Einleitung. Die Klagen über den ungünstigen Stand der Eichenschälwald- wirthschaft in Deutschland nehmen von Jahr zu Jahr zu. Mit Grund wird hervorgehoben, daß diese Betriebsform der Wald- wirthschaft eine hohe volkswirthschaftliche Bedeutung habe, daß durch ihren Rückgang weite Bevölkerungskreise empfindlich betroffen würden. Denn überwiegend befinde sich der Schälwald in den Händen von Gemeinden und ländlichen Privatbesitzern, welche viel fach ihre ganze wirthschastliche Existenz auf ihn gegründet hätten. Gleichzeitig wird aber auch die Lohgerberei als nothleidend be zeichnet, insbesondere sollen die kleinen Unternehmer dieses Gewerbes im Wettkampfe mit der Großindustrie mehr und mehr erliegen. Von beiden Seiten wird in der für unsere Zeit charakteristischen Weise staatliche Hilfe angcrufen. Der Umstand, daß die Eichen schälwaldfrage dadurch der Gegenstand parteipolitischer und pole mischer Behandlung geworden ist, hat vielfach nicht zur Klärung sondern zur Verdunkelung derselben beigetragen. Es darf deshalb als eine berechtigte Aufgabe gelten, rein sachlich zu untersuche», ob und inwieweit jene Klagen und Hilferufe begründet sind, indem man nach den über die Prosperität eines Gewerbes überhaupt Auf schluß gewährenden Merkmalen sucht. Der Preisstand des Produktes ist das wichtigste derselben. Es ist zu fragen: Sind die Preise des Schälwaldprodukts, der Lohrinde, gegen früher merklich gesunken, inwieweit deckt der Roherlös die Betriebskosten? Ein weiterer Anhalt kann in der Menge der Materialertrüge gefunden werden. Sind diese gegen früher merklich gesunken, so kann selbst bei gleichbleibenden Einheitspreisen der Geldertrag zu unwirthschaftlichem Niveau gesunken sein. Endlich läßt wie bei jeder Jentsch, Eichenschiilmald. 1