Es giebt kein forstliches Gebiet, welches zur Zeit so lebhaft in der Oeffentlichkeit erörtert würde, Ivie die Schälwaldwirthschaft. Während die deutsche Forstwirthschaft als Ganzes sich stetig und günstig fortentwickelt hat, gilt von jenem zwar kleinen, aber für manche Gebiete und Bevölkerungskreise außerordentlich wichtigen Theilgliede das Umgekehrte. Und die Klagen aus jenen Kreisen ertönen seit Jahren immer vernehmlicher und dringlicher und heischen Hilfe aus der Noth. Nicht nur der Fvrstwirth und der Lohgerber haben sich heute mit dem Schälwald und seiner Zukunft zu be schäftigen, sondern auch alle, die rathend oder bestimmend in der Wirthschaftspolitik mitzuwirkcn haben. Znmal dem, welcher den Verhältnissen der Lvhrinden-Erzeugung und -Verwendung fern steht, ist cs nicht leicht, die Nothlage des Schälwalds bis zu ihren Quellen zu ergründen und danach die Mittel zur Behebung derselben zu finden. Erscheinungen verschiedener Art wirken, vielfältig ineinander greifend, auf den wirthfehaftlichen Erfolg des Schälwaldbetriebes ein: auf der eiueu Seite die dem Schälwald des deutschen Westens eigene Verbindung der landwirthschastlichen Bodenbenutzung mit der sorstwirthschaftlichen, auf der anderen Seite die Entwickelung des Gerbereigewerbes und des Lederverbrauchs. Der Verfasser hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, die mannig fach verschlungenen Fäden dieser Erscheinungen bis zu ihren Aus gangspunkten zu verfolgen und aus der Darlegung der verschieden artigen Ursachen die Vorschläge zur Beseitigung jenes Nothstandes herzuleiten. Der Forstmann konnte sich dabei begreiflicher Weise nur bezüglich der forstlichen Seite der Frage für zuständig erachten, mußte aber auch hierbei in weitgehendem Blaße die Beihilfe von