VORWORT Die vorliegende Sonderschrift ist aus einem Vortrage ent standen, den ich kürzlich im „Verein zur Beförderung des Qe- werbefleißes" zu Berlin gehalten habe. Da dieser kleine Vortrag in der Chemikerzeitung eines sehr ausführlichen Referates ge würdigt wurde und auch sonst weit mehr Beachtung fand, als ich gedacht hatte, so erfüllte ich gern den Wunsch des rührigen Verlegers der Kolloid-Zeitschrift, den Inhalt meines Vortrages weiteren Kreisen zugänglich zu machen und das Thema von den innigen Beziehungen zwischen Kolloidchemie und Technik in einer Sonderschrift allgemeinverständlich zu behandeln. Der Kolloidchemiker von Fach wird naturgemäß in dem vor liegenden anspruchslosen Schriftchen wenig Neues finden. Da im gleichen Verlage eine „Einführung in die Kolloid chemie“ von V. Pöschl erschienen ist, in der die rein wissen schaftlichen Fragen der Kolloidchemie erörtert werden, so konnte ich mich darauf beschränken, kurz die wichtigsten Be griffe und Fachausdrücke einzuführen, um dann ausführlicher auf technische Dinge einzugehen. Wenn ich auch zahlreiches Material zusammengetragen habe, das ich teils Fachzeitschriften (vornehmlich der „Zeitschrift für Chemie und Industrie der Kolloide“), teils dem Buche von A. Müller „Allgemeine Chemie der Kolloide“ (Leipzig 1907), teils meinem eignen Werke „Tech nische Anwendungen der physikalischen Chemie“ (Berlin 1907) entnahm, so strebte ich doch keineswegs nach Vollständigkeit, sondern bemühte mich in erster Linie dem Leser ein anschau liches Bild von der großen Bedeutung zu geben, welche die Kolloide bei zahlreichen technisch wichtigen Vorgängen besitzen. Charlottenburg, Neujahr 1909. K. Arndt.