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24 Almnimumsalze. beizte Baumwolle mit einem Fixirungsmittel, durch welches entweder Thonerdehydrat oder ein unlösliches Thonerdesalz gebildet wird. Als Fixi- rungsmittel dienen in diesem Falle Ammoniak, kohlensaures Ammoniak, kieselsaures Natron (Wasserglas), phosphorsaures Natron, fettsaures Natron (Seife) oder Türkischrothöl. Es ist für die zu erzielende Farbe nicht glcichgiltig, welches Fixirungsmittel man anwendet und muß dasselbe für jeden einzelnen Fall der praktischen Erfahrung nach bestimmt werden. Besitzt man diese noch nicht, so erscheint es an gezeigt, einen Versuch in kleinem Maßstabe anzu stellen und die günstigen Ergebnisse desselben dann im Großen anzuwenden. Man löst z. B. 200 g käufliche schwefelsaure Thonerde in 11 Wasser und fügt eine gewisse Menge von Sodalösung (aus 10—20—30 g u. s. w. krystallisirter Soda) zu, um ein basisches Salz von geeigneter Beschaffenheit zu erhalten. Man verdünnt diese Flüssigkeit durch Zu satz von Wasser so lange, bis sie etwa 7" B«. er reicht hat und beizt mit dieser Lösung Baumwolle an. Die Baumwolle wird ausgedrückt und bei etwa 40" C. getrocknet. Man trägt sie dann in Flüssigkeiten, welche entweder ans 50 g Aetz- ammoniak oder 10 x Seife oder 10 g phosphor saures oder kieselsaures Natrou in 1 l Wasser ge löst, enthalten, und beläßt sie durch 10 Minuten in derselben, worauf man sie auswäscht und trocknet. Falls man als Fixirungsmittel Türkisch rothöl oder Gerbstoff anwenden will, muß die Baumwolle mit diesen Körpern imprägnirt werden, bevor man sie in das Thonerdebad bringt und verwendet 50—>50 g Türkischrothöl in 1l Wasser und setzt der Mischung so lange Ammoniak zu, bis sie klar geworden ist. Die mit basisch schwefelsaurer Thonerde ge beizten und mit den verschiedenen Fixirungs- mitteln behandelten Baumwollproben werden der Probefärbung unterzogen und lehrt das Ergebniß derselben sofort, welches unter den für diesen be sonderen Fall angewendeten Fixirungsmitteln das geeignetste ist. Beizen der Wolle. In Berührung mit Wolle zersetzt sich schon die gewöhnliche schwefelsaure Thonerde in der Wärme ziemlich rasch und würde beim raschen Erwärmen die Abscheidung der Thon erde hauptsächlich auf der Oberfläche stattfindeu, so daß beim Ausfärben der farbige Lack in Massen auf der Oberfläche der Wolle entstehen, und die selbe dann in trockenem Zustande den Farblack leicht abgeben, d. h. abfärben würde. Um dies zu vermeiden, verwendet man zum Beizen der Wolle einerseits nur verdünnte Lösung des Salzes, etwa 6"/„ vom Gewichte der Wolle; man nimmt für 1llg Wolle 30 l Wasser und erwärmt sehr lang sam, so daß die Wolle ganz von der Beizflüssig- keit durchtränkt wird. Schließlich steigert man die Temperatur bis zum Kochen und spült die gebeizte Wolle sehr sorgfältig mit Wasser. Durch Zusatz von Weinstein zur Beizflüssigkeit vor dem Ein trägen der Wolle erzielt man gute Ergebnisse; wahrscheinlich wirkt die Anwesenheit dieses sauren Körpers verzögernd auf die Abscheidung der Thon erde ein. Zum Beizen von Seide wird schwefclsanre Thon erde zur Zeit noch nicht verwendet, obwohl ver gleichende Proben gelehrt haben, daß sie auch für diese Faser als Beizmittel benutzt werden kann. Die Alaune. Kali-, Natron- und Ammoniak- Alaun. Die Alaune L,^>2(8OZj -j-24 llzO -- Kali-Alaun, d> »2^(80,)j -s- 24 H2O — Natron-Alaun, (UjN^LI^OZj -j- 24 »,O—Ammoniak-Alaun, sind Toppelsalze ans schwefelsaurer Thonerde mit scbwefclsaurem Kali (Natron oder Ammoniak) von saurer Beschaffenheit und wurden, bevor man die reine schwefelsaure Thonerdc als Beizmittel an- wendetc, ausschließlich als Thonerdebeize benützt. Man stellt ans dem Alaun auch besondere Prä parate dar, welche man als neutralen (abge stumpften) Alaun und als unlöslichen Alaun be zeichnet. Zur Darstellung von neutralem Alaun tröpfelt man in eine Lösung von Alaun unter stetem Um rühren der Flüssigkeit so lange Sodalösung, bis ein schwacher, sich nicht mehr lösender Niederschlag entsteht. Die Flüssigkeit enthält dann ein Salz in Lösung, welchem wahrscheinlich die Zusammen setzung zukommt. Erwärmt man die Lösung dieses Salzes auf etwa 40" C., so scheidet sich ein basisches Salz aus. Um daher eine Faser mit Alaunlösung zu beizen, stellt man am zweckmäßigsten aus dem Alaun eine Lösung von neutralem Alaun her, geht bei gewöhnlicher Temperatur mit der Faser in dieselbe ein, er wärmt ans 40° C., bleibt bei dieser Temperatur eine zeitlang stehen und steigert dann die Wärme der Flüssigkeit bis zum Kochen. Nach dem An sieden kann man dann nach Bedarf die Thonerde durch Behandeln mit Ammoniak, Seifenlösung, phosphorsaures Natron u. s. w. ans der Faser fixiren. Specifisches Gewicht der Alaunlösungcn von Procent Alanngehalt: Proceut Alaun Specifisches Gewicht 1 1 0065 2 10110 3 1'0166 4 10218 5 1'0269 6 1'0320 7 10371 8 1'0421 Löslichkeit des Kalialauns in Wasser. 100 Th. Wasser lösen Kalialaun: Alumininmsalze.