4 Einleitung. nicht mehr lohnende Arbeitskraft hat sich anderer lohnenderer Be- thätiguug zugewendct, das dadurch arbeitsfrei werdende Land ist dein Schälwalde zugefallcu, der ohne Arbeitsaufwendung durch bloße Kapitalausammlung im Vorrathe die natürliche Bodenkraft in Werthe umzusetzen verspricht. Diese Werthe werden freilich erst in ca. 20 Jahren liquid; die Hoffnung besteht also, daß die Schälwaldrenten bis dahin wieder steigen. Aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, riskirt der Eigenthümer doch nur den etwaigen Ausfall an Bodenrente, nicht gleichzeitig noch den der Arbeitsrente. Dieselbe Erwägung dürfte auch den Gruudeigen- thümer abhalten, ohne zwingenden Grund den einmal vor handenen Schälwald einer anderen arbeitsintensiveren Bcuutzuugs- art zuzuführen. Eher würde es erklärlich sein, wenn unter den gegenwärtigen Umständen die Ueberführung in noch arbcitsextensivere Formen der Forstwirthschaft erfolgte. Das ist auch hier und da der Fall*), im Allgemeinen aber wird doch am Schälwalde festgehalten, zumal da, wo laudwirthschaftliche Zwischennutzung betrieben wird. Die Ueberfübrung in Hochwald ist in der Regel schwierig, mit Kosten verbunden (vergl. Kap. 4 Abschn. 3Z der Hochwaldbetrieb erstmalig eingerichtet, schiebt die erwartete Rente in eine sehr ferne Zukunft. Der gegenwärtige Nothstand des Eigenthümers, sei er Privater oder Gemeinde, wird also durch ihn nicht gemindert, sondern gesteigert. Deshalb erscheint es immerhin noch wirthschaft- licher, den schlechtrentirenden, aber doch schon laufend oder in kurzen Zeitabschnitten Nutzen gewährenden Schälwald beizubehaltcn, anstatt die höhere Rente des Hochwalds ans Kosten der Gegenwart im Interesse der vielleicht nicht einmal mehr nothleidenden Nach kommen anzustreben. Gehen wir über zum zweite» Nothstandssymptom, dem sinkenden Preis. Nebenstehende Tabelle II giebt über ihn Auskunft. *) In der Rheinprovinz, also in dem Gebiete, wo heute noch die ergiebig, sten Schälwaldungen sich finden, ist eine Steigerung um 5,1°/» eingetreten, da gegen in Westfalen mit seinen überwiegend ungünstigeren Standorten eine Min- derung um 6,1°/», bei einer Steigerung der Gesammtwaldfläche.