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8 Netzspitzen — Akaroidharz. Diese beiden Pappe werden aufgedruckt, zuerst Blaupapp und daun Weißätzpapp; dann wird die Waare auf 24 Stunden verhängt nnd dann geküpt. Aehspihen oder Luftspitzen, Nachahmung der Nadelspitzen. Ein Stickmuster in baumwollenen Fäden, auf einem wollenen Grundgewcbe aus- gcsührt und dieses Grundgewcbe durch ein flüssiges Aetzmittel (z. B. Chlorkalk), das auf die Stick fäden nicht einwirkt, zerstört Aetzsublimat, s. Quecksilberchlorid. Affenbrotbanm, s. Baste. Affenbrotkaumrindr, Adansoniarinde, Boa- babrinde, lat. nortsx nännsonias, in Ostafrika: Mbuja. Die Rinde des durch seinen bis zu 4-7 in be tragenden Stammdurchmesser ausgezeichneten Affen- brotbaumcs Lännsonia üixitata kommt in flachen rinnenförmigen Stücken, die leicht von einander zu trennen sind, in den Handel. Die äußere Kork schichte ist grau, warzig und rauh, die innere rothbraun, im Querschnitt gestreift, Geschmack herb und bitter. Die Rinde enthält einen rothen Farb stoff, der aber noch nicht näher untersucht ist. Affinität, Bezeichnung für chemische Ver wandtschaft oder chemische Anziehung; es ist die Kraft, welche die Vereinigung mehrerer Grund stoffe oder Verbindungen derselben zu einem ein zigen neuen, in allen seinen Theilen Gleichartigen, d. i. zu einer chemischen Verbindung veranlaße ^.krios.» reck, Afrikanerroth, Theerfarbstoff aus der Gruppe der Naphtalinfarbstoffe. Gegenwärtig durch schönere Theerfarbstoffe verdrängt. Agar-Agar (Agger-Agger, I^oi-Onrnng), verschiedene ostiudische Meeresalgen, die theils im rohen, nur getrockneten Zustande in den Handel kommen, theils durch Bearbeitung in eine bestimmte Form (in die von leichten, lockeren, vierkantigen Stangen) gebracht werden. Als Klebe- und Schönungsmittel anstatt Leim- nnd Hausenblase und als Appreturmittel von Seide, in Asien auch als Nahrungsmittel benützt. Man unterscheidet: Ceylon-Agar, Ceylonmoos, Jaffnamoos,Dongi- Dongi oder Bulong, besteht aus gelbweißen, gabelartig getheilten Stämmchen. Macassar- Agar oder ostindisches Carraghen, durchscheinende, hornartig verästelte Fäden bildend. Japanisches Agar, javanische Gelatine, chinesische Hausenblase, Tien-Tjan, lockere, gelblichweißc Stücke vom Aus sehen der Spule eines Gänsekieles. Diese Sorte soll von 6sliäium enrtilaginsuin stammen. Alle Agar-Arten bilden mit Wasser sehr haltbare Gallerten. Eine Gallerte mit Agar besitzt schon die Consistenz einer Gallerte mit 3—5°/° Gelatine. Das Agar ist ein für Küchenzwecke an Stelle von feiner Gelatine sehr verwendbarer Körper, indem es völlig geschmacklose und farb lose Sulzen bildet. Es ist ferner technisch wichtig als Apprcturmittel für Seide und feine Gewebe überhaupt und wird auch vielfach bei bakteriolo gischen Untersuchungen verwendet. Außer als Ap preturmittel könnte Agar-Agar auch zur Ver- Aetzspitzen - dickung von Druckfarben verwendet werden, ist aber für diesen Zweck ein viel zu kostspieliger Körper. Agavrnfasrr, kite, ?ita, Sisalhanf oder Gras hanf, die aus den Blättern der namentlich in Miltelamerika und Westindien heimischen Agaven durch eine Wasserröste und Auskämmen mit eisernen Kämmen oder durch Klopfen und Waschen ge wonnenen Fasern; sie sind als Surrogat für Borsten und Roßhaar unter der englischen Be zeichnung: xrassbsmx von großer Wichtigkeit. Fälschlich auch Aloöhanf genannt. In verschie denen Ländern werden die Agavefasern, welche von einer größeren Zahl von Agavesorteu ge wonnen werden, mit sehr wechselnden Namen be zeichnet, so in Mexiko als Uita oder ?ite, in Ducatan als Sisal, in Nordamerika Dampieo llsmx, in England als t-kexiaan übrs oder Nsxi- VLN grass, in Frankreich als cllanore ä'nloss. Die Fasern werden bis zu 1 IN lang. Ahornholz, mattgrau zu beizen, a) In einem genügend großen, mit Pech ausgegosscnen Kasten wird Schleifsand, dann das Holz und darauf wieder eine Lage Schleissaud gebracht und Alles mit Regenwasser übergossen. 3—5 Wochen an einen warmen Ort stellen, b) Man legt das Holz 3—4 Stunden lang in eine Galläpfelabkochung (1 gepulverte Galläpfel in 10 Wasser), darauf eine Stunde lang in eine Lösung von 1 Eisenvitriol in 60 kaltem Wasser, worauf man es mittelst einer weichen Bürste mit Alaunlösung (1 Alaun in 18 Wasser) abbürstet und trocknen läßt. Ahornlasur. Anstrich, n) 2 Kg Essig, 0 50 Kg- gebrannte Terra di Siena, b) 2 Kg Firniß, 0-50 Kg gebrannte Terra di Siena. Aikantkusspinnrr, Fagaraspinner, Lombzix o^ntllia, ist ein Nachtfalter, der sehr schön mit schönfarbigen Streifen und Augen geschmückt ist; die Raupe zeigt bunte Schattirung und haarige Warzen und lebt auf dem Götterbaum Lilantlms ginnäulosa, dem Fangarastrauch, doch frißt sie auch die Blätter der Weberkarde, vixEus knllo- imm; die Verpuppung erfolgt in einem zusammcn- gesalteten Blatte. Große Aehnlichkeit mit ihm hat der Ricinusspinner, Lomll^x arrinZm, dessen Raupe auf der Ricinuspflanze lebt. Beide Arten werden in Japan, Indien und China im Freien gezüchtet. Die großen, seidenreichen, gut abhaspel- barcn Cocons geben eine starke, wenig glänzende braune Seide, die sich vorzüglich färben läßt; ilr Durchmesser bewegt sich zwischen 0-011 und 0'025 mm. Diese Spinner werden auch iu Europa mit Erfolg gezüchtet. Akaroidharz (Oumini aeniolä«»), Botanybai- gummi, Nuttgummi oder Erdschellack (engl. 6rnss- tres-gnin), Harz einiger australischer Asphodoleeu, und zwar von Species der Gattung Xantboilloea, namentlich X. anstraAs R. Lr. und X. llaslilis Srn. Das rothe Akaroidharz, Panthorhoeaharz, Erdschellack, eigentliches 6rass-iies-gum, stammt Akaroidharz.