Volltext Seite (XML)
38 Siebzehnter Abschnitt. Hölzer. Richtung zudem in schmalen Ringzonen wechselt 1 ). Neben der Art des Gefüges nehmen auf den Grad der Spaltbarkeit und besonders auf die äussere Erscheinung der Spaltfläche wohl auch noch andere, anatomische Factoren Einfluss, worauf hier nicht näher einzugehen ist. In jedem Falle wird der Verlauf der Holzstränge auch denjenigen der Spaltfläche bedingen. So wird dieser bei vorhandener schiefer Faserung, in »dreh wüchsigem« Holze, zur Längsachse des Holzkörpers geneigt sein, be ziehentlich sie schraubig umlaufen, und bei vorhandenem »Wimmerwuchs« quer gewellt erscheinen. Im Zusammenhalte mit anderen Eigenthümlichkeiten einer Holzart verdient der Grad ihrer Spaltbarkeit immerhin Beachtung. Specifisches Gewicht. Das specifische Gewicht, durch den An theil der Wände und des mehr oder weniger stofferfüllten Inneren der Zellen, beziehentlich Gefässe, an dem Volumen des Holzkörpers bedingt, darf neben den übrigen Eigenschaften einer Holzart nicht unberücksichtigt bleiben, wenn dasselbe im Allgemeinen auch nur in extremen Fällen ein »Kennzeichen« abgeben wird. Die meisten vorhandenen Zahlenangaben beziehen sich auf den luft trockenen Zustand des Holzes, in welchem dieses stets noch eine ge wisse, wechselnde Menge, mindestens 8 bis 10 Gewichtsprocente Wassers enthält 2 ). Erst nach völliger Vertreibung des letzteren durch künstliche Trocknung des Holzes gelangt man zu ganz einwandfreien Werthen 3 ). Zur ungefähren Beurtheilung der »Dichte« einer Holzart bietet das spe cifische Lufttrockengewicht aber immerhin ein brauchbares Maass, doch darf nicht vergessen werden, dass dieses Gewicht nicht nur nach dem Feuchtigkeitsgrade der umgebenden Luft, sondern auch nach verschie denen Individuen der betreffenden Baum- beziehentlich Strauchart und einzelnen Theilen derselben zwischen gewissen Grenzen schwankt. Diese liegen z. B. für Fichtenstammholz nach R. Hartig 4 ) bei 0,37 und 0,62. Im Allgemeinen ist Wurzelholz meist leichter, Astholz häufig schwerer als Stammholz. Das geringste specifische Gewicht (ca. 0,25) zeigen die exotischen »Korkhölzer«. Unter den bei uns einheimischen und kulti- virten Bäumen haben das durchschnittlich leichteste Holz (spec. Gew. 0,33 bis 0,49) der Virginische Wachholder (»Bleistiftholz«), die Zirbe, die Weymouthskiefer, Fichte und Tanne, der Trompetenbaum, die Weiss weide, Schwarz- und Silberpappel, Weisserie, Linde. Die höchsten, über 4) Vgl. de Bary, Vergl. Anat., p. 486, und namentlich Flückiger, Pharma kognosie, 3. Auf., 4 891, p. 487. 2) Vgl. R. Hartig, Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institute zu München, III, 1883, p. 90. 3) S. p. 48 und R. Hartig, Das Holz d. deutschen Nadelwaldbäume, 1885, p. 27. 4) Ebenda, p. 29 und 87.