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Stücke von gebranntem Gyps werden durch drei Stunden in Alaunwasser <12 Alaun, 100 Wasser) bei 35—40°C. gelegt, nochmals gebrannt, mit Vis Alaunpulver gemengt und mit Wasser, welches auf 1 Gyps Vis Salmiak enthält, zur Gußmasse angerührt. Güsse, welche aus diesem Alaungyps dargcstellt werden, besitzen bedeutende Festigkeit, starken Glanz und eignet sich der Alaungyps ganz besonders zur Darstellung feiner Statuetten und zarter Formen. Albumin, Eiweiß, lat. atbumsn, franz, und engl. rübumine, ital. albumiim, aus Eiern be reitet (Eier-Albumin), gehört zu den Eiweißkörpern oder Proteinstoffen, die allgemein verbreitet in Lebe wesen, im Körper der Thiere wie der Pflanzen, vorkommen und für die Menschen nnd Thiere un entbehrliche Nahrungsstoffe bilden. — Das eigent liche Albumin findet sich besonders in dem Eiweiß der Eier zu etwa 12°/, (Eier-Albumin) und im Blutserum zu etwa 6"/, (Scrum-Albumin), ferner im Chylus, in der Lymphe und in kleiner Menge auch in der Milch. Verwendet zum Klären und Schönen von trüben Flüssigkeiten, zur Kittsabri- kation, da Albumin mit Kalk eine bald erhärtende Verbindung giebt; ferner in der Photographie, sowie zur Befestigung gewisser Farbstoffe in der Zengdruckerei. Seiner Zersetzbarkeit wegen kann das Albumin nicht in Lösung, sondern nur als festes Albumin in den Handel gebracht werden nnd wird aus Blutserum (Blm-Albumin) bereitet. Albumin (Eiweißkörper). Wir kennen eine große Reihe von Körpern, die sowohl dem Thier reiche als dem Pflanzenreiche entstammen, und in ihrem chemischen Verhalten große Aehnlichkeit mit dem in den Hühnereiern vorkommenden Ei weiß oder Albumin besitzen; man hat sie daher Eiweißkörper oder Albuminate genannt. Für die Zwecke der Färberei und ganz besonders für jene der Zeugdruckerei sind Albuminate von größter Wichtigkeit, und zwar ganz besonders das ge wöhnliche Eiweiß oder Albumin, der Käsestoff oder das Casein, und endlich jenes Pflanzen eiweiß, welches in den Gctreidesamen am reich lichsten vorkommt und als Kleber bezeichnet wird. Albumin (Eiweiß), festes. Ganz frische Eier von Hühnern, Enten, Gänsen u. s. w. werden ge öffnet, das Eiweiß von den Dottern getrennt und zu Schaum gequirlt. Nachdem der Schaum zer flossen ist, filtrirt man die dünngewordene Flüssig keit durch Papier, breitet sie auf Glastafeln in dünner Schichte aus nnd setzt sie einer 55° C. nicht überschreitenden Temperatur aus. Das Eiweiß trocknet hiebei zu einer farblosen, in Wasser voll kommen löslichen Masse (Albumin oder Patent albumin) ein, welche aufgelöst alle Eigenschaften des frischen Eiweiß zeigt. Albumin (Darstellung des Albumins). Dieser Körper wird sowohl aus dem Eiweiße frischer Hühnereier als auch aus dem nicht gerinnbaren Antheile des Blutes warmblütiger Thiere, nament lich aus dem in Schlächtereien gewonnenen Rinderblute dargestellt, und ist es in beiden Fällen derselbe Körper, welchen man erhält. Um Albumin aus Hühnereiern darzustellen, wird das Eiweiß sorgfältig von den Dottern ge trennt, mit einer Rnthe aus Birkenreisern oder Schilfrohr zu Schnee geschlagen (eiserne Schnee- ruthcu sind zn vermeiden, weil durch sie Eisen in die Flüssigkeit gelangt und dieses die Farben in nachtheiliger Weise beeinflussen könnte). Das sogenannte Schneeschlagen bewirkt, daß die großen, aus farblosen Häuten bestehenden Zellen, in wel chen das Eiweiß eingeschlossen ist, zerrissen werden und nach dem Zerfließen des Schnees eine nicht sehr dicke Flüssigkeit entsteht. Man trennt sie durch Filtration von den zerrissenen Zellhäuten und gießt sie in etwa 5 mm hoher Schichte aus große Glastafeln, welche mit Holzrahmen um geben sind. Diese Glastafeln werden einer Temperatur ausgesetzt, welche 50° C- nicht überschreiten soll, und trocknet bei dieser Temperatur das Eiweiß bald zu dünnen farblosen Platten ein, welche, wenn sie genügend trocken geworden sind, willig von den Glastafeln abspringen und eine glänzende j Masse bilden. Diese feinste Sorte von Albumin, welche färb-, geruch- und geschmacklos ist, wird im Handel auch als Patentalbumin bezeichnet. Ans Thierblut stellt man das Albumin dar, indem mau das Blut gerinnen läßt, den flüssig bleibenden Antheil, das Serum, von dem Blut kuchen, der aus Fibrin und Blutfarbstoff be steht, abgießt, den Blutlachen in kleine Stücke schneidet und auspreßt, um das von ihm noch zurückgehaltene Serum zu gewinnen. Das Serum, welches häufig noch kleine Mengen von Farbstoff enthält, wird filtrirt und in derselben Weise zur Trockne verdampft, wie das Hühnereiweiß. Richtig dargestelltes Albumin darf sich, wenn trocken aufbewahrt, nicht verändern und muß sich im Wasser zu einer farblosen Flüssigkeit, in der keine Flocken vorhanden sein dürfen, auflösen. Da Albumin zu jenen Körpern gehört, welche sich, in Lösung gebracht, namentlich bei etwas höherer Temperatur ungemein rasch verändern und in volle faulige Zersetzung übergehen und dann für unsere Zwecke gänzlich unbrauchbar ge worden sind, darf man immer nur gerade soviel Albumin auflösen, als man im Laufe eines Tages verbrauchen kann; ein Rest der Lösung läßt sich noch am sichersten durch Einstellen des Gefäßes in Eis frisch erhalten. Albumin, Anwendung des. Das Albumin be sitzt die Eigenschaft, bei einer 70—73° C. be tragenden Temperatur Plötzlich in eine unlösliche Modification überzugehen — wenn man Hühner eiweiß in heißes Wasser gießt, so erstarrt cs in diesem zu einem Weißen Klnmpen- Die Bildung der unlöslichen Modification des Eiweißes bei Albumin.