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Siebzehnter Abschnitt. Hölzer. 11 Fällen erscheinen sie aber durch Ausstülpungen benachbarter Parenchym zellen in ihren Hohlraum, sog. »Füllzellen« oder Thyllen, mehr oder minder verstopft (s. Figg. 41,4 2), so namentlich in Kern- und Reifhölzern 1). Die Thyllen sind meist dünnwandig, können aber ausnahmsweise, wie im Letternholze, auch sehr dicke Wände haben (vgl. Fig. 12 B) und dann die Härte und das Gewicht des Holzes erhöhen. Wo Thyllen fehlen, zuweilen aber auch neben solchen, zeigen sich die Hohlräume der Ge fässe im Kernholze oft mehr oder weniger mit den im I. Kapitel er Fig. 12. A Ein von dünnwandigen Thyllen vollständig erfülltes Gefäss gg von Robinia Pseudacacia im Längsschnitte, 125/1; t, p benachbarte Tracheen, beziehentlich Parenchymzellen. B Tangential ansicht aus dem Holze von Brosimum (Piratinera) Aubletii Pöpp. (»Letternholz«), 165/1; g g von sehr dickwandigen Thyllen erfülltes Gefäss, l Holzfasern, p Strangparenchym, m Markstrahl. Die weissen, rhombischen bis sechseckigen Figuren unter p und über in bedeuten Krystalle von Calciumoxalat. (Nach der Natur gezeichnet von Wilhelm.) wähnten Kernstoffen erfüllt. In manchen Fällen finden sich in Gefässen auch anorganische Ausfüllungen, so krystallinischer kohlensaurer Kalk, selbst amorphe Kieselsäure, letztere im Kern des Teakholzes 1 2 ). 1) Heber Thyllenbildung vgl. Molisch, Zur Kenntniss der Thyllen etc. in Sitzungsber. k. Akad. d. Wiss., Wien, Mathern.-nat. CI., Bd. XCVII, Abth. I, 1888, wo auch die ältere Litteratur angegeben ist. — Wieler, Heber das Vorkommen von Verstopfungen in den Gefässen u. s. w. Biol. Centralbl., Bd. XIII, 1893, p. 513, 577. 2) Vgl. Crüger, Westindische Fragmente, Bot. Ztg. 1857, p. 297. — Molisch, Ueber die Ablagerung von kohlensaurem Kalk im Stamme dicotyler Holzgewächse.