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^ 102, 6. Mai 1S1V, Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 5385 5 Pfund 2 Schilling 6 Pence (Maggs); — Werke Jakobs I., herausgegeben vom Bischof von Winchester, 6 F 16 8b (Lecky); — Constable, verschiedene Landschaften, von David Lucvs gestochen, 1832, 18 Pfund (Lecky); — David Loggans Oxouiu. Illugtrata, 1675, 10 Pfund 5 Schilling (Edwards); — ?bo ^Vbolo Look ok Malmst-, 1623, in gleichzeitigem Einband mit Nadelarbeit, 16 Pfund 10 Schilling (Lecky); — I. L- Propperts vi8tor^ ok Niniaturs -4rt, 1887, 5 Pfund 15 Schilling (Forrester); — Oionis Grays 8torebou86 ok örsvitäs in >Voilce8 ok ^ritbmst-ilro, 1577, 5 Pfund 5 Schilling (Tregaskis); — (laleris äu ?alai8 cku Imxsmbourß;, 1710, in gleichzeitigem roten Lederband, mit dem Wappen der Stadt Paris, 17 Pfund (Hornstein). — Der Gesamterlös der Versteigerung betrug 1195 Pfund 7 Schilling. Schenkung von Zeichnungen RembrandtS und BrouwerS an den niederländischen Staat. — Der Vossischen Zeitung wird aus Rotterdam geschrieben: Es ist jetzt erst in die Öffentlichkeit gedrungen, daß vr. Hof stede de Groot die in seinem Besitz befindlichen Rembrandt- schen Zeichnungen, die während der Rembrandtfeste im Jahre 1906 in Leiden zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt gewesen waren, dem niederländischen Staat zum Geschenk gemacht und nur die Bedingung daran geknüpft hat, daß er während seines Lebens das freie Verfügungsrecht behalten dürfe. Die Sammlung besteht aus etwa 70 Stück; verschiedene von ihnen sind bereits in der bei Scheltema L Holkema in Amsterdam erscheinenden Rembrandtbibel reproduziert worden. Im Augenblick sind alle diese Zeichnungen im Boymansmuseum in Rotterdam aus gestellt, und sie werden, wie ja kaum anders zu erwarten war, vom kunstliebenden Publikum der Stadt eifrig besucht und be wundert. Außerdem hat der genannte eifrige Sammler und Kunstkenner die ihm gehörenden Zeichnungen von Adrian Brouwer bei dieser Gelegenheit ausgestellt, und auch diese werden einmal dieselbe Bestimmung erhalten wie die Rembrandt- schen Zeichnungen. — Wahrlich, der niederländische Staat kann stolz sein auf seine so ideal angelegten Bürger; kaum ist die reiche Sammlung Drucker in seinen Besitz übergegangen, so dringt jetzt die Kunde von dieser neuen großartigen Bereicherung seiner Kunstschätze in die Öffentlichkeit. * Goethe-Gesellschaft. — Die diesjährige Generalversamm lung der Mitglieder der Goethe-Gesellschaft, mit der die Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Gesellschaft ver bunden sein wird, wird am 18. Juni in Weimar gehalten werden. Am Sonnabend, 18. Juni, vormittags 10'/, Uhr, findet im Saale der Armbrustschützen-Gesellschaft die Generalversammlung statt Die Tagesordnung umfaßt Gedenkreden der Professoren Erich Schmidt für die Goethe-Gesellschaft, Bernhard Suphan für das Goethe- und Schillerarchiv, Wolfgang v. Oettingen für das Goethe-Nationalmuseum. Nach der Pause erfolgt u. a. Erstattung des Geschäftsberichts und Neuwahl des Vorstandes. Am voran gehenden Freitag (17. Juni) ist für nachmittag 5 Uhr eine Feier auf dem Friedhofe anläßlich der Enthüllung des Grabdenkmals Alma v. Goethes und abends 7 Uhr gemeinschaftliches Fest- mahl im Armbrustschützensaale in Aussicht genommen. Das Haupt interesse wendet sich diesmal dem Kostümfest zu, das am Sonn abend nachmittag im Tiefurter Park stattfindet und dramatische und musikalische Aufführungen durch Weimarische Künstler und Damen und Herren der Weimarischen Gesellschaft bringt. Am Abend erfolgt dann die Aufführung der »Fischerin« mit der Musik von Corona Schröter auf dem natürlichen Schauplatze an der Ilm. Den Mitgliedern sind zu bestimmten Stunden das Goethe-Nationalmuseum, das Goethe- und Schillerarchiv (Aus stellung von Handschriften), die Dichterzimmer im Schloß und die Fürstengruft geöffnet. Anmeldungen sind zu richten an den Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, Geh. Staatsrat vr. E. Raehlmann in Weimar. * Einlieferungsscheine für Postpakete. (Vgl Nr. 67 d. Bl .) — Der Deutsche Reichstag nahm am 2. d. M. in erster und zweiter Lesung den Entwurf betreffend die Einführung von Einlieferungsscheinen für Postpakete an. * Kunsthalle P. H. Beher L