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327 und 328 des Militairstrafgesetzbuches bschuldigt. Ausl Anordnung der Acrztc, welche den Ausbruch einer Pyämie befurchten, wurde er in du-; Spital abgegeben. — Die Annexion von Bessarabien durch die Russen ist nunmcbr laut Artikel 45 des Berliner Vertrages that- sächlich vollzogen. Der russische Rcichsanzeiger veröffent licht das darauf bezügliche Telegramm, welches der rus sische Konsul in Ismail untcrm kl. d. M. an den Minister des Aeukeren nach Petersburg gerichtet hat. — Der General Skobelcsf hat, wie man uns schreibt, an die Bewohner der noch von den russische» Truppen besetzten Ortschaften eine Proklamation in türkischer Sprache erlassen. Er machte bekannt, daß gemäß den Stipnlationen des Berliner Vertrages und auf Befehl des General Totleben die russische Armee sich nach Adri anopel zurückziehen und die von ihr geräumten Ort schaften durch die ottomanische Armee" besetzt werden würden. Ferner bestimmt er, daß, um den Einwohnern die Ruhe zu sichern, für Jedermann ohne Unterschied der Nace und Religion, der Artikel 279 des russischen Militär-Gesetzes vom Jahre 1875 in Kraft treten solle, welcher solgendermaßen lautet: „Alle Personen, wclcle morden, Frauen schänden, rauben, plündern oder brand- stifte», werden mit dem Tode bestraft." Inzwischen haben die in Konstantinopel befindlichen Lhazen, die erst so leb haft mit den Waffen in der Hand den Russen die An nexion Bntums bestritten, den russischen Botschafter nur Pässe gebeten, durch welche ihnen die Rückkehr nach Batum gestattet werde. Paris, 14. Oktbr. Graf Beust, welcher den hiesigen österreichisch - ungariscben Votschafterposten übernehmen wird, ist aus dem Wege nach Dresden und Wien aus London hier angekommen. London, 17. Okt. Der „Standard" meldet aus Simla von gestern: Es finden sortwährend Truppenbe wegungen nach der Grenze statt; mehrere Regimenter haben die ihnen angewiesenen Stellungen schon einge nommen. Ein englischer Bote mit der Antwort des Emirs Schir Ali wird am 20. d. M. in Kohat erwartet; wenn dieselbe ungünstig lautet, ist der Krieg unvermeid lich. — „Reutcr's Bureau" meldet aus Konstantinopel: Der englische Militairattache ist wieder hier eingetroffen und hat sestgestellt, oaß die russischen Truppen wieder in die Umgebung von Tschorlu zurückgekehrt sind. erstere werden in Berlin auf der permanenten Bauaus stellung, Wilhelmstraße Nr. 92, sich präsentiren. ^Daneben gehende Versuche seitens der k. Fortifikation mit zwei Brettern, von denen eines einmal und eines zweimal mit dem 30grädigen Antimerulion gestrichen war, und welche beide volle vier Monate in Schwammholz und Erde ver graben und sogar den Regengüssen des Sommers aus gesetzt gewesen waren, hatten das gleiche günstige Resul tat. Die gestrichenen Bretter waren vollständig gesund geblieben, während das als Gegenprobe dazugelegte nicht gestrichene vom Schwamm gänzlich verzehrt war und wie Kuchen mit den Händen zerbrochen werden konnte. und zwar das erste, mit drei Siegeln, zwei mal, das zweite, mit zwei Siegeln, einmal, das dritte, mit einem Sieges, mit zur Hälfte mit Flußwasser verdünntem, also nur 15 gnädigen Antimerulion. Ein viertes Brettchen wurde ringsum 2 am stark in trockenes Antimerulion ge füllt, und endlich ein fünftes Brettchen, gar nicht gestrichen, daneben gelegt. Hierauf kam nun wieder eine Lage Schwammbretter und das Ganze wurde möglichst luft dicht mit Sackstücken verdeckt und die Kiste in Verschluß der k. Kreisbauinspektion genommen. Am 3. September wurde dieselbe von Herrn Kreisbauinspektor Ed. Fritze in Gegenwart mehrerer Sachverständigen geöffnet. Der Schwamm blühte an den Seitenwünden und hatte die Sackstücke vollständig durchzogen und mit gelblichen, übel riechenden Fasern bedeckt. Nach Entfernung derselben und des ganz vcrschwammten Holzes lagen die drei ge strichenen Brettchen unversehrt da, ebenso das in das trockene Antimerulion gehüllt gewesene, während das nicht gestrichene Brettchen und alles sonstige Holzwerk, mit Ausnahme der kleinen Leisten, die da? trockene Anti merulion einrahmtcn und von demselben mit geschützt waren, vom Schwamm