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werden unter der Bezeichnung Smyrnaer und Morea-Ackerdoppen von den italienijchen und französischen Häfen des Mittelmeeres aus in Ver kehr gebracht. In der Färberei können Ackerdoppen als gerbstoffhaltige Körper zur Ausführung von Tanninbeizen, sowie zur Herstellung gebrochener brauner Farben verwendet werden. Adenos, Seebaumwolle, franz, cotoo äs ma rine, feinste Sorte der levantinischen Baumwolle, kommt zumeist von Aleppo über Marseille in den Handel. Adipinsäure, s. Flechtcnfarbstoffc. Adjektive Farbstoffe. Bezeichnung für solche Farbstoffe, welche aus ihren Lösungen nur dann auf einer Faser befestigt werden können, wenn letztere vorher mit einem Beizmittel behandelt wurde. S. auch Farbstoffe, Einteilung der. Adlervitriol, Doppelvitriol, Salzburger Vi triol, Admonter Vitriol (franz, vitriol äoubls), von Färbern als Beize zum Schwarzfärben benützt, be steht aus einer zusammen krystallisirten Mischung von Eisenvitriol und Kupfervitriol in verschiedenen Verhältnissen, und zwar zwischen 9 und 29. Je nach dem Kupfergehalt des Präparates sind auf den Deckeln der Fässer 1—4 Adler eingebrannt. Da der Ton der mit dem Adlervitriole zu er zielenden Farbe von dem Verhältnisse zwischen dem E>sen- und Kupfersalze abhängig ist, so muß sich der Färber von dieiem Verhältnisse durch eine Probefärbung vergewissern. Da man übrigens im Handel ganz eisenfreien Kupfervitriol erhält, ziehen es viele Färber vor, sich die Mischung beider Vitriole für bestimmte Farbentöne selbst herzu stellen. Admonter Uitriol, s. Adlervitriol. Adrianopelroth, s. Türkischroth. Aegyptifch-Klan, Malerfarbe. Wenn man die Lösung eines Kupfcrsalzes mit einer Lösung von Wasserglas fällt, so erhält man einen blaß grünen Niederschlag von Knpfersilicat, Welcher starke Glühhitze verträgt, ohne sich zu verändern. Wenn man 70 Th. weißen Quarzsand, 1b Th. Kupferoxyd, 25 Th. Kreide und 6 Th. Soda zu sammenschmilzt, so erhält man ein Glas, welches in Wasser gegossen, sodann gemahlen und ge schlämmt, eine angenehme blane und sehr haltbare Farbe zeigt. Diese Farbe war schon den alten Aegyptern bekannt, wie sich aus der Untersuchung der Farben von altägoptischen Wandgemälden er geben hat. Das Aegyptisch-Blau kann als Maler farbe in der Oel-, Email- und Porzellanmalerei verwendet werden und auch zur Herstellung blaß blauer Glasuren dienen. Asroptzane» Gewebe. Bezeichnung einer Sorte von feinem Seiden-Crspe (Krepp). Aettzyl (— Methyl), Blau, Färben mit. Aethyl (— Methylblau) gelöst in dem 40—bOfachen Ge wichte an Spiritus. — Wolle: Beizen mit einer Lösung von 10°/„ schwefelsaurem Natron und 6°/, Schwefelsäure; Eingehen in das Farbbad bei50"C-, schnell auf 100° erhitzen, Hz Stunde kochen. Durch Erhöhung der Schwcfelsäuremenge erhält man Farbentöne mit rothem Stick. — Seide: Beizen mit einem angesänerten Seifenbad; diesem die Farbstoffiösung allmählich zugefügt, auf 100"C. er hitzen und bei dieser Temperatur ganz ausfärben. Schönen, mit verdünnter Schwefelsäure waschen. — Baumwolle: Beizen mit Tannin, Ausfärben in einem mit Alaun versetzten Farbbade; oder: Beizen im Seifenbade bei 60", Ausfärben in einem Farbbade, welches mit essigsaurer Thonerde versetzt ist. Aethylamin (Mouäthylamin), stickstoffhaltige, organische Base, riecht wie Ammoniak, eine wasser helle Flüssigkeit von 0 696 specifischem Gewicht, siedet bei 18-7" C., ist in Wasser leicht löslich. Aethylen oder ölbildendes Gas. Dasselbe entsteht durch Einwirkung vonIVolumenSchwefel- säure auf 9 Volumen Alkohol. Farbloses Gas, welches angezündet mit stark leuchtender Flamme brennt; Aethylen bildet mit Chlor, Brom, Jod sehr leicht Verbindungen. Aethylenblau, ein Gemenge von Methylen blau mit Umwandlungsproductcn desselben. Aethylrnrhlorid. Chemische Verbindung aus Aethylen und Chlor. Das Aethylenchlorid isteüe farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit, schwerer als Wasser, unlöslich darin, löslich in Alkohol und Aether. Aethylrucklorid, Elaylchlorür, Oel der hol ländischen Chemiker, lat. aetb/Ieuum obloratum. Farblose Flüssigkeit vom specifischen Gewichte 1-247, Siedepunkt 85", süßlichem Geruck, brennend scharfem Geschmack, brennbar. Ergiebt sich als Nebenproduct bei der Fabrikation von Chloral. Wird in seltenen Fällen als Anästheticum in der Arzneikunde benützt. Aethyleostu, s. Primerose. Arthylgrün, s. Brillantgrün. Arthyloryd, s. Aether (gewöhnlicher). Aethylurethan, s Urethan. Arthyluiolett, salzsaure Verbindung des Hexa äthylpararosanilins, Farbstoff, der Seide, Wolle und gebeizte Baumwolle blauviolctt färbt. Aehbaryt, s. Baryumoxyd. Aetzbeizrn, s. topische Färberei. Artzdla«. (Äetzdruck auf Wolle.) Zeugdruck. In 6l Wasser werden 750 g Jndigocarmin ge löst, mit Ih^g Gummi und 250 g Pfeifenerde verdickt und mit 750 § Oxalsäure geschärft. AehblMl (auf Scharlachgrund, für ordinäre Wolle). Zeugdruck. 200 g Weizenstärke mit 2 Kg Wasser gekocht und heiß 50 g Kupfervitriol und 120 g blausaures Kali zugefügt; letzteres wird in 300 g Salpetersäure gelöst. Äetzdruck auf Anilinfarben für Seide(Dampf- druck). Zeugdruck. Zinkstaub wird in einen Gummi schleim von folgender Zusammensetzung eingerieben: Man nimmt lOOgZinkstaub mit 50g Gummischleim zu einer homogenen Masse gerieben; man setzt Adenos — Äetzdruck.