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für Pulsnitz, KSntgsvrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg imd Umgegend. Erscheint: isrtttwo^« und Sonnabend« früh 8 Uhr. NbonnementSpreiS: Vierteljährlich 1j Mark. Anserat« werden mit 10 Pfennigen für den Roum einer gespaltenen CorpuS- Zeile berechnet u. find bis spätestens Dienstag» und Freitags Vormittag» v Ahr hier auszugeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Dreißigster Jahrgang. Buchdruckerei von Sr«M Ludwig Körst«» in PulSnitz. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Paul W«b«r in Pulsnitz. <S«schäft»steU«n für Königsbrück: bei Herrn Kaufmann R. Tschersich. Dresden: Annoncen- Bureau'S Haasenstein L Vogler, Jn- validendank, W. Saalbach. Leipzig Rudolph Mosse, Haasenstein L Vogler. Berlin: Tentralannoncenbureau für s Smmtliche deutsche Zeitunzen von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. -Lxpvck! Mittwoch.„sZ 83.16. Oktober 1878. Für das zu dem Nachlaß des Tischlermstr. Herrn Friedrich Moritz Pfützner hier gehörige, in der Ohorner Gasse hier gelegene Hausgrundstück Nr. 132 des Brand-Catasters sub Folio 146 des Grund- und Hypothekenbuchs für Pulsnitz ist die Summe von 5«0O Mk. — Pf. a's Kaufpreis geboten worden. Im Interesse der concurrirenden unmündigen Miterben ist -er 25-. Oetober L878 als Mehrbietungstermin anberaumt worden, weshalb alle Diejenigen, welche ein höheres Gebot zu eröffnen gemeint sind, geladen werden, gedachten Tags Vormittags vor 12 Uhr an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und hiernach des Weiteren sich zu gewärtigen. Die Verkaufsbedingungen sind aus der Beifuge des im hiesigen Amthause aushängenden Anschlags zu ersehen. Pulsnitz, am 7. October 1878. DasKöniglicheGerichtsamtdaselbst. Jahn. W. Für die zum Nachlasse des Maurers und Hausbesitzers Carl Adolf Huhle zu Großröhrsdorf gehörigen Grundstücke und zwar: 1 ., für das Haus im Oberdorfe Nr. 148 des Brd.-Cat. sammt Hofraum und Garten Fol. 223 des Grundbuchs, 2 ., für die Wiese Nr. 118ä des Flurbuchs, Fol. 502 des Grundbuchs, 3 ., für die Wiesen- und Feldgrundstücke Nr. 228 und 1156a des Flurbuchs, Fol. 922 des Grund- und Hypothekenbuchs für Großröhrsdorf sind zu 1-, 3500 —-, zu 2., 176 —- und zu 3., 1617 —- als Kaufpreise geboten worden. Im Interesse der bei dem Nachlasse betheiligien Unmündigen ist -er 1 November 1878 als Mehrbietungstermin anberaumt worden. Es werden daher alle Diejenigen, welche auf diese Grundstücke ein höheres Gebot zu thun gesonnen sein sollten, andurch geladen, gedachten Tags Mittags vor 12 Uhr an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und hiernach des Weiteren gewärtig zu sein. Pulsnitz, am 9. October 1878. Das Königliche Gerichtsamt. Jahn. W. Beta n n t m achu ii g. Wegen Reinigung der Localitäten des unterzeichneten Königlichen Gerichtsamts werden Freitag un- Sonnabend, -en 2S. un- 26. Oktober -. I nur ganz dringliche Geschäfte expedirt. Königsbrück, am 2. Oktober 1878. Königliches G e r i ch t s a m t. — ——— Leibring. Bekanntmachung, Schulanlagen betreffend. Da nach Alt. 1 des Gesetzes vom 3. Juli 1878,, die dirccten Steuern betreffend (S. 153 des Gesetz- und Verordnungsblattes), die Erhebung der Gewerbe- und Personalsteuer mit dem I. Januar 1879 in Wegfall kommt, macht sich in denjenigen Fällen, wo die Schulanlagen zeither nach dem Fuße der Gewerbe und Personal steuer erhoben worden sind, eine Revision der bezüglichen Anlageregulative nothwendig und werden daher die Herren Schulvorstände hierdurch veranlaßt, so weit nöthig, die gedachte Revision der Anlageregulaüve noch im laufenden Jahre vorzunehmen, damit die nothwendige Deckung der Schulerfordernisse keine Unterbrechung erleide. Das hiernächst abgeänderte Anlageregulativ ist sodann zur Prüfung und event. Genehmigungsertheilung anher einzureichen. Kamenz, am 10. October 1878. Königliche Bezirks-Sch ul-Jnspection. Schäffer. Flade. Donnerstag, -en 17. dies«- Monats, Vormittags 10 Uhr, wird das Dienstpferd des Königlichen Obergendarmen vor dem Gasthofe zum goldenen Berge versteigert werden. Kamenz, am 11. October 1878. Königliche Amtshauptmannschaft. Schäffer. Zeitereignisse. Pulsnitz. Für