durch dm Ruin der Gerberei seines einzigen Abnehmers beraubt, iu um so größere Bedrängnis; gerathem Es wird, da ja nach der übereinstimmenden Auffassung aller Parteien ein Prohibitivzoll ausgeschlossen ist, nur ein mäßiger Schutzzoll auf die ausländischen Gerbmaterialien gefordert, von mancher Seite sogar nur ein solcher auf Quebrachoholz und dessen Präparate. Daß letzterer allein unwirksam für den Schäl- wald sein muß, bedarf eigentlich nicht des Beweises. Wird die Verwendung des Quebracho erschwert, so tritt einfach an dessen Stelle eines der zahlreichen anderen Gerbmittel, die, wenn auch weniger wirksam und nicht so billig, wie Quebracho, doch immer hin viel wirksamer und billiger sind, als Eichenrinde (vgl. S. 69). Der einzige Erfolg tonnte wohl nur eine Schädigung der nord deutschen Lederindustrie sein. Diese kann eine Vertheuerung ihres Rohstoffes wahrscheinlich ertragen; das ist ohne Weiteres aus den hohen Dividenden der Aktienunternehmungen zu schließen. Aber dieses Opfer kann ihr nur dann zugemuthet werden, wenn anderen Erwerbskreiseu, die in Noth sind, dadurch geholfen wird. Wie das für den Schälwald nicht gilt, gilt es auch uicht für die nach altem Grubenverfahren arbeitenden Lohgerber. Ihr Konkurrent, die neuere Brühegerbung, bleibt ihnen verhängnißvoll, wenn nicht mehr mit Quebracho, so mit Holzextrakt oder Dividivi oder Mimvsa oder irgend einem andern billigen Gerbmaterial. Und neben diesem Gegner erhebt sich möglichen Falls noch die Gerbung mit Mineral salzen und mit Elektrieität. Anders, wenn außer Quebracho alle ausländischen Gerb materialien mit einem mäßigen Zoll belegt werden. Das wird zur Folge haben, daß der Rindenpreis sich erhöht, besten Falls um deu Betrag des Zolles. Wird dadurch der Verbrauch der heimische« Rinde dauernd zunehmen? Ich glaube nicht. Ein mäßiger Zoll beläßt den billigen Rindenersatzstvffen noch immer ein bedeutendes Uebergewicht. Sie bleiben, auch wenn sie in gleicher Höhe wie die Eichenrinde theurer werden, doch in der bisherigen Preisrclation zu dieser. Damit bleibt auch das gleiche schon jetzt lebhafte Streben der Lederindustrie, jene anderen billigeren Stoffe immer mehr sich nutzbar zu machen. Eine Vermehrung des Eichenrindenverbrauchs