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Aba, Abba oder Abbajik sind große Baum wolltücher, welche gewöhnlich braun gefärbt sind und in den osteuropäischen Ländern, besonders in Albanien und Makedonien angefertigt werden. Sie dienen dort namentlich der ärmeren Bevölke rung in Form ärmelloser Röcke als Bekleidung, werden aber auch zum Umhüllen der Tabakballen in der Levante verwendet. Die Abagewebe sind bis weit in das Innere von Afrika verbreitet und werden in Nubien als Abk, in den Gallaländern als Mogasa bezeichnet; auf der Sinaihalbinsel kommen sie als Ghasiz in den Handel. Abara, s. Manilahanf. Akrlmoschusfaher, Gespinnstfaser aus dem Stengel von Lbsliuoselius tetra- I'llxllos (in Indien Rai bhenda genannt), ferner von Ldelmo- sodus ssealeutus, l'llsgpssia lain- pas, Nliespssia poMlscua und klrsiia siscuata und Urena lo- bata. Flachsgelb bis braun (in )en unteren Theilen meist braun), wird durch Feuchtigkeit rasch ganz brann, und zwar schneller als Jutefasern. Länge der Fasern bis zu 70 cm. Bisweilen als ' Jutefaser in den Handel ge- _ . ^bei- bracht. Mikroskopisch von Inte mLschuLr); leicht durch das Vorhandensein u Ende; u Längs- von Bastparenchymzelleu neben ^grijßert). Bastzellen zu unterscheiden, welche der JutefBser fehlen. (Fig. 1.) Abeocutarinde, Abbeocutarinde (lat. Oortsx Lbsoeatas), nach der Stadt Abeocuta in Nord- West-Afrika benannte Rinde von poslooliiio pol^- oarpa, wurde früher als Heilmittel und zum Gelb färben benützt. Der Farbstoff der Abeocutarinde soll mit dem Berberin gleiche Zusammensetzung haben. Gegenwärtig kommt Abeocutarinde fast gar nicht mehr im Handel vor. Abfälle, Bezeichnung für meist werthlos ge haltene Körper, wie Holzstücke, Papierfetzen, Glasbruch, Metallabschnitzel, Bruchmetall, Knochen, Fetzen von Geweben n. s. w. Die Abfälle bilden ^ig. i. gegenwärtig eine große Gruppe wichtiger Handels artikel, indem die mechanische und chemische In dustrie fortwährend nach neuen Wegen sucht, die Abfälle durch geeignete Behandlung wieder in Gebrauchsgegenstände umzuwaudeln, so daß es im eigentlichen Sinne des Wortes nur mehr sehr wenige Stoffe giebt, welche als gänzlich werth- lose Abfälle bezeichnet werden. Da die Abfälle ungemein mannigfaltig sind, sollen dieselben, so weit sie von Bedeutung für den Kaufmann und Handeltreibenden sind, bei den einzelnen Handels artikeln, von denen sie stammen, besprochen werden. Als Beispiele für die Verwerthung der Abfälle mögen hier nur die folgenden ge nannt werden. Abfälle aus Städten — der Straßenkehricht — liefern in den Gewebefetzen pflanzlichen Ursprungs einen großen Theil des zur Papierfabrikaüou dienenden Materiales (Lum pen, Slrazzen); Abfälle von Geweben thieriscben Ursprungs (Fetzen von Wollenzeug) das Material zur Anfertigung der sogenannten Kunstwolle und der aus dieser dargestellten Gewebe, der soge nannten Shoddies. Ein Beispiel der chemischen Verwerthung von Abfallstoffen bietet die Verar beitung der Aeser gefallener Thiere in den soge nannten thermochemischen Anstalten, in welchen neben Fett, Leim noch Knochenmehl und Dünger gewonnen werden. Abfctt» Lederfett, das durch Behandeln frisch gegerbter (sämisch gegerbter) Häute mit Soda- oder Potaschenlauge in Form einer milchigen Flüssigkeit wiedergewonuene Fett. Das Abfett wird auch für die Zwecke der Lederfabrikation künstlich dargestellt und wird auch häufig als Dsgras (s. d.) bezeichnet. Abkochen, s. Seide, Entschälen und Bleichen. Abrotzang. Name sehr dünner Baumwoll gewebe, welche in Ostindien angefcrtigt werden. Abromahanf, engl. Usrsmiilll Illäian Usmp, stammt von den zu den Sterculiaceen gehörigen Abromaarten L. »»gustata (Indien nnd Philip pinen), L. krcstuosa (Australien) und L. mollis (Molukken). Die Bastfasern dieser Pflanzen werden Bersch. Färben-Lexikon. Aba, Abba — Abromahanf. 1