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III. Die äussere Structur der Hölzer. Was vom Bau des Holzkörpers auf glatten Quer- und Längsschnitts flächen desselben mit freiem Auge oder mit Zuhilfenahme einer Lupe wahrgenommen werden kann, bildet die »äussere Structur« des Holzes. Je weniger auffällig diese ist, je gleichmässiger und glatter das Holz auf seinen Schnittflächen erscheint, um so »feiner« oder »feinkörniger« wird es im Allgemeinen genannt werden. Ueber die monocotylen Hölzer ist dem oben (p. 1) Gesagten hin zuzufügen, dass die hier isolirt bleibenden, meist von mächtigen Skle- renchymschichten begleiteten Gefässbündel im Längsschnitt als Längs streifen erscheinen, die sich vom Grundgewebe durch dunklere Färbung abheben und so eine oft sehr auffällige und zierliche Zeichnung des Holzkörpers hervorrufen. In den Bündeln lassen sich zuweilen schon mit freiem Auge deutliche Poren, beziehentlich Rinnen, erkennen, den hier vorhandenen Gefässen entsprechend 1 ). Unter den äusseren Merkmalen der Laub- und Nadelhölzer spielt das Mark die geringste Rolle, schon darum, weil dasselbe ja nur dann sichtbar wird, wenn der innerste Theil eines Holzkörpers mit zur Be trachtung gelangt. In der Wurzel ist Mark im anatomischen Sinne überhaupt nicht vorhanden. Im Stamme zeichnet es sich vor dem übrigen Holzkörper meist durch weichere Beschaffenheit aus und zeigt gewöhnlich rundliche, zuweilen auch dreiseitige (Beispiel: Erle), fünf eckige (Beispiele: Eiche, Edelkastanie) bis fünfstrahlige Querschnittsform (Pappel). Diese Verschiedenheiten sind aber in älteren Stämmen wenig auffällig. Die Dicke oder Stärke des Markes, bei einer und derselben Holz art innerhalb enger Grenzen konstant, zeigt erhebliche Unterschiede. Sie erreicht z. B. beim Eschenholze 4 mm, beim Holze der Zirbe 6 mm, bei dem des Gemeinen Hollunders [Sambucus] 10 mm, beim Sappanholze 12 mm. Andererseits ist sie im Birkenholze sehr gering, im Holze der Lärche, der Wachholderarten, der Lebensbäume u. a. für das freie Auge verschwindend klein. Bei den meisten Hölzern beträgt der Durchmesser des Markes I bis 2 mm. Bei den Juglansarten erscheint das Mark im Längsschnitt quer gefächert, im Holze der Heckenkirschen meist ausgehöhlt 2 ). 1) Näheres über die Anatomie der Palmenstämme bei Strasburger, Bau und Verrichtungen der Leitungsbahnen u. s. w., p. 365. 2) Ueber den feineren Bau des Markes vgl. die Dissertatien von Kassner, Ueber das Mark einiger Holzpflanzen, Breslau 1884, und bezüglich der Ausmaasse, der