Aus Anlass einer im Selbstverlag von J. A. Günther in Berlin er schienenen Schrift über das Schälen aller Arten Binden zu jeder Jahres zeit mittelst Dampf nach dem Systeme Joseph Maitre wurde von dem Herrn Finanz-Minister im Hinblik auf die immer mehr an Ausdehnung und Wichtigkeit gewinnenden Eichenschälwaldungen für die Lederfabrika tion und auf den zunehmenden Mangel an qualificirten Arbeitern zur Bewältigung des Schälgeschäfts während der kurzen Zeit der bisher üb lichen Schälperiode in der Saftzeit, dann der oft misslichen Witterung, sowie sonstiger Calamitäten während dieser Zeit, sowohl bezüglich des Schälgeschäfts selbst, als auch der Trocknung der geschälten Rinden, im April 1869 der Königlichen Regierung zu Wiesbaden der Auftrag, diese Methode auf ihre practische Anwendbarkeit zu prüfen. Da die Ausführbarkeit, „Holz mittelst Dampf schälbar zu machen“ nicht mehr im Zweifel stand, so kam es bei diesem Verfahren haupt sächlich darauf an, festzustellen, ob sich der Gerbstoffgehalt der Eichen rinden während des ganzen Jahres gleich bleibt, oder ob und eventuell in welchem Verhältniss derselbe zu- oder abnimmt, dann wie sich die zu jeder" Jahreszeit durch Dampf geschälte Rinde zu der im Saft ge schälten bezüglich ihres Gerbstoffgehaltes verhält und namentlich wie sich dieses Verhältniss bei der Rinde von dem im Winter gefällten und erst Wohmann u. A., Schalung der Eichenrinde. 1