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64 Bablach — Bandanasdrnck. Kablach, ein Gerbematerialc, bestehend aus den unreifen Fruchthülsen verschiedener Acacia- arten, welche theils als Gerbemittel, theils zur Fabrikation von Tinte und in der Schwarzfärberei verwendet werden. Im Handel unterscheidet man zwei Hauptsorten: Ostindische Bablach und ägyp tische Bablach. 1. Ostindische Bablach, Babul, Barbuta, Bambolatus, auch indischer Gallus, stammt Von Genola aradlea var. luälos.; sie er scheint in Form von Stücken der Platten, mit feinem kurzhaarigen Filz überzogenen Schalen, in welchen dunkelbraune Samen mit gelbgeränder- teu braunen Kernen liegen. 2. Aegyptische Bab lach, Garrat oder Neb-Neb, stammt von Loaoia niiotica, hat kahle, grünbraune Hülsen, in der Mitte glänzend und dunkler bis schwärzlichgrün. Auch die Früchte von l?LrllS8mna und Lvaeia LckLN80mi werden als Bablach gehandelt, letztere unter der Bezeichnung VoEss äs 8o- Kadifchroth. Bezeichnung eines Farbstoffes, welchen mau aus den ausgepreßten Stengeln von 8orgkum saookaratum l?ers. (chinesische Zucker- hirse) darstellen kann. Mau läßt die Stengel liegen, bis sie eine rothe Färbung angenommen haben, welche Farbenänderung von Gährungs- erscheinungen begleitet ist und sich in beiläufig 14 Tagen vollzieht. Die gegohrene Masse wird tüchtig mit Wasser ausgewaschen, stark ausgc- prcßt und mit Wasser behandelt, welchem mau einige Proceute Soda zugefügt hat. Der Farb stoff löst sich in der alkalischen Flüssigkeit und wird durch vorsichtiges Neutralismen der letzteren mit einer Säure in Form schön roth gefärbter flockiger Massen erhalten. Der getrocknete Farb stoff ist in Alkohol löslich; zum Färben auf Wolle und Seide läßt sich der Farbstoff ver wenden, wenn die Fasern vorher niit Zinnsalz gebeizt werden. Die Färbung ist schön feurigroth und sehr echt am Lichic und beim Waschen. Käuchen, s. Baumwolle, Bleichen. Kaggings. Grobe, aus Jute hergestellte Em ballagesäcke für Zucker, Mehl, Getreide u. s. w., die namentlich in Schottland hergestellt werden. Gröbere Baggings heißen Sackiugs, feinere Sorten Hessians. Kaggings, s. auch Jute. Kahama. Benennung der feinsten Sorte von Florida-Indigo. Kahiarothholz, Bahiaholz, Allerheiligenholz, Bezeichnung einer Sorte des Brasilien- oder Roth holzes. Kairifchblau, Handelsbezeichnung für mehrere blaue Theerfarbstoffe, welche aus triphenyl- rosaniliu-trisulfosauren Salzen bestehen. (S.auch Bayrischblau.) Karze, s. Flanell. Kambusfafer. Im tropischen Amerika stellt mau gegenwärtig aus Bambustrieben Fasern dar, welche in Europa, hauptsächlich in England, als Materiale zur Papierfabrikation verwendet werden. Kananenfaser, s. Manilahanf. Kand, franz. rubLN8, engl. ribbons, span. eiatkl8, rubaiis, ital. tsttaoio. Gewebe, welche sich durch geringe Breite im Verhältniß zur Länge auszeichnen und zum Binden, zu Besatz, Einfaß und Aufputz dienen. Der Qualität nach gehen sie vom Einfachsten bis zur höchsten Luxus- und Modewaare, werden aus Seide, Wolle, Kameel- haar, Baumwolle, Leinen und Gemischen dieser Stoffe hergestellt. Die Anfertigung der Bänder erfolgt entweder auf Posamentier- oder Band wirkerstühlen mit Handschützen, oder häufiger auf sogenannten Bandmühlen mit Schnellschützen, wo bei eine größere Anzahl von Bändern, bis zu 30 Stück, auch in verschiedenen Farben und Mustern gleichzeitig gewebt werden können. Für fa?onnirte Bänder werden die Stühle auch mit der Jacquardvorrichtuug versehen; dann aber können alle Gänge nur gleichartig gewoben werden. Viele Bänder werden noch calindrirt, moirirt und gauffrirt, worunter man verschiedene Arten von Pressung zur Erzeugung von Mustern versteht. Seidene Bänder (ital. Bottums ckl ssta) werden an den Fabrikationsplätzen der Seiden- waaren überhaupt, in Paris, Lyon, St. Etienne, am Niederrhein (besonders Sammtbünder), in Krefeld, Basel, Wien, leinene, baumwollene und wollene besonders in und um Elberfeld und Bar men, im sächsischen Erzgebirge, in Böhmen und dem übrigen Oesterreich gefertigt. Die Bänder kommen lang und flach gelegt oder auf Zapfen (Rollen oder Tambours genannt) gelegt in den Handel. Die Breite der Bänder wird nach Num mern von 1—24 (oder 1—4 oder 1—17 ec.) be stimmt; die schmälste Sorte von etwa 2 mm Breite heißt Nonpareille. Ka»danas, in Europa nach indischen Mustern angefertigte bedruckte Baumwollgewebe, welche wichtige Ausfuhrartikel nach Ostasien bilden und mittelst eines besonderen Druckverfahrens (Ban danasdruck) hergestellt werden. Kimdanasdruck. Bandanastücher sind tür- Kailloque oder Bayoque, natürlich weiß und kischrothe oder indigoblaue Tücher mit sehr ein braun gefärbte Straußenfedern. ! fachen Mustern, die ursprünglich in Ostindien und Bablach — Bandanasdruck.