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454 Kupserviolett — Lack. gewendete schwefelsaure Kupfer und Kupferchlorid an den eisernen Theilen des Druckapparates me tallisches Kupfer absetzten und diese dadurch stark angriffen; das Schwefelkupfer wird der Druck farbe iu teigigem Zustande zugcsetzt und wie folgt hergestellt: man löst 2 Th. Schwefelblume in 11 Th. Natronlauge von 38" Bö. auf, wobei in circa 24 Stunden die Lösung erfolgt; gießt die Flüssigkeit dann in eine Lösung von 10 Th. Kupfervitriol in 250 Wasser, die auf 80" erwärmt ist, wäscht den Niederschlag durch Decantireu und läßt abtropfeu bis 1 I der feuchten Masse 1 Oll 80j-j-b LI? o entspricht; wendet man eine con- centrirtere Kupfervitriollösung an, so erhält mau das Schwefelkupfer in Körnern, welche dann leicht unzersetzten Kupfervitriol mechanisch einschließen. Anwendnng für Wolle. Hier dient Kupfer vitriol als wirkliche Beize, indem man die Wolle, namentlich zum Färben mit Blauholzabkochuug mit 5"/„ Kupfervitriol und 5"/^ Weinstein (vom Wollgewichte) ansiedet; die hierbei mit Blauholz erzielte blaue oder schwarze Farbe zeigt jedoch eiucu grünen Stich, weshalb man das Ansieden mit 2",(, Kupfervitriol, b"/„ Eisenvitriol und 10", Weinstein vornimmt; doch lassen sich mit chrom saurem Kalium viel bessere Ergebnisse erzielen. Manchmal kocht man die Wolle in einer Blau holzlösung etwa eine Stunde hindurch, setzt dem abgekühlten Färbebade Kupfer- (2"/^) und Eisen vitriol (5"/°) zu, erwärmt langsam bis zum Sieden und kocht dann ungefähr Stunde lang. Anwendung für Seide. Hier ertheilt man dem Schwarz durch Zusatz kleiner Mengen von Kupfersalzeu zum Blauholzbade eineu bläulichen Ton; in der Regel verwendet man hierfür essig- sanres Kupfer. Kupserviolett (Guyard's Violett). Maler farbe. Man fällt eine Lösung von Kupfersulfat- ammonium mit Ferrocyankalium und erhitzt die Masse bis ans 170" C. Beim Erhitzen auf 200" iritt Blaufärbung ein, bis 250" wird das Kupfer violett grünlich. Kutcragummi, Kutiragummi, aus Ostindien stammend, im Aussehen dem Traganth ähnlich; besteht hauptsächlich aus Bassoriu (Pflanzen- schleim). Kpdiabast vou lixäiu ealxcins, einem in Westindien heimischen Baume, ist eiu ungemein fester, gelblichweißer Bast, welcher vorzüglich zum Bindeu und zur Anfertigung von Geflechten ge eignet ist. Labarraqne's Lauge, Labarrague's Bleich-! Petrolenmäther, Aceton n. s. w. Die fetten Lacke flüssigkeit, Lau äo I^barraguo, wird durch Ein- werden in der Weise dargestellt, daß man ein leiten von Chlorgas in eine Lösung von Aetz- natron dargestellt. Es bildet sich hierbei unter chlorigsaures Natron, welches sehr kräftig bleichend wirkt. Dieses jetzt nur mehr selten angewendete Bleichmittel darf namentlich für feinere Gewebe nur in sehr verdünnter Lösung benützt werden, da sonst die Gespiuustfasern zu stark angegriffen werden. Larcainsiiure, s. Lack-Dye. Hachorias sind ostindische Baumwollenzeuge von Patna und kommen im holländisch-ostindi schen Handel vor. Sie sind 1",^ Cobidos breit und 22 Cobidos lang. Kack (franz. lagere, ital. laeello, engl. lae). Unter Lack im Allgemeinen versteht man Lösungen von Harzen in gewissen Flüssigkeiten, welche, in dünner Schicht auf einer Fläche ausgebreitct, in kurzer Zeit zu einem festen, glänzenden Ueberzug erstarren, der entweder ganz farblos ist oder mehr oder weniger gelblich erscheint oder auch eine ganz bestimmte Farbe zeigt. Je nach der zur Auflösung der Harze dienenden Flüssigkeit unterscheidet man fette und flüchtige Lacke. Die fetten Lacke sind immer Lösungen von Harzen in Leinölfirniß, die flüchtigen Lacke sind Lösungen von Harzen in starkem Alkohol, Aether, Chloroform, Terpentinöl, Hartharz (Copal oder Bernstein) zuerst trocken destillirt, und zwar so lange, bis etwa 25"/, des Harzes abdcstillirt sind, und das geschmolzene Harz iu stark erhitztem Leinöl löst. Je nachdem man für eine bestimmte Menge von Leinöl eine größere oder kleinere Harzmenge verwendet, haben die fetten Lacke eine mehr oder weniger zäh flüssige Beschaffenheit. Für den Gebrauch ver dünnt mau sie durch Zusatz von rectificirtem Terpentinöl; iu düuueu Schichten aufgetragcn, sind diese Lacke in der Regel in 6—24 Stunden voll ständig trocken und bilden eine harte, gegen die Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit durch lange Zeit widerstandsfähige Schichte. Die flüchtigen Lacke, anch Weingeistlacke genannt, weil man früher ausschließlich starken Alkohol zur Darstel lung derselben verwendete, werden dadurch her gestellt, daß man das zu lösende Harz in gewissen Fällen scharf austrocknet und dann sogleich mit dem Lösungsmittel znsammenbringt. Man läßt es mit diesem in Berührung und läßt den Lack entweder durch Ruhen klar werden oder filtrirt ihn. Die ge- wöhnlickc Tischlerpolitnr ist ein flüchtiger Lack, welcher aus gebleichtem oder braunem Schellack und Weingeist dargestellt wird. Man verwendet sowohl Copal und Bernstein, als Elemi, Damar, Schel- Kupfcrviolett — Lack.