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für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg mW Umgegend ScchsundMmyigster Jahrgang Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kausm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen bureau von C. Graf und Haasen stein L Vogler. Leipzig: Bernhard Freyer, Rudolph Moffe, Haasenstein L Vogler und Eugen Fort daselbst. Erscheint: Mittwoch« u. Sonnabend« früh 8 Uhr. AbonnementSpreiS: Vierteljährlich 12j Ngr., auch bei Bestellungen durch die Post. Inserat« werden mit 1 Ngr. für den Raum eimr gespaltenen Corpus-Zeilc berechnet und sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags 11 Uhr hier aufzugeben. von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. Lixpsck. Mittwoch " "MlF? 4. März 1874. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben Frie-rich Adolf Bodens in GeoHröhrüdorf, sollen die ru dessen Nachlaß gehörigen Immobilien, und zwar: l ., das WohnhanS mit Garten Nr. 271 des Brd.-Cat., 2 ., der Garte« Nr. 331 des Flurbuchs und 3 ., das Feld Nr. 786 des Flurbuchs, welche Grundstücke am 21. dies. Mon. ortsgerichtlich ad 1., auf 1800 Shkr. —» —- aä 2., auf 250 ZLHlr. —- —- und aä 3., auf 400 Thlr. —' — gewürdert worden sind, dm 18. März 1874 in dem Gasthofe zur Mittclschünke in Großröhrsdorf freiwillig versteigert werden. Erstehungslustige werden daher andurch geladen, gedachten Tages bis Nachmittags 2 Uhr, widrigenfalls sie zum Bieten nicht würden zugelässen werden, in der Mittelschänke zu Großröhrsdorf zu erscheinen und sich anzugeben, über ihre Zahlungsfähigkeit sich auszuweisen und des Weitern gewärtig zu sein. Beschreibung der Grundstücke, Verzeichniß der aufhaftcnden Oblasten und die SubhastationSbedingungen sind aus den Beifugen der an Amtsstelle und im Gasthofe zur Mittelschänke aushängenden Anschlägen zu ersehen. Pultznitz, am 23. Februar 1874. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Fellmer. Der Pulsnitzer Faften-Biehmarkt findet Montag, und -er Fafien-Kramermarkt Dienstag nach Ju-iea statt. Der Stadtrath. Lotze, Brgrmstr. achung. Nachdem die Aufstellung des Commun-, Schul- und Armen-Anlage-Catasters auf das Jahr 1874 erfolgt ist, wird vom 28. Februar d. I. ab jedem Beitragspflichtigen die Höhe des für ihn ausgeworfenen Anlagensatzes auf Ansuchen an Rathsexpeditionsstelle mitgetheilt werden. Reklamationen gegen die Höhe dieser Anlagensätzc sind binnen einer vom obengedachten Tage ab zu berechnenden 14tägigen Frist und spätestens am 16. März d. Is., schriftlich hier einzureichen. Später eingehende Reklamationen bleiben unbeachtet. Königsbrück, am 25. Februar 1874. Der Stadtrat h. Reusner, Bürgermeister. Bekanntmachung. Die Aufstellung des Catasters über die zur Armencasse zu entrichtende Gemeindesteuer, welcher sämmtliche Gast- und Schankwirthschaften hiesiger Stadt, einschließlich der realberechtigten, unterliegen, ist auf das Jahr 1874 erfolgt. Vom S8. Februar Is. ab wird jedem Betheiligten die Höhe des für ihn ansgeworfenen Steuersatzes auf Ansuchen an Rathsexpeditionsstelle mitgetheilt werden und es sind etwaige Reklamationen gegen die Höhe der bezüglichen Steuerbeträge innerhalb einer vom obigen Lage ab zu berechnenden 14lägigen Frist, spätestens aber am 1«. März -. I., schriftlich hier anzubringen. Später eingehende Reklamationen bleiben