18 eifrigen Suchens in keiner der ihm vorliegenden Zeitungen wiedergefunden hat, so wird es wohl auch verzeihlich sein, wenn eine derartige gelegent liche Notiz — eine solche ist es doch nur gewesen - von meiner Seite übersehen worden ist. Herr Weiss hebt ferner hervor, dass die Frage der Säurebestimmung durch die Methode Simand- Kohnstein in vollkommen exakter Weise gelöst sei. Ich für meine Person zweifle die Zuverlässig keit dieser Methode durchaus nicht an und halte dieselbe auch nicht für minder genau, als die Koch’sche Methode, wohl aber für zu umständlich und zeitraubend, vor allen Dingen nicht zur Be triebskontrolle geeignet. Wenn ich mit Hülfe der Koch’schen Methode innerhalb einer Stunde eine grössere Anzahl Säurebestimmungen auf eine sehr sehr einfache Weise ausführen kann, während man bei der Simand-Kohnstein’schen Methode etwa 2 Tage warten muss, bis das Endergebniss vor liegt, so liegt es wohl nahe, dass man der ersteren den Vorzug giebt. Bezüglich der von Herrn Weiss in seinem Artikel erwähnten von F. Jean vorgeschlagenen Verfahren der Säurebestimmung in gefärbten Flüssigkeiten*) geht meine Ansicht dahin, dass dieselbe zwar wesentlich einfacher als dieSimand- Kohnstein’sche Methode, aber immer noch nicht so schnell ausführbar wie die Koch’sche Methode ist. Für manche Zwecke wird sie sich jedoch recht gut eignen, z. B. zur Bestimmung von ge ringen Säuremengen in sehr gerbstoffreichen Flüssigkeiten, wie z. B. in Gerbeextrakten. %) Die betreffende Brühe wird mit einer gemessenen, überschüssigen Menge von Alkali und dann mit Ammonsulfat versetzt; hierauf wird das durch das überschüssige Alkali in Freiheit gesetzte Ammoniak abdestillirt und alkalimetrisch bestimmt; man kann dann auf die Menge der ursprünglich vorhandenen freien Säure schliessen.