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in Glasgefäßen auf, we'che mit eingeriebencn Stöpseln versehen sind. Dieses Pulver ist der »ge brannte Alaun« der Metalltechniker. Alaun, wasserfreier. Wenn mau gebrannten Alaun so stark erhitzt, daß das Gefäß Helle Roch- gluth erreicht, so giebt der gebrannte Alaun den letzten Rest des chemisch gebundenen Wassers ab und geräth endlich in den sogenannten »feurigen Fluß« (zum Unterschiede von dem »wässerigen Fluß«, womit man das Schmelzen des Amuns in Krhstallwasser bezeichnet), d. h. er verwandelt sich in eine Masse,welche im Aussehen geschmolzenem Glase gleicht. Beim Erstarren verwandelt sich diese Masse in eine harte, wie Glas aussehende Sub stanz, in wasserfreien Alaun. Derselbe findet bis weilen als schlackenbildenderKörper beim Schmelzen edler Metalle Verwendung; auch benützt man ihn beim Emailliren. Alaun. Kalialaun, Löslichkeit des Kalialaun in 100 Th. Wasser: Alaun. Ammoniakalaun, Löslichkeit des Am moniakalaun in 100 Th. Wasser: Grad C. Krystallisirter Alaun Wasserfreier Alaun 0 390 2-10 10 952 499 20 15-13 7 74 30 22-01 1094 40 3092 14-88 50 44-11 2009 50 66-65 26-76 70 90-67 35-11 80 134-47 45-66 90 209-31 5864 100 357-48 74-53 Grad C. Krystallisirtcr Alaun Wasserfreier Alaun 0 5-22 2-62 10 946 4-50 20 13-66 6-57 30 19-29 905 40 27-27 12-35 50 36-51 15-90 60 51-29 21 95 70 71 97 26 09 80 103 08 35-19 90 187-82 50-30 100 421-90 70-83 Alaun, cubischer, römischer, neutraler, Würfel- alaun, ebenso zusammengesetzt wie der gewöhn liche octaödrisch krystallisirte, erscheint aber in Würfeln. Man kann aus jeder Alaunlösung cnbischen Alaun erhalten, wenn die Lösung eine gewisse Menge von basischem Thonerdesulfat enl- hält. Der cubische Alaun kam früher aus dem ehemaligen Kirchenstaate in großen Mengen in den Handel und wurde wegen seiner Reinheit sehr geschätzt. Er war durch kleine Mengen Eisenoxyd äußerlich schwach roth gefärbt, welches sich beim Lösen des Salzes mechanisch abscheidet. Die Ver wendung des cnbischen Alauns ist dieselbe wie jene des octaedrischen Alauns. Alaun, Verwendung in der Farbentechnik. Die Thonerde hat die Eigenschaft, sich leicht mit sehr vielen organischen Farbstoffen zu farbigen Verbindungen zu vereinigen, welche im Wasser unlöslich sind und auch der Einwirkung vieler Chemikalien Widerstand leisten. Man verwendet daher Alaunlösungen zur Darstellung dieser Ver bindungen, welche man als -Farblacke- bezeichnet und welche vielfach in der Malerei benützt werden. Wenn man die zu färbenden Fasern mit Alaun oder anderen »Thonerdesalze- beizt, so wird auf der Faser entweder Thonerde oder ein schwer lösliches (basisches) Salz der Thonerde aus geschieden; beim nachfolgenden Ausfärben in der Farbfluth wird dann der Farbstoff von der Thon erde in Form einer unlöslichen Verbindung auf der Faser befestigt. Alaune (zumBeizen); dieAlauneK.LIzsSOF,-j- -j- 24 82 O und (MIO, LI- (800, -j- 24 Hz O ver wendet der Färber sehr häufig als Beizmittel und werden dieselben vielfach dem schwefelsaurcn Alu minium (s. Aluminium schwefelsaures) vorgc- zogen; wenn man eine Alaunlösung mit kohlen saurem Natrium versetzt, so bilden sich basische Verbindungen, deren Lösungen durch Erhitzen oder Verdünnen zersetzt werden, wobei unlösliche basische Salze entstehen; versetzt man eine Alaunlösung mit soviel kohlensaurem Natrium, daß ein bleibender Niederschlag sich bildet, so erhälr man den abge stumpften oder neutralen Alaun, vermnthlich die Lösung des Salzes L2 ^2 (80^ - ^>2 (OH)^; beim Erwärmen auf 40° scheidet sich sogenannter un löslicher Alaun, wahrscheinlich das basische Salz L2 LI2 (SO,)«. 2 ^.Iz (OH), ab; durch Behandeln einer Alannlösung mit Thonerdehydrat, Soda oder Kalk erhält man ähnliche Lösungen von basischen Salzen, die man in ähnlicher Weise wie die ent sprechenden Lösungen von schwefelsaurem Alu minium verwendet. Alaunerxe, Bezeichnung der Mineralien, aus welchen Alaun gewonnen werden kann (Alaun, weißer, Alaunkies n. s. w.). Die Benennung Alaun erze ist unrichtig, indem man unter Erz immer ein Mineral versteht, aus welchem ein schweres Metall gewonnen werden kann. Alaungyps, Marmorcement, Masse zur An fertigung sehr haltbarer und schön aussehender Gypsgüsse. Man stellt den Alaungyps auf zweierlei Art dar. 1. Man behandelt gebrannten Gyps mit kaltgesättigtcr Alaunlösung, brennt ihn nochmals, mahlt ihn, mengt -/i- vom Gewichte des Gypses an Alaun bei und verfertigt die Abgüsse. Letztere erhärten langsam, werden aber schließlich so hart und durchscheinend wie Marmor. 2. Faustgroße Alaun — Alaungyps.