31 düngen geltend. Die gewöhnlichen Eiweißkörper zeigen sich überhaupt ziemlich indifferent gegen das Filtermaterial, wäh rend Fermente und Toxine von ihm gebunden werden. Lackbildung. Auf der Adsorption an ein Kolloid beruht auch zum guten Teil die Lackbildung. Ebenso wie frischgefällte Tonerde aus kolloider Goldlösung das Gold an sich reißt und damit einen schönen roten Lack bildet, so bindet das Tonerdegel auch viele andere Farbstoffe. Das bekannte Rezept zur Herstellung eines Lackes besteht darin, daß man eine Farbstofflösung mit einer Alaunlösung mischt und dann mit Soda Tonerdehydrat ausfällt, das den Farbstoff mit sich reißt. Man hat früher diesen Vorgang durch die Bildung einer chemischen Verbindung erklärt, wäh rend nach der modernen Anschauung in erster Linie Adsorption vorliegt. Färberei. Auch beim Färben der Textilfasern spielt die Adsorption eine große Rolle. Viele Farbstofflösungen haben sich, als Michaelis sie mit dem Ultramikroskop untersuchte, als kolloid erwiesen, z. B. Karmin, Naphtolgelb, Indulin, Violettschwarz, Anilinblau, Kongo-Echtblau, Bayrisch Blau in wässriger Lösung, Scharlach in Alkohol gelöst usw. Keine ultramikroskopischen Teilchen, wohl aber einen Lichtkegel zeigen Fluoreszein, Eosin, Toluidinblau, Nilblau, Methylenblau und andere fluoreszierende Farbstoffe. Verhältnismäßig sehr grobe Teilchen enthalten die Auf schlämmungen von Chromgelb und Ultramarin. Die tiefblaue „Lösung“ von Ultramarin, die dem Auge klar erscheint, sich durch Papier filtrieren läßt und oft monatelang nicht absetzt, läßt schon unter dem gewöhnlichen Mikroskop bei 1200facher Vergrößerung kleine Pünktchen erkennen. Michaelis zieht aus seinen ultramikroskopischen Studien den interessanten Schluß, daß jene Farbstoffe, die kolloidale