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Sackband — Säurerubin. 593 In neuerer Zeit kommen anch verschiedene Kohlenwasserstoffe, die einen verhältnißmäßig sehr niederen Siedepunkt besitzen, zu billigen Preisen in den Handel. Diese Flüssigkeiten liefern beim Verbrennen einen Nuß von ausgezeichneter Qua lität und können daher zur Darstellung eines sehr feinen Productes verwendet werden. Wegen des niederen Siedepunktes, welchen diese leicht entzündlichen Flüssigkeiten zeigen, ist be sondere Vorsicht bei der Verbrennung derselben nothwcndig. Da diese Kohlenwasserstoffe immer einen hohen Grad von Dünnflüssigkeit haben nnd denselben anch bei niederer Temperatur beibchallen, ist es wegen der Sicherheit gegen Entzündung dieser Flüssigkeiten immer angczeigr, das Reser- voir für dieselben außerhalb des Arbeitsraumes anzulcgen und dasselbe mit einem luftdicht schließen den Deckel zu versehen, in dem nur eine kleine Oeffnung angebracht ist, durch welche die Luft cintreten kann. Bei Anwendung solcher leicht ent zündlicher Flüssigkeiten von niederem Siedepunkte hat man besondere Sorgfalt auf die richtige Re- guliruug des Zuflusses zu verwenden, indem sonst eine große Menge der Flüssigkeit verdampft, ohne verbrannt zu werden. Die Materialien, welche man zur Darstellung von Ruß verwendet, sind, wie dies schon aus dem bis nun Gesagten hcrvorgeht, in Bezug auf ihre chemische Constitution sehr von einander ver schieden; man verwendet sowohl Harze, pflanzliche und thierische Fette (Thran), als Harze, Destilla- tionsproductc nnd flüchtige Kohlenwasserstoffver bindungen zur Darstellung von Ruß. Jeder der genannten Körper giebt andere Zcr- setzungsproductc in der Hitze und muß man auf die Natur derselben beim Rußbreunen die gehörige Rücksicht nehmen, indem hiervon, wie schon er wähnt, die Qualität des Rußes abhängig ist. Je schwerer flüchtig die Destillaiionsproducte sind, desto höher muß die Temperatur sein, bei welcher man die Verbrennung vornimmt, weil sonst der Ruß eine zu große Menge dieser Producte ent- halren würde. Bei der großen Mannigfaltigkeit der Pro ducte, welche den Rußfabrikanten zur Verfügung gestellt werden, ist es schwierig, für jedes ein zelne derselben anzugeben, auf welche Weite das selbe behandelt werden soll, lieber feinste Ruß- galtungen siehe Lampcnrußschwarz unv Tusche bei: Schwarze Farben. DiFentv-LV. Kut. clcr s-!s l.psjmnMl'ig Karkband, von den Seilern hergestellt, wovon 12, 10, 6 oder 4 Bund zu je 20 m auf ein Kilo gramm gehen. Sackings, s. Baggings. Sackleinwand, grobe, aber dichte Gewebe aus Flachsgaru, Flachswerg (Flachshaar) zur An fertigung von Säcken für Getreide, Mehl u. s. w., sowie als Packmateriale für verschiedene Waaren. Sackleinwand wasserdicht zu machen, a) Mau nehme gleiche Gewichtsiheile Alaun nnd Bleizucker (essigsaures Blei), löse beide unter Umrühren in heißem Wasser ans, vermenge darauf diese Lö sungen, versetze sie dann mit warmem Wasser und lege in diese Mischung die Leinwand 24 Stunden lang ein; schließlich trockne man die Leinwand, b) Man koche 50 Z Hausenblase so lange mit weichem Wasser (Regenwasser), bis sie vollständig aufgelöst ist, löse darauf 100 x Alaun in 31 Wasser und 30 z weiße Seife in 15—21 Wasser, menge sodann die Filtra und trage die Mischung in stark erwärmtem Zustande mittelst einer Bürste auf das Zeug auf. Sächsischblau-Composttiou, s. Jndigcompo- sition. Kächstschblau-Färberei, s. Indigo, Anwen dung des in der Färberei. Sächsische Keinen werden in Sachsen, nament lich in der Oberluusitz erzeugt; man unterscheidet die gangbaren Fabrikate in Creas, Dowlas, Da- mastleineu, Serviettenleinen, Zwillich, Ronans, Buchleinen, Bonten, Arabias, Listados, Coutils, Eingangs, Gradels, Neels, Züchen- und Bcttlein- waud, Weben, Schocke, Sack- und Packleinwand, Segeltuch. In niedreren Gegenden des Leipziger und erzgebirgischen Kreises werden Zwilliche, Zeit-, Segel-, Sack- und Packleinwand gefertigt. Seit dem der Absatz in Leinen gelitten hat, macht man in den Webcrdörfern baumwollene Zeuge, Ran kins, rohe Kattune re. Früher wurde Handgarn verarbeitet, jetzt mehr Maschinengarn. Säurebraun 6 nnd it, zwei einander sehr nahestehende Theerfarbstoffe, welche braune Pul ver bilden, die mit Wasser eine braune Lösung geben, in der man, wenn sic augesäuert ist, Wolle braun fänden kann. Säuregclb, s. Diphenylaminorangc. Säuregelb, s. auch Echtgelb. Säuregrün, Name mehrerer Theerfarbstoffe, z. B. des Lichtgrüns (s. d.) und das Helvetiagrün. Säuregrün, s. Lichtgrün. Säurerubin, Theersarbstoff, besteht aus den Sulfonsäuren ins Rosanilins und wird aus Fuch sin dargestellt, indem man dieses mit rauchender Schwefelsäure erhitzt, die Masse mit Wasser be handelt und durch Kalkzusatz Gips ausfällt. Das Filtrat wird mit Soda behandel! und die hier durch erhaltene Löinng von rosauilinsulfonsaurem Natron zur Krystallisaiion eingedampft. Das Bersch. Farben-Lexikon. Sackband — Säurerubin. 38