erfaßt und überwuchert vorge sunden wurde». Diese Resultate sind um so erfreulicher, da nach den wohl unbestreitbaren Nachweisungen des vr. H. Zerener in seiner Brochüre und Palekitschrift die Be standtheile des Antimcrulions einer Verflüchtigung nicht ausgesetzt sind, die Wirkung des Anstrichs also immer dieselbe bleiben muß und der Preis sich dadurch außer ordentlich tiüig stellt, daß nach sofort von der k. Kreis bauinspektion angestellten Probcanstrich mit 1 kg halb mit Wasser verdünnten Antimerulions 8 <;m Holzwcrk in gleicher Weise wie obiges init einem Siegel versehene Brettchen vor Schwamm geschützt werden können. Gleichzeitig seierten die oben erwähnten drei Paare für die permanente Bauausstellung in Berlin bestimmten Hölzer ihre Auferstehung aus der Erde, in welcher sie in so gefährlicher Umgebung vier Monate gelegen und machten dem Erfinder dadurch alle Ehre, daß sie die ge hegten Erwartungen vollständig rechtfertigten: die impräg- uirten Hölzer waren schwammsrei, die nicht imprägnirten aber bedeutend mit Schwamm um- und durchzogen; Giue Schwammkifte. Um Johanni d. I. ging ein Referat durch mehrere Zeitungen über Versuche mit dem Vr. H. Zerner'sche» patentirten Antimerulion die ihrer Originalität wegen Aufsehen in der Bauwelt erregten. Auf Anrathen der Herren Baumeister Killmann und Töckmann, Vorsteher der permanenten Bauausstellung in Berlin, waren drei Paar Hölzer, eichen, kiefern und tannen, von denen je eines mit dein flüssigen Antimerulion gestrichen worden war, das andere nicht, seitens der königl. Kreisbauin spektion mit Kupferdraht eng zusammen geschloffen, ver siegelt und am 16. Mai zwischen Schwammholz in Humusboden vergraben. Der Schwamm hatte damals die imprägnirten Hölzer verschont, die anderen stark an gegriffen. Auf Anordnung obiger Behörde wurden die selben indessen nochmals vergraben, um den Schwamm ordentlich auswuchern zu lassen und etwaigen Täusch ungen vorzubeugen. Da hiermit der Weg gesunden war, den Werth derartiger Mittel gründlicher und in kürzerer Frist, als bei den üblichen „langjährigen Erfahrungen", die sich ohnehin nie von Zufälligleiten trennen lassen, zu erproben, stellte der Fabrikant des Antimerulion, Herr Gustav Schallehn in Magdeburg, dem kgl. Kreisbaum- spcktor Herrn Ed. Fritze eine verschließbare Kiste mit doppelten Wänden von etwa 1 Kubikmet. Rauminhalt zu weiteren Versuchen zur Verfügung. Diese wurde zu förderst mit einer Schicht Pfcrdemist belegt, uni durch Wärme ein schnelleres Wuchern des Schwammes herbei zuführen, darauf kam eine dünne Schicht Sand und hierauf ein Boden von Schwammholz, welches die kgl. Fortifikation dazu bereitwilligst mit Pferdemist und Kar toffelschale künstlich hervorgerufen und geliefert hatte. Auf diese Bettung wurden, versehen mit dem k. Siegel, drei Brettchen gelegt, die zuvor im Büreau der Bauin spektion mit denr flüssigen Antimerul ion gestrichelt waren, Kirchennachrichten. Marochie Pulsnitz. Dom. XVIII. p. Irin., den 20. Oktober 1878, predigt Vorm. Herr Diaconus Großmann. Beim Nachmittagsgottesdienste leitet die Unterredung mit der confirmirten weiblichen Jugend Herr Oberpsarrer vr. xlül. Richler. Die Beichtrede hält der Letztere. Beerdigungen: Den I. September, Frau Johanne Eleonora verw. Bürgermstr. Berger hier, 87 I. 10 M. 3 T. — 1., das noch nicht get. Töcht. der led. Christ. Aug. Schäfer Obersteina, 8 T. — 3., Auguste Linna, T. des Friedr. Aug. Zeiler, Obersteina, 2 M. 24 T. — 5., Frau Joh. Eleonora verw. Gräfe M.-Pulsnitz, 65 I. 1 M. 2 T. - 8., Karl August Haase, Zimmermann, Obersteina, 54 I. 10 M. 26 T. — 8., Karl Gottfried Huste, Tagarbeiter hier, 73 I. 5 M. 19 T. — 10., Aug. Linna, T. des Bauergutsbes. Wilh. Louis Philipp, M.-Ohorn, 2 T. — 10., das nicht get. Töcht. des G. Robert Bürger, B. Ohorn, 1 T. — 11., Gotthold Lebe recht. Schmidt, Hausbes. und Bandweber, Ohorn, 58 I. 4 M. I T. — 13., Johann Georg Hennig, Hausaus zügler, M.