Kapitel I. Der Schälwald als Produeent von Gerbrinde. Der Eichcnschülwald ist eine Forni des Niederwaldes, deren wesentliches Ziel die Erzeugung eines zur Herstellung von Leder crsorderlichen Hilssniatcrials, der Lohrinde bildet. Znr Erreichung dieses Zieles hat die Schalwaldwirthschaft eine eigenartige, von anderen Nicderwaldbetricben mehrfach abweichende Forni erhalten. Niederwald ist eine Betriebsart mit einem ans Stvckausschlag hervvrgegangenen Lanbholzbestand, der in kurzem Umtriebe, also mit häufiger Wiederkehr der Ernte aus der nämliche» Fläche nnd Wiederbcgrnndung durch Ausschlag bewirthschastet wird. Er liefert bei relativ sehr kleinem Holzvvrrathskapital ein meist werthvvlles Produkt und damit hohe Rentabilität. Wegen des niedrigen Nmtricbes gestattet er eine jährliche Nachhaltwirthschast schon ans einem kleinen Waldeigenthum. Die Wirthschaftssnhrnng ist dabei durch Einfachheit nnd leichte llebersichtlichkeit ausgezeichnet. Voraus setzung für sein Gedeihen ist gute Bodenpslege. Die gedachten Eigenschaften machen den Nicderwaldbetrieb besonders ge eignet für kleine Waldbesitzer und für Eigenthümer, welche nicht in der Lage sind, sich wirthschaststechuische Kennt nisse oder technisch gebildete Betriebsleiter zu beschaffen. Der Eichenfchälwald im Besonderen hat als wesentliche Holzart allein die Eiche, als Umtriebszeit einen Zeitraum von 12 bis 30, meist li> bis 20 Jahren. Neben der Eiche sinden sich vielfach andere Holzarten vor, die entweder planmäßig bcigemischt bald den Wuchs der Eiche fördern, bald eine Holznutzung neben der Rindennutzung gewähren sollen, oder aber ohne wirthschastliche Einwirkung sich einfinden. Letztere, welche ebenfalls von ausschlag- kräftigen Laubhvlzern gebildet werden, werden als Raum Holz bezeichnet und sind meist wirthschaftlich unerwünscht.