Besitzer von Obstbäumen ist e« von ganz besonderer Wichtigkeit, in den Monaten Oktober und November auf den schlimmsten Fund der Obstcultur, den Frostschmetterling oder Frostspanner zu achten. Obgleich dieser Unhold überall sehr verbreitet ist und ganz bedeutenden Schaden anrichtet, so ist er doch so wenig bekannt, daß man vielfach an seinem Vorkommen zweifelt. Da aber der Frostspanner wegen seiner unge mein großen Schädlichkeit mit Nachdruck verfolgt zu werden verdient, so wird sein Signalement für alle Gartenbesitzer von Interesse sein. Der Schmetterling kriecht Ende Oktober und An fang November aus, also zu einer Zeit wo fast die ganze Jnsektenwelt schläft. Das Männchen von schmutzig grau brauner Farbe fliegt nur Abends in der Dunkelheit, und ist deshalb kaum bemerkbar. Das graue bestäubte Weib chen hat ganz verkümmerte Flügel, ist nur 6 mm. lang und 4 mm. breit und kann vom Unkundigen fast für eine Spinne gehalten werden. Da es nicht fliegen kann, bezieht es sich kriechend auf die Bäume. Die Weibchen legen fast 400 grünliche Eier vereinzelt, also nicht in Haufen wie andere Schmetterlinge, an die jungen Blatt knospen und Blattnarben. Die Ende April erscheinenden Raupen haben die hellgrüne Farbe des jungen Laubes und es gehört ein geübtes Auge dazu, sie zu finden. Meistens spinnen sie die Spitzen der jungen Triebe wie einen Knäul zusammen, um sich darin zu verbergen und so geschützt gegen rauhe Witterung und Schlupfwespen den künftigen Trieb des Jahres vollständig zu zerstören. Sie nähren sich meistens von den feinen Spitzen der Laubknospen, von Blüthendecken, zarten Blättern und selbst von jungen Früchten. Sie zerstören deshalb in manchen Jahren nicht allein einen großen Theil der Obst ernte, sondern können auch zarte Obstbäume vollständig vernichten. Die Raupen lassen sich nach ihrer vollständ igen Entwickelung im Juni zur Erde herab um sich darin zu verpuppen. Es ist nun ja klar, daß man weder die Eier noch die grünen Raupen von den Bäumen ablesen kann und daß man also nur gegen den Schmetterling zu Felde ziehen muß. Dies ist nun sehr leicht nach fol gender Methode auszusühren. Man bindet jetzt kleine mit Brumata-Leim bestrichene Papierstreifcn um die Baumstämme. Die ausgeschlüpsten Weibchen kleben beim Hinauskriechen an dem Leime fest und gehen zu Grunde. Ebenso fängt man auch eine Menge der sehr lebhaft herumflatternden Männchen daran und man kann diesen Obstverderber dadurch vollständig fernhalten. Brumata- Leim ist in den Apotheken zu Pulsnitz und Königsbrück zu haben. Ein Pfund dieses Leimes reicht für etwa 30 Obstbäume mittlerer Stärke schon vollständig aus. Pulsnitz, 16. Okt. Wie aus dem Inserat in heut iger Nummer dss. Blattes ersichtlich, beabsichtigt die steyrische Alpensängergesellschaft unter Direktion des Herrn C. Schwantner im Hotel zum grauen Wolf heute Abend ein Concert zu geben. Genannte Capelle hat zuletzt in Kamenz concertirt und schreibt die „K. W." über dieselbe u. A. wie folgt: „Die cxacten und lieblichen Zither-Vor träge in ihrer pikanten Abwechselung mit ernsten und humoristischen Gesangsvorträgen, auch der originellen Holz- und Stroh - Jnstrumentexecutirung gefielen aus nehmend und ungetheilt und hatten die Folge, daß sie auch am zweiten Abend zahlreichen Zuspruch fanden. Hinsichtlich der Gesänge machte sich mehrfach der Mangel eines Tenoristen (den die Gesellschaft durch den Krieg in Bosnien vorläufig eingebüßt hat) bemerkbar." Da seit langer Zeit so etwas hier nicht geboten worden ist, so läßt sich gewiß ein recht zahlreicher Besuch erwarten. Das Entree betrügt nur 30 Pfennige. Elstra. Am 8. October, als am Tage der vor 2 Jahren erfolgten Einweihung des hiesigen Rettungshau ses, sand die Jahresversammlung des Vereins unter Leit ung des Vorsitzenden, Herrn Oberpfarrer vr. Richter aus Pulsnitz, statt. Die Feier selbst gewann an Be deutung durch die Anwesenheit der, außer den zu dem Direktorium und Verein gehörigen, sowie andern Herren und Damen, aus Kamenz, Pulsnitz und Umgegend, als Ehrengäste erschienenen Herren: Amtshauptmann Schäffer und Vereinsgeistlicher für innere Mission, Pastor Hick mann aus Dresden. Im Rettungshause selbst hielt