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I liegenden Gewichtszahlen finden wir bei tropischen Laubhölzern, unter welchen das Pockholz mit 1,39 zu den schwersten gehört. Bei oder über 1,0 liegt das speciflsche Gewicht des Holzes des Buchsbaumes, der Steineiche [Quercus Ilex), der weichhaarigen und der Kermeseiche, der Baumheide, der Kornelkirsche. Den genannten Hölzern schliessen sich von europäischen als bemerkenswerth schwere mit einem specifischen Gewichte von 0,81 bis 0,95 an u. a. das des Oelbaumes, des Flieders, der Rainweide, des Sperberbaumes, des Johannisbrodbaumes, des Weiss und Schwarzdornes. Härte 1 )- Die Härte eines Holzes wird wesentlich von der Weite und Dickwandigkeit seiner Elemente abhängen. Je beträchtlicher die letztere und je geringer jene, um so mehr Widerstand wird unter sonst gleichen Umständen ein in den Holzkörper eindringender Gegenstand, z. B. ein Messer, eine Säge finden. Da aber die erwähnten Verhältnisse auch das speciflsche Gewicht eines Holzes beeinflussen, so wird sich zwischen diesem und der Härte eine allgemeine Beziehung ergeben in dem Sinne, dass das im lufttrockenen Zustande oder nach künstlicher Trocknung schwerere Holz auch das härtere ist, und umgekehrt. Ordnet man die Hölzer nach ihrem specifischen Gewichte, mit den leichtesten beginnend, in eine Reihe und stellt man eine solche, mit den weichsten anfangend, auch nach der Härte auf, so stimmen beide Skalen ziemlich mit einander überein. Demnach werden die auf den vorhergehenden Seiten als schwer bezeichneten Hölzer auch die härteren, die als leicht angeführten die weicheren sein. Dass die Härte eines Holzes innerhalb der Masse desselben ungleich sein wird, wenn hier Elemente von ungleicher Weite und Wanddicke gruppen- oder schichtenweise mit einander abwechseln, ist selbstverständ lich. So ist namentlich in breiten Holzringen mancher Nadelbäume, z. B. der Tanne, Fichte, Kiefer, Lärche u. a., das Spätholz in der Regel erheb lich härter als das Frühholz. Die Schwierigkeiten, die sich dem Techniker bezüglich einer, ver gleichbare Werthe liefernden Methode zur directen Ermittelung des Härte grades der Hölzer entgegenstellen 2 ), sind an diesem Orte nicht zu erörtern. Für den hier vorliegenden Zweck wird die grössere oder ge ringere Leichtigkeit, mit der sich ein Holz quer durchschneiden lässt, 1) Unter »Härte des Holzes« versteht man in der Praxis nicht die Härte der Substanz des Holzes, sondern den Widerstand, den es, je nach seiner specifischen Textur, dem Schneiden und Sägen entgegensetzt. Wie die Untersuchungen von Emma Ott gelehrt haben, ist die Substanz der Zellhaut aller Pflanzengewebe gleich hart und nur mineralische Einlagerungen können die Härte der Zellhautsubstanz erhöhen. (Näheres s. unten, die Härte der Fasern betreffend.) 2) Vgl. Nördlinger, Technische Eigenschaften der Hölzer, p. 228 u. f.