Siebzehnter Abschnitt. Hölzer. 29 auf (vgl. Fig. 29). Solche »unechte« oder »falsche« breite Markstrahlen zeigt das Holz der echten Erlen, der Weissbuche, der Hasel. Sie treten auf dem Querschnitt in der Regel weniger scharf hervor als echte. Ihre Höhe kann mehrere Centimeter betragen, so dass sie im Tangentialschnitt Längsstreifen, im Radialschnitt »Spiegel« von ansehnlicher Ausdehnung — bei der Schwarzerle bis über 10 cm Höhe — zu bilden vermögen. A B m' m' m‘ m‘ m‘ m‘ m‘ Fig. 29. Unechte breite Markstrahlen (m’) in der Querschnittsansicht des Holzes der Schwarzerle (Ainus ghitinosa, A), und der Weissbuche (Carpinus Betulus, B). 3/1. (Nach R. Hartig.) Als »Markflecke« oder »Zellgänge« bezeichnet man bei Laub hölzern scharf begrenzte Fleckchen, beziehentlich Streifen, die sich von ihrer Umgebung durch abweichende Färbung meist auffallend unter scheiden (vgl. Fig. 30). Es sind, wie Kienitz wenigstens für eine Reihe von Fällen gezeigt hat 1 ), durch sog. Wundparenchym nachträglich aus gefüllte Frassgänge einer in ihrer weiteren Entwicklung noch un bekannten Fliegenlarve, die sich bei den betreffenden Holzarten in den jüngsten, in der Heran bildung aus dem Cambium be griffenen Theilen des Holzkörpers aufhält, diesen seiner Länge nach in gerader oder schräger Rich tung durchwandernd 2 ). Solche Markllecke in nach Individuen Fig. 30. Querschnittsansicht (3/1) des Holzes der ge meinen Birke (Betula verrucosa), mit Markfleckchen. (Nach R. Hartig.) wechselnder Häufigkeit und in der Regel nur im unteren und (bei älteren Bäumen) inneren Stammtheile zeigt vor allem das Holz der Birken, Erlen, Weiden und Apfelfrüchtler, dann auch das der Hasel, des Feldahorns, mancher Pappeln und Prunusarten. Der Bau eines solchen »Zellen ganges« wird aus Fig. 31 ersichtlich. 4) Bot. Centralbl. 1883, p. 24 u. f. Vgl. auch v. Tubeuf in Forstl. naturwiss. Ztschr. 1897, p. 314, wo die weitere Litteratur. 2) Vgl. die Abbildung bei F. Schwarz, Forstliche Botanik, 1892, Fig. 433.