unberücksichtigt. Königsbrück, am 35. Februar 1874. Der Stadtrat h. Reusner, Bürgermstr. Deutsches Reich. ir n ^"^uitz, 2. März. Heute wurden die sterblichen ueoerreste eines Ehrenmannes in, höchsten Sinne des Portes, des Herrn Or. most. F. F. Beyrich, dem kühlen ^chvoß der Erde übergeben. Geboren zu Deutsch- Bora, den 19. October 1792, vollendete er seine Lauf bahn un 82. Zähre, wo ihm der Himmel durch einen Schlaganfall, wie er gewünscht hatte, ohne langes Krankenlager, aus dem Leben rief. Der Verstorbene widmete sich den, ärztlichen Berufe, trat in die sächs. Armee ein und nahm an den unglücklichen Feldzug in Rußland Theil, von wo er nach vielen Beschwerden, Entbehrungen und Krankhelten glücklich zurllckkehrte, und er einer der wenigen Veteranen aus dieser Zeit war. Auch begleitete er die Armee später und bei der Völker schlacht bei Leipzig hatte er das Unglück, daß er den linken Arm durch einen Congreveschcn Brandrakctenschuß an seinem Geburtstag gerade, einbüßte. Nachdem er glücklich geheilt war, setzte er die ärztlichen Studien fort, ließ sich erst als Arzt in Dresden und von 1821 an, hier nieder. Was er in diesem langen Zeitraum in seinem Berufe geleistet, wo so Viele ihm ihre Heilung verdanken, was er als Freund der Armen und Bedräng-! ten, indem er viele Jahre Vorstand des Frauen - Vereins! war, was er für seine geliebte Familie als Vater und Versorger gethan hat, wie er so viel Liebe für seine Freunde fand, dieß mit diesen Zeilen zu schildern, ist un möglich, es ist ja Jedermann bekannt. Auch wurden seine Verdienste von Sr. Maj. dem verew. König Jo hann durch Verleihung des Ritterkreuzes des Albrecht- Ordens und von, Seiten der Stadt Pulsnitz durch Er- thcilung des Ehrenbürger rechts anerkannt. Das Begräb- niß des Verewigten fand unter größter Betheiligung der Bewohner Statt und wurde ihm von den zahlreich er schienenen Mitgliedern des Militair-Vereins das letzte Ehrengeleit gegeben und außerdem durch Salvenschüsse Wers Grab noch geehrt. Friede seiner Asche! Pulsnitz, 4. März. Bekanntlich hatte der Stadt- rath zu Pulsnitz in Gemeinschaft mit einer Anzahl länd licher Gemeinden bei dem Königlichen Kriegsministerium die Errichtung einer Musterungsstation in der Stadl Pulsnitz beantragt. Seiten des Königlichen Kriegs ministeriums ist nun dieser Antrag zuvörderst an die Departements - Ersatz - Commission im Bezirke der 2. In fanterie-Brigade Nr. 4 zur Auslassung abgegeben worden, da in Gemäßheit von § 69,z der Militärersatzinstruction für den ehemaligen Norddeutschen Bund vom 2. Juni 1866 Aenderungen in den Musterungsstationen nur mit Genehmigung der Departements-Ersatz-Commission vor genommen werden können. Nachdem sich diese wiederum mit der König!. Amtshauptmannschaft Bautzen ins Ver nehmen gesetzt, hat sie sodann anher erklärt, daß, so lange die genannte Amtshauptmannschaft in ihrem derzeitigen Umfange verbliebe, von der Errichtung einer Musterungs station in Pulsnitz sowohl der Consequenzen, als im In teresse der Geschäftsordnung überhaupt abgesehen werden müsse. Selbstverständlich ist es, daß bei der bevorstehen den Reorganisation der Verwaltungsbehörden das Gesuch um Errichtung einer Musterungsstation in Pulsnitz sofort bei der projectirten Amtshauptmannschaft Kamenz, als der zunächst kompetenten Behörde, wiederholt werden wird und daß man hofft, von dieser die berechtigten