-Ohorn, 86 I. 3 M. 21 T. — 15., Frau Joh. Eleonora verw. Putzke, Niedersteina, 58 I. 3 M. 20 T. — 17, das noch nicht get. Söhnchen des Friedr. Aug. Jungnickel hier 2 St. — 27., Ernst Emil Richter, Pflegesohn des Gotthold Schöne, B. Ohorn, 12 I. 7 M. 26 T. — 29., Hermann Curt S. des Töpfermstr. Emil Hervel hier 3 M. Parochie «Königsbrück. Dom. XVIII. p. Krim, den 20. Oktober 1878. Vorm. Gottesdienst mit Predigt in der Hauptkirche. Nachm. (ebenfalls in der Hauptkirche) Missionsstunde. Vermischtes. ffffff (Neue Trommeln.) Ein sarkastischer Berliner Vers sagt zwar: „Von Musike uf der Welt, mir die Trommel wohl gefällt, auch die Pauke, wer sie kennt, ist ein sanftes Instrument." — Allein bei der großen Wichtigkeit eines tactmüßigen Marschirens beim Militär wird doch der Verbesserung der Trommel mit Recht un ausgesetzte Aufmerksamkeit gewidmet. Bekannt ist, daß wir durch die flachen Trommeln schon seit Jahren einen etwas schärferen durchdringenderen Ton erzielt haben. Jetzt beabsichtigt man durch Einsetzung dreieckiger Schrau ben, dadurch bedingte schärfere Spannung des Kalbfells und stärkeres Metall den Trommelschall noch bedeutend zn verstärken. Bei dieser Gelegenheit sei noch in Bezug auf die zn Trommel und Pauke gehöligen Becke» be merkt, das es weder preußischen, noch sonst europäischen Instrumentenmachern trotz chemischer Analyse und vielen Versuchen bisher gelungen ist, dieselben von solchem in tensiven Klange — resp. Geräusch — wie die chinesischen herzustellcn. Alle die Becken, welche bei der Orchester- und Militär-Musik benutzt werden, sind aus Honkong bezogen worden und kosten das Paar etwa 100 bis 120 Mark. ff Weg mit den Kegeljungcn. Eine neue Erfindung ' im Reiche der Maschinerie ist im Begriffe, die edle Cor- Sparkasse Pulsnitz, geöffnet jeden Dienstag und Freitag von Nachmittags 2 bis 4 Uhr. Zinsfuß 3«- Stadt steuereinuahme, jeden Vormittag von 8 bis 12 Uhr. Die VolkSbibliothek ist jeden Sonntag, Vormittag von — V?12 uhx geöffnet. poration der Kegeljungen zu vernichten. Man hat «Litt ich eine wesentliche Verbesserung für Kegelbahnen er« unden, welche patentirt wurde. Durch diese Erfindung werden die Kegel durch die Spielenden selbst wieder aufczerichtet und die Kugeln wieder nach dem Ende der Kegelbahn befördert, ohne daß die Spielenden ihren Platz zu verlassen brauchen. Hierdurch wird ein Junge zum Aufsetzen völlig überflüssig. Die Kegel können nach dieser Methode in ein drittel der Zeit aufgestellt werden und die Kugeln können ebenso schnell zurückgebracht werden, wie das Spiel gespielt wird. Diese Verbesserung kann in allen Kegelbahnen ohne allzugroße Unkosten angebracht werden. ffff (Eine Monstrehochzeit.) Vom 26. bis 29. Sept, wurde in Jttenheim im Elsaß eine Hochzeit geseiert, wie sie wohl im Elsaß noch nicht dagewesen ist. Der Guts besitzer und Reservelieutenant Diebold aus Fürdenheim heirathete die jüngste Tochter des Bürgermeisters und Kreisraths Ammel zu Jttenheim. Drei Tage dauerte das Fest, dem 400 eingeladene Gäste beiwohnten. Zur Bewirthung der Gäste waren zwei Ochsen, mehrere Käl ber, zwei Schweine und Schafe geschlachtet worden. So dann wurden 50 Arsen, 100 .Hühner, 100 Enten, 80 Tauben und 2 Centner Fische verzehrt. Der Wein floß in Strömen. 3 Koche und 10 Kochfrauen sorgten für die Zubereitung und über 30 Kellner bedienten die Gäste. Abends war großes Feuerwerk, dem bis früh Morgens der Tanz folgte. ' Am zweiten Tage war von den jungm Leuten aus Jttenheim und Fürdenheim ein Pferderennen veranstaltet. Dam't bezeichnet Män oft das erste Stadium - mmerallaemeiner werdenden LungenkrchkÄite, e^n welche in dem L Merkchen und Lungenkrank- L heitcn" pMl 'Heilvorfckläge gegeben^ sind, dcre Nh aus den zahlreichen dann U abgedrucktcn Attesten henwrgeht. Vor-Z räthig und gegen 60 Pf. Briefmarken zu s« beziehen durch B. v. Lindenaus Buchhlg- Ein mit guten Zeugnisse» versehenes, in Küche und Hauswesen nicht unerfahre nes Dienstmädchen, sucht fofor- tiqen Antritt, spätestens aber für Neujahr 1879 Frau Amtsrichter Jahn. 10 Stück noch sehr gute Fenster, 2 Ell. 10 Zoll lang, 1 Elle 14 Zoll breit; 1 gute Ladenthür, i Schaufenster, sowie 2 ganz neue Ueb erziehe» sind sehr billig zu verkaufen. ... . , Carl Peschke m Pulsmtz. In Nr. 301, kurze Gasse, ist die Etage zu vermiethen zznd kann sofort bezogen werden. 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