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820 Wollmousselin — Tanthorhöaharz. Quarta), sowie die entsprechenden Feinhcitsgrade nach Dollond (7, 8, 9, 10, 11); der ungefähre Feinheitsgrad wird durch Vergleichen der Kräusel bögen mit diesen Auszackungen bestimmt. Der Dollond'sche Wollmesser bestimmt die Stärke der Wollhaare; er besteht aus einem zusammen gesetzten Mikroskope vor dessen Objectivlinse sich noch ein Zerstreunngsglas befindet, das durch eine Linie, welche durch den Mittelpunkt des Hohl glases geht, in zwei gleiche Theile zerlegt wird, die mit einer Stellschraube verstellt und mit einem Nonius genau gemessen werden können; das Woll haar wird vor dem Zerstreuungsglas rechtwinklig zum Schnitt ausgespannt, worauf es unter dem Mikroskov 50fach vergrößert erscheint; wenn man nun die Hohlglashälften gegeneinander verschiebt, so erscheint das Bild des Haares in dem Augen blicke doppelt, sobald die Größe der Verschiebung dem bOfach vergrößerten Durchmesser des Haares gleich ist; an dem Nonius der in Theile zu eng lische Zoll getheilt ist, wird die Dimension ab gelesen; 1° dieses Wollmessers ist also gleich '/^ englischen Zoll und entspricht einer Haardicke von '/2°°:öO -- >/,od englische Zoll. Joung bedient sich wieder zur Feinheitsbestim- mung der farbigen Kreise die sich zeigen, wenn man durch eine Masse Fäserchen auf eine Licht flamme sieht. Mit dem Wollmesser von Bohm kann man das ausgespannte Haar in allen Richtungen betrachten und messen. MollmousseUn ist ein mousselinartiger Stoff, der entweder aus reiner Baumwolle oder baum wollener Kette nnd wollenem Schuß besteht. Mollfcharlach, Theerfarbstoff, erscheint als braunrothes, in Wasser mit gelblicher Farbe lös liches Pulver. Wolle wird in saurer Lösung des Wollscharlach rothgelb gefärbt. MoUschtichte. 1001 Wasser, 4 5 Leinsamen, 4 LZ Soda, 3 KZ gelbes Harz (Colophonium) und 1 leg Seife. Mollschwawz» Theerfarbstoff von blauschwarzer Farbe, der sich in Wasser mit violetter Färbung auflöst und in saurer Lösung der Wolle eine in das Schwarze neigende tiefblaue Färbung erhält. MoUfchneritz, Wollschweißfett, Waschfett (engl. suintsr), ist die Bezeichnung für die fettähnliche Masse, welche aus den Waschwässern der Walkereien Ä Fanthopikrin ist das Alkaloid des karaibi- schen Zahnwehholzes (Aaotboxilou CLrlbnsuin); dieses liefert, mit Alkohol behandelt, eine roth färbende Brühe. Kanthopurpurin, s. Krappfarbstoffe. Fanthorhamnin, s. gelbe Lackfarben (Schütt gelb) und Gelbbeeren. und Wollwäschereien gewinnbar ist. Früher ver arbeitete man das Waschwasser der Wolle, welche das eigentliche Wollenfett enthält, gemeinsam mit den Waschwässern, welche sich beim Entfetten der zum Zwecke des Verspinnens eingeölten Wolle er gaben, jetzt werden erstere für sich meistens ge sondert auf Lanolin verarbeitet. Nach der alten Methode dampfte man die gesammten Waschwässer in flachen Pfannen zur Trockne ein und benützte den Rückstand zur Leuchtgasbereitung; die in den Retorten zurückbleibende Kohle, welche sehr reich an Kaliunicarbonat ist, wurde auf Potasche ver arbeitet. Nach einem anderen Verfahren zerlegte man die in den Waschwässern gelösten Seifen durch Schwefelsäure und verarbeitete die abge schiedene Fettsäure auf Seife oder auf Stearin masse für die Kerzenfabrikation. Gegenwärtig werden nur die Waschwässer, welche sich beim Ent ölen der eingefetteten Spinnwolle ergeben, auf diese Weise verarbeitet; die Wässer, welche aber beim Entschweißen der Wolle selbst gewonnen werden, werden wegen der höheren Verwerthung für sich allein auf Lanolin verarbeitet. Mollstaub, in feinstes Pulver verwandelte ge färbte Wolle, die sich als Abfall bei der Ver arbeitung der Wolle ergiebt. Der Wollstaub wird in der Tapetenfabrikation zur Anfertigung der sogenannten Sammttapeten (Velourstapcten) ver wendet. MoflWafthmittel (Wand'sches). 90 zerfallene krystnllisirte Soda und 10 Seifenpulver. Mollwaschmittel. 1200 l Wasser werden fünf Minuten lang mit S—7-5llg Mehl gekocht und dann mit 100 llx calcinirter Soda von circa 90"/„ SOllA Leinsamen, 36ll§ Potasche, 36 Harz und 20 leg Aetznatron (von circa 90°) versetzt, eventuell noch 20—25llx Olein. MollwaschprUver von Hirsch (nach Hajer). Gemisch von 56 wasserfreiem kohlensauren Natron, 3 schwefelsaurem Natron und Chlornatrium, 18 Wasser und 23 Quillayarindenmehl. Mringmaschine», s. Baumwolle, Bleichen: Entwässern und Trocknen. Mürgelwalzen, s. Kammgarnspinnerei. Murzelcochrnille, s. Kermes. Murzelkermes oder Wurzelcochenille heißt zuweilen die deutsche oder polnische Cochenille. Fanthorhöaharr» Akaroidharz, Botanibay- harz, Grasbaumharz. Man unterscheidet zwei Sorten von Xanthorhöaharz. a) Rothes rkan- thorhöaharz, tief rothbraune Harzmassen, von XsntborbokÄ oustislis stammend, b) Gelbes Xan- thorhöaharz, auch Llaell bo^-^um genannt, stammt von XLutborbosa bustilis, graugelb bis biber- Wollmonsselin — Xanthorhöaharz.