenzaufstchtsdieyst Posten. Der Pöttzei hafte sich auch die NS.-VottswohlfÄhrt: angeschlossen, die die Namen der Bedürftigen festst«llte„ Liffadv«, 26. Rov. Am Donnerstag feierte Staats präsident General Carmona» seinen SS. Geburtstag. Di« Presse würdigt« di« P«rs6nltchk«it des Begründer» der portugistschrn nationalen Erneuerung eingehend.