50 von Fällung des Serumeiweisses durchs Tannin der Tod be wirkt worden sei, an die man bei den sehr acut verlaufenden Vergiftungen hätte denken können, hat kaum einige Wahrschein lichkeit für sich, da weder makroskopisch noch mikroskopisch primäre Thrombose mit Sicherheit nachgewiesen werden konnte. Mit mehr Recht ist die Todesursache in der in vielen Fällen sicher nachgewiesenen schweren Schädigung des Blutes zu suchen. Sowohl die mikroskopischen Befunde, namentlich die bei Hunden nachgewiesene hochgradige Ablagerung von Bisen in der Milz und den mesenterialen Lymphdrüsen, wie auch der intra vitam beobachtete Icterus und die Haemoglobinurie lassen auf eine bei der Tanninvergiftung stattfindende Zer störung der rothen Blutkörperchen schliessen. Dass dabei auch das Haemoglobin eine Umwandlung in Methaemoglobin erleiden kann, beweist der Versuch IX. Ob das Tannin allein die schädigende Wirkung aufs Blut ausübt, oder ob nicht vielleicht hier die im Körper sich bildenden Zersetzungspro dukte desselben eine Rolle spielen, muss unentschieden bleiben, solange nicht andere Zersetzungsprodukte als die Gallussäure mit Sicherheit ausgeschlossen werden können. Dass es letztere nicht ist, welche deletär wirkt, beweisen zwei von mir an gestellte Versuche an Katzen, bei welchen intravenöse Injec- tionen von 0,1 und 0,2 grm. Gallussäure pro Kilo noch keine Störungen im Befinden der Versuchsthiere hervorriefen.