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D. Diimpfapparate, auf denen die Druckwaaren nach dem Drucken und Trocknen längere oder kürzere Zeit bei verschieden hoher Temperatur der Einwirkung von Wasserdampf ausgesetzt werden. Hierher gehört: Die Hänge, s. Continue - Oxydationsapparat, Dampfapparate, Dampfpfeife oder Dampfcylinder. Am vorzüglichsten hat sich als Dämpfapparat ein cylindrischer Eisenkessel mit dampfdicht ver schließbarer Thüre bewährt, auf dessen Boden sich Schienen befinden, die einen Wagen tragen; letzteres ist ein eisernes Gestell, in welchem das Zeug mit einem Mitläufer auf Rollen aufgehaspelt ge hängt wird; diese Rollen lassen sich bei geschlosse nem Kessel von außen drehen, was eine gleich mäßige Durchfeuchtung des ganzen Stoffes ermög licht; das Dämpfen dauert bei Atmosphäre Druck Stunde, worauf man das Ventil öffnet und den einen Wagen herauszieht und einen neuen Wagen in den Apparat bringt. Die alten Dämpfapparate zum Dämpfen ohne Druck bestanden aus einem hölzernen, gut ge dichteten Kasten, den oben ein Deckel abschloß; das Einströmen des Wasserdampfes erfolgte unter halb eines falschen, durchlöcherten Bodens; die Waare wurde auf einem Haspel lose aufgewunden, so daß sie sackförmig herabhing. Der gemauerte Dämpfapparat beruht auf denselben Principien wie der gewöhnliche alte, nur ist er für den Großbetrieb berechnet — aus Backsteinen gemauert und mit Cement ausgestrichen; diese Räume werden durch Dampfröhren und Dampfplatten gleichmäßig erhitzt, um Tropfcn- bildung zu verhüten; eingeleitetcr Wasserdampf bewirkt die Befeuchtung; die Waare wird auf Messingstäben aufgehäugt. In manchen Fabriken kann man in einem derartigen Apparat 3000 bis 4000 m Zeug auf einmal einhäugen, also in zehn Arbeitsstunden 30.000—40.000 m dämpfen; die Apparate sind so eingerichtet, daß das Einhängen und Herausnehmen der Waare continuirlich vor sich gehen kann, ohne daß man den Raum öffnen muß. Dämpfapparat von Mather und Platt, eigentlich ein Apparat zur Erzeugung von Anilin schwarz, der sich jedoch gut zum Vordämpfen solcher Druckwaaren eignet, die bei hoher Tempe ratur gedämpft werden müssen; er besteht aus einem Eisenbehälter, der zwei Reihen von Kupfer walzen enthält, über welche die Waare hin- und hergeführt wird; die Heizung erfolgt direct durch Dampf, eventuell durch den Abdampf der Betriebs maschine; ein Ablaßrohr läßt das vom Damvf mitgerissene Condcnsationswasser abfließen; die Decke des Apparates ist doppelwandig und wird mit directem Dampf geheizt, um der Tropfen bildung im Apparate vorzubeugen; vor der Waare läßt man ein anderes Stück Zeug in den Apparat gehen, um die auf den Walzen befindliche Feuchtig keit zu entfernen. Der Apparat besitzt ferner ein Mannloch zum Reinigen der Innenwände, Sicher heitsventil, Manometer, Hygrometer, Thermometer und Ventilationsöffnungen. Beizen, Applicationsfarben ec. lassen sich schon bei niederer Temperatur oder bei höherer Tempe ratur in kürzester Zeit befestigen; für die soge nannten Dampffarben ist ein längerer Aufenthalt bei höherer Temperatur erforderlich. Dänisch-Roth. Bezeichnung für einen ge brannten, schönfarbigen Ocker, der aus Dänemark in den Handel kommt. Dänisch-Mertz. Reine, fein geschlämmte Kreide von den Inseln Moen und Fünen. Dient als Anstrichfarbe. Dahlin. Bezeichnung für einen Theerfarbstoff, der als eine Abart von Hofmann's Violett an zusehen ist. Dalrortin — Chiuingrün. Damast (frauz. äamas, ital. Zamuseo, äamasto, engl. ä-rill08k), ist ursprünglich ein Seidenstoff, dessen Grund ein glatter, geköperter Boden ist, auf welchem Figuren eingewebt sind und der seinen Namen nach dem Haupthandelsplatze für diese Waare, der Stadt Damascus, erhielt. Gegen wärtig verfertigt man aus fast allen bekannten Gespinnstfasern Stoffe von dieser Beschaffenheit und benennt sie nach dem Materiale aus welchem sie hcrgestellt werden, als Leinen-, Baumwoll- damast u. s. w. Das Muster tritt dadurch hervor, daß auf der rechten Seite des Gewebes innerhalb der Figur der Schuß flott liegt, während der Grund vorwiegend Kette zeigt. Das Muster, die Figur erscheint matt auf glänzendem Grunde. Damast aus verschiedenfarbigen Garnen kommen seltener vor. Damast wird jetzt ausschließlich mit Hilfe der Jacquardmaschine hergestellt. Dem Materiale nach unterscheidet man: 1. Seidendamaste, als die ältesten Damaste, sind ein- und mehrfarbig, zum Theil mit Goldfäden, bunten Blumen; zu Kirchenornamenten, Möbeln, Tapeten, Vorhängen, Tischdecken, wie in kleinerer Musterung zu Kleidern. Ganz besonders kostbare Seidendamaste werden zu Luxustapcten und Möbeln angewendet. 2. Wollen dani aste, aus Kammgarn zu Möbelstoffen und Vorhängen, wird gegenwärtig ebenfalls, aber noch in beschränktem Maße fabricirt; häufiger kommen halbwollene Damaste auch mehrfarbig vor und werden besonders zu Tischdecken verwendet. Dänipfapparate — Damast.