Sohn, Leipzig, Schul- stratze 8. Die Mai-Ausstellung ist eröffnet. Ausgestellt sind Gemäldekollektionen von Professor C. Arp (Weimar), E. B. Fulde (Frankfurt a. M.), Else Gürleth-Hey (München), Fritz Stahl (Venedig); Zeichnungen und graphische Arbeiten der Leipziger Künstler, Hugo Steiner-Prag, Max Brüning, Rich. Preuße, ferner von Otto Westphal (Dresden) und Anders Zorn (Mora). Sonn- und Feiertags geöffnet von 11—'/,2 Uhr. * Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Feilhaltens unzüchtiger Schriften ist am 18. Februar vom Land gericht Köln der Zigarrenhändler Andreas Krauth zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er betreibt nur ein sehr kleines Zigarrengeschäft, unterhielt aber Beziehungen zu Zuhältern und Dirnen, für diese hielt er unzüchtige Gedichte wie »Die Un schuld«, »Der Jungfernstich« usw. feil, auch eine Anzahl un züchtiger Photographien. Die Behauptung, er habe alle diese Sachen nur zu seinem eigenen Vergnügen angeschafft, fand keinen Glauben. Die Revision des Angeklagten, die behauptete, es sei kein einziger Fall des Verkaufs gegen ihn festgestellt, wurde am 3. d. M. vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. XI. Deutscher Bibliothekartag. — Der diesjährige XI. Deutsche Bibliothekartag findet am 18. und 19. Mai in Nürnberg statt. Am folgenden Tage wird auf Einladung des Fürther Magistrats das neue Volksbildungsheim, das Berolz- heimerianum, besichtigt werden. Unter den Vorträgen sei der des Berliner Oberbibliothekars Pfennig über Katalog-Projekte und der des Herrn vr. Loubier-Berlin über die Beschaffenheit des heutigen Leders und anderer Einbandstoffe, ihren zu schnellen Verfall, dessen Ursache und die Maßregeln zum Schutze dagegen genannt. Zu letzterem wird der Direktor Herr Professor vr. Hans Paalzow ein Korreferat geben. Herzogliche Behördenbibliothek in Dessau. — Auf Ver anlassung des Herzoglichen Staatsministeriums ist jetzt infolge der stetig fortschreitenden Vermehrung der Bücherbestände der Herzoglichen Behördenbibliothek in Dessau der dritte Band des Bücherverzeichnisses der Anstalt, der die Leser mit den Bücher erwerbungen seit dem Jahre 1903 bekannt machen soll, erschienen. Das vorliegende Werk, eine Ergänzung der beiden älteren Ver zeichnisse aus den Jahren 1896 und 1903, enthält ca. 6000 Bände neuer Schriften aller Zweige der Wissenschaft und erleichtert durch eine systematische Inhaltsübersicht und ein vollständiges Titel- und Sachregister die Benutzung des Büchermaterials. — Der Katalog, 21'/, Bogen 8°., ist in der Hofbuchdruckerei von C. Dünnhaupt in Dessau gedruckt worden, aber nicht im Buch handel erschienen. Um ihn aber für jedermann zugänglich zu machen, liegt ec während der Geschäftsstunden des Instituts von 9—1 und 3—5 Uhr (ausgenommen Mittwoch nachmittag) im Lesezimmer zur Benutzung aus oder kann, wie jedes andere Buch der Bibliothek, unentgeltlich entliehen werden. (Anhaltischer Staatsanzeiger.) * Preisausschreiben. — Der Verein »Die Lese« E. V. in München setzt einen Preis aus von 1000 für die beste Be antwortung der Frage: Wie gewinnt man das Volk für gute Literatur? Erläuternd teilt der Verein dazu folgendes mit: Es ist leider eine Tatsache, daß der einfache Mann den Gang in Buchhandlungen scheut, daß er an gute Zeitschriften und Bücher und an alles, was nicht in anspruchslosem Gewände, dem Zeichen der Billigkeit, erscheint, nicht heranzutreten wagt. Es gilt, Fabrik arbeiter, Landleute, Gesinde, Handwerker, kleine Gewerbetreibende, Unterbeamte und ähnliche Kreise für eine billige gute Volks literatur zu gewinnen. Es ist sicher, daß das Volk statt seichter Unterhaltungsware viel lieber die Originalwerke echter und starker Dichter liest, wenn man sie ihm durch Mittel, die dem Charakter und den Gewohnheiten des Volkes abgelauscht sind, geschickt darbietet. Der Verein wendet sich mit seiner Preisfrage auch an die einfachsten Volkskreise. Jeder, der irgend welchen Rat, sei es für die Allgemeinheit, sei es für bestimmte Kreise oder Stände, zu geben weiß, möge seine Vorschläge einsenden. Der Verein rechnet insbesondere auf eine rege Beteiligung aus den Kreisen der berufenen Volksbildner, der Lehrer und Bibliothekare, der 606 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang.