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Hydroxylamin — Jmprägniren. 387 Rührwerk in Gang, läßt eine Stunde fortarbeiten und läßt die Flüssigkeit dann in einen unter gesetzten Behälter abfließen, in welchem sich Kalk milch befindet. Die Kalkmilch (350 g für je 11 der Flüssigkeit) wird aus je 200 x Kalk und 11 Wasser hergestellt. Beim Zusammentreffen der Flüssigkeit mit der Kalkmilch entsteht eine Umsetzung, wobei hydro schwefligsaures Natrium iu Lösung geht und ein Niederschlag gebildet wird, welcher aus schwefel- saurem Kalk, Zinkhydroxyd nnd überschüssigem Kalk besteht. Die über dem Niederschlage stehende klare Lösung wird nnnmehr zur Reduction des Indigo verwendet. Man erwärmt eine Mischung von 1 Indigo- Pulver und 13 Lx Kalkmilch (aus 200 g- Kalk auf 11 Wasser) und fügt von der Lösung des hydro schwefligsauren Natriums 8—101 hinzu. Die Re- dnction erfolgt innerhalb eines sehr kurzen Zeit raumes, und zwar erhält man eine so gesättigte Lösung von Jndigweiß, daß in 10—151 Flüssig keit 1 Kg Indigo gelöst ist. Diese Lösungen müssen selbstverständlich emsprechend verdünnt werden, ehe man sie zum Färben verwenden kann. Wenn man diese concentrirte Lösung von Jndig weiß in vollständig luftdicht verschlossenen Ge säßen ausbewahrt, kann sic lange brauchbar er halten werden und hat man sie nur zu verdünnen, um mit ihr färben zu können. Mischt man sie mit gewöhnlichem Wasser, so nimmt die Flüssigkeit sofort einen blauen Schimmer an, indem durch den Sanerstoff, welcher in dem Wasser gelöst ist, die Bildung von Jndigblan veranlaßt wird. Man kann dem aber leicht dadurch vorbeugen, daß man dem Wasser eine kleine Menge von hydroschweflig saurem Natrium zufügt, stark umrührt nnd nach einer halben Stunde dann die Jndiglösung zusetzt. Die Verdünnung der letzteren mnß so weit gehen, daß die mit der Flüssigkeit getränkte Waare beim Ausheben grün erscheint und diese Färbung an der Luft nur allmählich in Blau übergeht. Ein rasches Blauwerden oder das Eintreten von Blaufärbung an den noch cingetanchten Geweben deutet auf zu große Eoncentration der Küpe und kann durch Verdünnen mit Wasser nnd Zusatz von hydroschwefligsaurem Natrium abgeholien werden. Eine Küpe kann sehr lange fortgeführt werden, da man sie immer von Neuem verstärken kann, und läßt sich aus einer aus genützten Küpe der in ihr enthaltene Indigo leicht gewinnen, wenn man die Küpe anhaltend mit Luft be handelt. Eine Eigenthümlichkeit der Hydrosulfit küpen liegt darin, daß sie eine sehr starke Blume abscheiden. Man zieht diele vor Beginn der Arbeit sorgfältig ab, fügt sie am Schluffe der Arbeit nebst etwas hydroschwefligsaurem Natrium der Küpe wieder zu und rührt diese tüchtig durch. Wenn man übrigens die Vorsicht gebraucht, die Kufe durch einen sehr gut passenden Deckel zu schließen, so wird hierdurch die Abscheidung der Blume vermindert. Es ist übrigens mit keinen Schwierigkeiten ver bunden, selbst große Küpengefäße vollständig luft dicht zu verschließen. Man kann dies leicht auf die Weffe bewerkstelligen, daß man rings um den oberen Rand der Kufe eine Blechrinne anbringen läßt, welche etwa 4 ein breit und 6 ein hoch ist. Der Deckel der Kufe ist am Rande mit einem Blechstreifen versehen, welcher etwa Som hoch ist und in die Rinne ragt, wenn der Deckel auf der Kufe liegt. Wenn man die Rinne nach dem Auf legen des Deckels mit Wasser füllt, so wird durch den so gebildeten bydranlischen Verschluß das Eindringen von Luft in die Krise unmöglich ge macht und wird nach Abheben des Deckels die Oberfläche der Küpe ganz frei von pulverig aus geschiedenem Jndigblan, d. i. von Blume, sein. Hydroxylamin, dlS^OS. Diese Verbindung wird wegen ihrer stark reducirenden Eigenschaften zum Netzen von Manganbister verwendet; das salzsaure Salz H62 OS HOI ruft auf Braunstein boden aufgedruckt eine sofortige Reaction hervor, auch kann man dadurch ganz dnnkles, ans Braun stein gefärbtes Jndigblan zu einem helleren, leb hafteren Blau herabstimmen; ebenso kann man ein Weißätzen von Nanking, Chamois u. dgl. Farben bewirken; ähnlich soll sich Phenylhydrazin verwenden lassen. Das Hydroxylamin ist gegen wärtig noch zu kostspielig, als daß es eine all gemeinere Verwendung zuliebe. I(i). Imperial - Scharlach, Bezeichnung rothen Theerfarbstoffes, identisch mit dem soge nannten Bieberichscharlach. Jmprägniren non Gewebe», nm stc wallerdicht;n machen. Vorschriften hier für. Jmprägniren gröberer Tücher, a) Die Stücke zuerst 5—8 Stunden in einer 8—12"Bs. schweren Lösung von essigsaurer Thonerde eingelegt, darin hanlirt, dann herausgenommen, lose ausgewundcn und bei circa 30—40°C. getrocknet. Noch ein zweites Bad (Seifenbad): 5KZ gute, etwas mit Harz gefüllte Schmierseife, gesotten aus Elain und Leinöl, und 5Kx Palmölkernseife, welche beide Seifen in 1'5 bl Wasser nnd 0'25 lll rohem Spiritus gelöst werden; Waare raich durch- gchaspelt und leicht gespült. 5) Das Stück nach Erforderniß ein- oder mehrmals durch eine Lösung eines zeitweilig Hydroxylamin — Jmprägniren. 25»